Aufstieg und Fall: Büskens und das Kleeblatt Fürth

Er war der erfolgreichste Trainer der SpVgg Greuther Fürth seit Jahrzehnten: Mike Büskens führte die Fürther ins Halbfinale des DFB-Pokal, zu einem unvergesslichen Derby-Sieg in Nürnberg und zum erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga. Dort allerdings blieb der Erfolg aus - am 20. Februar war die gemeinsame Reise zu Ende, Büskens musste gehen. Seine zweite Amtszeit im Frühling 2015 stand unter keinem guten Stern. © Andreas Gebert (dpa)

Und so fing alles an: Ende Dezember 2009 tritt der Schalker Volksheld, der 1997 mit den Königsblauen den UEFA-Pokal gewann, sein Amt in Fürth an. Das Kleeblatt, zuvor immer wieder knapp am Aufstieg gescheitert, steht zu dem Zeitpunkt mitten im Abstiegskampf in der 2. Bundesliga. © Mark Johnston

Büskens macht sich an die Arbeit - und führt die Weiß-Grünen mit Akribie und gelebtem Einsatz in der Endabrechnung noch auf den elften Platz. © Mark Johnston

Bei Fans wie Spielern ist Büskens wegen seiner Bodenständigkeit und Nahbarkeit schnell beliebt. Aus dem Ruhrpott bringt das Mitglied der Schalker Jahrhundertelf... © Sportfoto Zink / WoZi

... Dynamik und Leidenschaft nach Fürth, wo zu Beginn nur rund 5000 Fans zu den Heimspielen der Spielvereinigung pilgern. Im Laufe von Büskens' Amtszeit steigt die Zuschauerzahl stetig. Das zeigt sich bereits... © Sportfoto Zink / WoZi

... in der Saison 2010/2011. Da macht auch Büskens Bekanntschaft mit dem Mythos der "Unaufsteigbarkeit" der Fürther. Die ganze Spielzeit über spielt das Kleeblatt um den Aufstieg mit... © Sportfoto Zink / WoZi

... und steht am Ende doch wieder im Regen. Am letzten Spieltag entscheidet sich, dass es für Greuther Fürth wieder knapp nur zum vierten Platz und damit wieder einmal nicht zum Aufstieg reicht. © Sportfoto Zink / WoZi

Doch statt durch den erneuten Rückschlag in Lethargie zu verfallen, treibt Büskens sein Team auch in der neuen Saison an und setzt bei seinen Spielern ungeahnte Kräfte frei. © Sportfoto Zink / WoZi

In der Saison 2011/2012 entsteht am Ronhof eine eine einzigartige Dynamik, die das Team nicht nur an die Spitze der 2. Fußball-Bundesliga, sondern auch... © Sportfoto Zink / WoZi

... zum Derbysieg über den großen Rivalen aus der Nachbarstadt, den 1. FC Nürnberg, im Achtelfinale des DFB-Pokals führt. Die Reise im Pokal endet für das Kleeblatt erst mit einer höchst unglücklichen Niederlage im Halbfinale gegen den späteren Meister und Pokalsieger Borussia Dortmund. © Stefan Hippel

Es ist eine märchenhafte Spielzeit für die SpVgg Greuther Fürth. Selbstironisch als "Unaufsteigbar-Tour" deklariert endet sie mit dem lange so ersehnten Aufstieg ins Fußball-Oberhaus und... © Zink

... dem ersten Platz in der 2. Bundesliga. Die Fans wissen, wem sie diese Glücksmomente zu verdanken haben und rufen bei den fröhlichsten Feierlichkeiten, die die Stadt Fürth seit vielen Jahren gesehen hatte, spontan die Mike-Büskens-Allee aus. © Thomas Scherer

Der Erfolgstrainer stürzt sich mit seiner Mannschaft mitten ins Getümmel - für ihn ist es der bisher größte Erfolg als Trainer. © Daniel Karmann

"Momente wie nach unserem Aufstieg, die habe ich wirklich noch nie erlebt", sagte der Mann, der immerhin mit dem FC Schalke 04 einen UEFA-Cup und zweimal den DFB-Pokal gewonnen hat. © Achim Bergmann

Doch mit einer Vertragsverlängerung zögert Büskens auch nach dem Aufstieg lange, immer wieder wird er mit seinem Heimatverein Schalke 04 in Verbindung gebracht. Doch am Ende hört der Vater von zwei Töchtern auf die Fans und unterschreibt erneut einen Einjahresvertrag. © Sportfoto Zink / WoZi

Mit viel Elan und Vorfreude geht das Kleeblatt unter Büskens in die erste Bundesliga-Saison seiner Geschichte. Doch... © Sportfoto Zink / WoZi

