Balsam für die Seele: Werner genießt Tor-Premiere

14.12.2017, 08:38 Uhr
"Wir sind ein eingeschworener Haufen", sagt Tobias Werner und markiert gegen Düsseldorf seinen ersten Treffer im Club-Trikot.

© Sportfoto Zink / DaMa "Wir sind ein eingeschworener Haufen", sagt Tobias Werner und markiert gegen Düsseldorf seinen ersten Treffer im Club-Trikot.

Dreimal schon hatte der Offensivmann in dieser Saison für Topscorer Mikael Ishak aufgelegt, sich selbst im Abschluss aber vornehm zurückgehalten. Dass nun just im Spitzenspiel bei Fortuna Düsseldorf (2:0) der Knoten geplatzt ist, "das tat der Seele gut",
gestand der Schütze des Führungstreffers, "bis zu meinem ersten Tor hat es ja doch ein paar Tage gedauert".

"Ich wusste, dass ich Qualität vor dem Tor habe"

106, um genau zu sein, dennoch plagten den Thüringer nie wirklich Selbstzweifel: "Es war ja nur eine Frage der Zeit. Ich habe mich gut gefühlt und wusste, dass ich Qualität vor dem Tor habe." Unter Beweis gestellt hatte Werner dies vor allem beim FC Augsburg, für den er in 208 Pflichtspielen 38-mal traf. Der Wechsel zum VfB Stuttgart entpuppte sich allerdings als Sackgasse, weshalb Werner Ende August als Leiharbeiter zum Club weiterzog, um dort den maladen Sebastian Kerk zu ersetzen.

Das gelang anfangs recht ordentlich, bis der 32-Jährige in ein Leistungsloch fiel. "So eine kleine Schwächephase ist normal, wenn man zuvor kaum gespielt hat und der Rhythmus fehlt", sagt Werner. Nach einigen Wochen des Reservistendaseins kehrte er gegen Sandhausen in die Startelf zurück - und blieb. "Der Trainer hat mir wieder das Vertrauen geschenkt, und ich glaube, ich habe es ganz gut zurückgezahlt", sagt Werner.

Nicht nur deshalb fällt sein Zwischenfazit rundum positiv aus. "Die Mannschaft hat sich fantastisch entwickelt und kleine Schwächephasen gut aufgearbeitet. Wir stehen nicht zu Unrecht da oben", findet der Aufstiegsexperte, der schon mit Augsburg und Stuttgart den Sprung in die Bundesliga geschafft hatte - allerdings unter etwas anderen Vorzeichen: "Der VfB war Favorit Nummer eins, auch Augsburg hatten damals viele auf dem Zettel." Den Club hingegen sieht er eher "ein bisschen in der Außenseiterrolle, aber das gelingt uns momentan ganz gut." Was auch am bemerkenswerten Teamgeist liegt: "Wir sind ein eingeschworener Haufen", schwärmt Werner, "wir arbeiten nicht nur zusammen, wir leben auch zusammen."

Ob die Stuttgarter Leihgabe in der nächsten Saison noch dazugehören wird, ist offen. Prinzipiell, sagt Werner, spreche nichts dagegen, "ich fühle mich sehr wohl, der Club ist eine tolle Aufgabe." Allerdings lasse sich die berufliche Zukunft angesichts eines bis 2019 datierten Vertrags beim VfB "nicht von mir allein regeln. Und zunächst sollten wir lieber die wichtigen Aufgaben angehen".

"Vielleicht das schwerste Spiel dieser Saison"

Zum Beispiel den Rückrundenauftakt am Samstag beim Schlusslicht Kaiserslautern - eine vermeintliche Pflichtaufgabe. Werner jedoch erwartet auf dem Betzenberg "vielleicht sogar das bislang schwerste Spiel dieser Saison. Dem FCK steht das Wasser bis zum Hals, die müssen gewinnen. Und wir wollen unbedingt auf einem Aufstiegsplatz überwintern. Was Mentalität und Bereitschaft betrifft, wird das ein Duell auf Augenhöhe".

Deshalb appelliert der kampfstarke Musterprofi an seine Kollegen: "Es geht nur, wenn wir 100 Prozent in die Waagschale werfen und genauso Gas geben wie in Düsseldorf." Und Werner selbst vielleicht sogar wieder als "Dosenöffner" fungiert.

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