Skandalboxer Charr wird angeschossen

2.9.2015, 11:02 Uhr
Skandalboxer Charr wird angeschossen

© dpa

Laut Sportinformationsdienst (SID) besteht keine Lebensgefahr. Die Essener Polizei hat gleichwohl eine Mordkommission eingerichtet, um den noch unbekannten Täter zu fassen. Die Hintergründe der Tat liegen ebenfalls noch im Verborgenen.

Fakt ist: Charr wurde in den Bauch geschossen. Die Polizei sucht nach derweil nach dem Täter. Nach einem Tipp hatte ein Spezialeinsatzkommando Stunden nach der Tat eine Wohnung unweit des Tatorts gestürmt, in der sich der Schütze versteckt halten sollte. Dabei sei eine Frau, die sich in der Wohnung aufhielt, in Ohnmacht gefallen, sagte ein Polizeisprecher. Der Verdächtige sei aber nicht mehr in der Wohnung gewesen.

Fakt ist auch: Der Schwergewichtler war früher bereits in eine Messerstecherei verwickelt gewesen. Im August 2006 hatte der Deutsch-Libanese mit einem Trainingskollegen auf dem Berliner Kurfürstendamm mit rohen Eiern auf Passanten geworfen. In der Folge war es zu einer Schlägerei gekommen, bei der ein Mann mit einem Messer schwer verletzt wurde. Charr wurde wegen des Verdachts des versuchten Totschlags angeklagt, aus Mangel an Beweisen von einem Gericht freigesprochen.

Aus dem Sauerland-Boxstall, der ihn ein Jahr zuvor verpflichtet hatte, flog Charr unlängst raus. Den bislang letzten seiner 32 Profikämpfe (28 Siege, vier Niederlagen) hatte er am 22. August gegen den Mairis Briedis.  In der fünften Runde markierte ein K.o. das vorzeitige Ende zugunsten des Letten.

Ins Rampenlicht war der "Diamond Boy"  im September 2012 getreten, als er in Russland in einem einseitigen Kampf Vitali Klitschko unterlag.

Eine gewisse Berühmtheit außerhalb des Rings erlangte Charr, einst Mittelmeerraum- und Baltischer Meister im Boxverband WBC, vor zwei Jahren überdies als Kandidant bei Big Brother.

Keine Kommentare