... die Landung ist hart. In 22 Partien holt die SpVgg unter ihrem 44-jährigen Coach nur 12 Punkte und ist Tabellenletzter der 1. Liga. Gerade einmal zwei Siege gelingen Büskens in dieser Saison. Obwohl Kleeblatt-Präsident Helmut Hack lange... © Zink

... seinen Trainer nicht infrage stellen lässt, sind zwei blutlose Auftritte und Niederlagen gegen Wolfsburg und in Düsseldorf am Ende zuviel. Um "neue Impulse"... © Sportfoto Zink

... im Abstiegskampf zu setzen, trennen sich Hack und das sportliche Kompetenzteam nach über drei Jahren von Büskens. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Mike Büskens hat alles an Leidenschaft und Engagement eingebracht, was einem Menschen möglich ist", lobt der Präsident und entscheidende Mann beim Kleeblatt, Helmut Hack, den Ex-Schalker zum Abschied. © Sportfoto Zink / WoZi

Der Trainer ist bei der Pressekonferenz, auf der seine Entlassung verkündet wird, schon nicht mehr dabei. Das Nachmittagstraining bei der SpVgg hat er noch geleitet, obwohl er da schon wusste, dass er seinen Posten als Coach verlieren wird. Von seiner Zeit beim Kleeblatt werden viele Momente in Erinnerung bleiben - vor allem aber die, bei denen er ausgelassen mit seinen Spielern jubelte - sei es beim Derbysieg, im DFB-Pokal, beim historischen Aufstieg oder beim Last-Minute-Sieg in Schalke in dieser Saison, der noch einmal ein letzter, falscher Hoffnungsschimmer war. © Sportfoto Zink

Im Februar 2015 dann das plötzliche Comeback. Frank Kramer hatte als Trainer die SpVgg in eine veritable Krise geführt, die Vereinsführung sah sich zum Handeln gezwungen. Kramer wurde beurlaubt, Büskens zurückgeholt. Was ein Paukenschlag! © Sportfoto Zink / WoZi

Im ersten Spiel unter dem früheren Aufstiegstrainer gleich die erste Ernüchterung: In Kaiserslautern blieb das Kleeblatt bis auf eine energiegeladene Schlussphase nahezu alles schuldig und verlor folgerichtig mit 1:2. © Sportfoto Zink / WoZi

Büskens' Maßnahmen wollten auch in den darauffolgenden Wochen nicht so recht fruchten. Das 0:3 gegen 1860 München vor eigenem Publikum am 25. Spieltag geriet zur Blamage. Mit dem einen und anderen Unentschieden erhielt das Fürther Punktekonto von Zeit zu Zeit nur spärlichen Zuwachs. © Sportfoto Zink / MeZi

Der erste, langersehnte erste Sieg unter Büskens gelang erst am 31. Spieltag. Ausgerechnet die Fortuna aus Büskens' Geburtsstadt Düsseldorf wurde mit 3:0 aus dem Ronhof gefegt. © Sportfoto Zink / WoZi

Die Hoffnung, der Sieg über Düsseldorf würde im Endspurt neue Kräfte freisetzen, bekam schon eine Woche darauf in Heidenheim einen herben Dämpfer. Beim 0:3 agierte die Spielvereinigung wie ein designierter Absteiger. Doch ... © Sportfoto Zink / WoZi

... am 33. Spieltag drang ein deutliches Lebenszeichen aus dem Laubenweg. Der spätere Aufsteiger Darmstadt wurde dank eines raffinierten Freistoßes von Marco Stiepermann mit 1:0 besiegt. Büskens wusste nach dem Schlusspfiff, bei wem er sich zu bedanken hatte. © Sportfoto Zink / MiWi

Letzter Spieltag, Gastspiel in Leipzig. Rund 2000 Kleeblatt-Fans reisten über die A9 mit und sahen eine Mannschaft, die ihr Schicksal in fremde Hände legte. Nur weil die Konkurrenz im Tabellenkeller nicht adäquat punktete, blieb das blutleere 0:2 bei den Rasenballern folgenlos. Einmal durchpusten war angesagt und ... © Sportfoto Zink / WoZi

... am 28. Mai war die zweite Amtszeit von Büskens auch schon wieder beendet. Zehn Punkte in zwölf Partien waren unter dem Strich eine zu ernüchternde Bilanz. Immerhin kann sich Büskens auf die Fahnen schreiben, dass das Kleeblatt unter seiner Regie dem Abstiegsgespenst knapp entkommen ist. © Sportfoto Zink / WoZi