Aufsteiger sorgen für Furore - FC Bayern strauchelt

31.8.2014, 20:30 Uhr
Aufsteiger sorgen für Furore - FC Bayern strauchelt

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Von wegen Punktelieferanten! Die beiden Aufsteiger aus Paderborn und Köln mischen die Bundesliga schon nach zwei Spieltagen ordentlich auf. Dabei feierte der SC Paderborn mit dem deutlichen 3:0 beim Hamburger SV und dem ersten Sieg überhaupt im Oberhaus einen historischen Erfolg. "Der Sieg macht uns unheimlich stolz und glücklich", sagte SC-Trainer Andre Breitenreiter.

Nicht minder überraschend war das 2:0 des 1. FC Köln beim VfB Stuttgart. Mit den erfolgreichen Auftritten haben sich die beiden Klubs, die am nächsten Spieltag aufeinandertreffen, in der Tabelle sogar vor den FC Bayern München geschoben. Der Rekordmeister vergab beim 1:1 auf Schalke den zweiten Saisonsieg.

Auch Hannover 96 verpasste den möglichen Sprung an die Tabellenspitze. Die Niedersachsen kamen am Sonntag nicht über ein 0:0 beim FSV Mainz 05 hinaus, sind nach zwei Spielen aber wie die Rheinhessen noch ungeschlagen. Auch die zweite Sonntag-Partie zwischen dem SC Freiburg und Borussia Mönchengladbach endete torlos. Die größte Chance zum Sieg vergab SC-Profi Admir Mehmedi, der in der 63. Minute einen Foulelfmeter weit über das Borussen-Gehäuse schoss.

Kölns Trainer Peter Stöger, dessen Team als einziger Erstligist noch ohne Gegentreffer ist, stellte nach dem Sieg in Stuttgart zufrieden fest: "Wir sind konkurrenzfähig." Yuya Osako und Anthony Ujah trafen zum ersten Punkte-Dreier für die Rheinländer, die den VfB mit Trainer Armin Veh vor große Probleme stellen. "Wir sind in einigen Belangen zu grün", befand Veh.

Tönnies: "Es war ein gefühlter Sieg"

Das kann man vom Neuling Paderborn nicht behaupten. "Jetzt unterschätzt uns keiner mehr", sagte Verteidiger Patrick Ziegler nach der Klassevorstellung in Hamburg. Beim HSV hingegen herrscht schon wieder altbekannte Tristesse. Abwehrspieler Johan Djourou befürchtet: "Wenn wir so weiterspielen, machen wir keinen einzigen Punkt in der Liga."

Im Topspiel des Tages zauberte der deutsche Meister nur eine halbe Stunde beim FC Schalke 04 und musste sich am Ende mit einem 1:1 begnügen. Daran konnte auch die prominente Neuverpflichtung aus Spanien nichts ändern. Welt- und Europameister Xabi Alonso stand 24 Stunden nach seiner Verpflichtung in der Startelf und erwies sich prompt als die gewünschte Verstärkung. Beim Ausgleichstreffer von Benedikt Höwedes war er allerdings beteiligt.

Mit dem ersten Bundesligatreffer für seinen neuen Klub hatte Robert Lewandowski die Bayern zuvor in Führung gebracht. Mit dem ersten Punktgewinn waren die Schalker hochzufrieden. "Es war ein gefühlter Sieg", sagte Schalke-Boss Clemens Tönnies und stärkte Trainer Jens Keller am Sonntag nochmals demonstrativ den Rücken. "Ich spreche jetzt das Machtwort, dass wir über unseren Trainer Jens Keller nicht diskutieren oder ihn infrage stellen. Er ist unser Trainer und bleibt es auch", sagte Tönnies im Sport1-"Doppelpass".

Wolfsburg und Werder warten weiter

Besser als der FC Bayern machte es Borussia Dortmund am Freitag beim 3:2-Erfolg in Augsburg. Im Mittelpunkt stand ein Spieler, der noch gar nicht dabei war: Shinji Kagawa. Die Rückkehr des Japaners zum BVB steht unmittelbar bevor, war aber bis Sonntagabend noch nicht offiziell. "Er würde uns verstärken. Er hat aber keine leichte Zeit in Manchester hinter sich", sagte BVB-Mittelfeldspieler Sebastian Kehl.

Mit Angriffslust und Powerfußball hat Bayer Leverkusen unter Neu-Trainer Roger Schmidt den zweiten Sieg eingefahren. Beim 4:2 gegen Hertha BSC mussten die Gastgeber allerdings zweimal einem Rückstand hinterherlaufen. Julian Brandt und Karim Bellarabi sicherten den Erfolg. „"etzt kann man wirklich von einem perfekten Start sprechen", befand Bayer-Geschäftsführer Michael Schade.

Auf den ersten Saisonsieg warten der VfL Wolfsburg und Werder Bremen nach ihren ersten Heimauftritten. Bremens Neuzugang Alejandro Galvez rettete seinem Team zwar das 1:1 gegen Hoffenheim – allerdings war mehr drin. „Für mich fühlt es sich an wie zwei verlorene Punkte“, sagte Trainer Robin Dutt. Wolfsburg verpasste den Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt, weil Junior Malanda zum zweiten Mal binnen acht Tagen eine Großchance nicht nutzte. „Da denken die Leute zu Hause auf dem Sofa, dass sie den reingemacht hätten und haben damit wahrscheinlich auch recht“, sagte VfL-Manager Klaus Allofs.

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