Balitsch beschert Club Start nach Maß

25.8.2012, 19:48 Uhr
Die Entscheidung: Balitsch trifft zum 1:0 für den Club.

© Sportfoto Zink / DaMa Die Entscheidung: Balitsch trifft zum 1:0 für den Club.

Wie angekündigt ließ Trainer Dieter Hecking der Blamage beim Pokal-Prolog personelle Konsequenzen folgen. Im Mittelfeld musste Marco Gebhart für Hiroshi Kiyotake weichen, in der Innenverteidigung erhielt Per Nilsson den Vorzug vor dem zuletzt desolaten Brasilianer Marcos Antonio.
Die ersten Saisonminuten waren auf beiden Seiten geprägt von Stockfehlern und Missverständnissen. Nach einer Viertelstunde kamen die Franken aber besser in die Zweikämpfe und kombinierten recht gefällig über die Flügel, wobei vor allem Kiyotake als zentraler Ballverteiler Akzente setzte. Allerdings mangelte es den Offensivbemühungen zunächst an Durchschlagskraft, auch eine Direktabnahme des eifrigen Japaners (28.) bereitete Ex-Nationaltorhüter Rene Adler keine allzu großen Probleme.

Der HSV wirkte extrem verunsichert und leistete sich groteske Abspielfehler, hatte aber dennoch die ersten guten Chancen. In der 24. Minute zirkelte Dennis Aogo einen Freistoß an den Fünfmeterraum, wo der Ex-Fürther Heiko Westermann freistehend zum Kopfball kam, aber am reaktionsschnellen Club-Keeper Raphael Schäfer scheiterte. In der 41. Minute war es dann Aogo selbst, der sich im Strafraum geschickt durchsetzte, doch konnte der aufmerksame Klose den Flachschuss des Linksverteidigers gerade noch zur Ecke klären. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff durften sich dann die Club-Fans unter den 50 123 Zuschauern die Haare raufen. Nach einer Ecke von Kiyotake parierte Adler zunächst einen Klose-Kopfball und entschärfte dann auch noch den Nachschuss von Alexander Esswein.

Die zweite Halbzeit begann wie die erste geendet hatte – mit einer vergebenen Großchance der Hecking-Elf. Nach einem schnellen Konter über Esswein und Kiyotake stand Mike Frantz plötzlich frei vor Adler, blieb aber im letzten Moment am neuen HSV-Schlussmann hängen (47.). Besser machte es in der 68. Minute dann Kollege Balitsch. Nach einem wuchtigen Lattenkopfball des aufgerückten Nilsson war der defensive Mittelfeldmann zur Stelle und staubte aus kurzer Distanz zum 1:0 ab.

Nach dieser verdienten Führung ließen die Gäste einige reizvolle Kontergelegenheiten ungenutzt und mussten so noch einmal um den Erfolg bangen. Einen Kopfball von Westermann lenkte Schäfer mit den Fingerspitzen um den Pfosten (72.), dann rettete der überragende Club-Kapitän gegen Artjoms Rudnevs (74.). In der Nachspielzeit hatte Schäfer schließlich das Glück des Tüchtigen, als Rudnevs' finaler Versuch nur auf die Querlatte klatschte. Während die Nürnberger also den ersten Sieg in Hamburg seit auf den Tag genau 20 Jahren bejubeln durften (damals hatte Christian Wück das Tor des Tages erzielt), muss sich der in dieser Verfassung wohl akut vom Aussterben bedrohte Bundesliga-Dino noch ein bisschen länger mit dem lästigen Deppen-Image herumschlagen.

Hamburg: Adler – Diekmeier, Bruma, Mancienne, Aogo – Westermann, Skjelbred (70. Rudnevs) – Sala (58. Tesche), Jansen – Son (70. Beister) – Berg / Nürnberg: Schäfer – Chandler, Klose, Nilsson, Pinola – Simons, Balitsch – Frantz (76. Gebhart), Kiyotake, Esswein (88. Mak) – Polter (64. Pekhart) / SR: Fritz (Korb) / Tor: 0:1 Balitsch (68.) / Zuschauer: 50 123 / Gelbe Karten: Westermann, Jansen, Tesche, Beister – Balitsch, Pinola.

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