Bamberg vor Spiel zwei: Banchis martialische Ansage

23.5.2018, 07:25 Uhr
Mehr davon: Nur selten gelang es Brose Bamberg in Spiel eins, den Gegner aus München zum Zusehen zu zwingen.

© Tobias Hase/dpa Mehr davon: Nur selten gelang es Brose Bamberg in Spiel eins, den Gegner aus München zum Zusehen zu zwingen.

Will man der 72:95-Auftaktpleite vom Sonntag aus Bamberger Sicht noch etwas positives abgewinnen, so sollte man sich an die Saison 2012/2013 zurückerinnern. Auch damals unterlagen die Oberfranken im ersten Halbfinale, gewannen die Serie schlussendlich aber noch mit 3:2.

Dominante Bayern - auch ersatzgeschwächt

Doch in dieser Spielzeit scheint vieles anders. Nach dem sehenswerten Viertelfinale gegen Bonn und der einwöchigen Spielpause fand Bamberg am Sonntag in München zu keinem Zeitpunkt ins Spiel. Der Meister agierte in allen Belangen deutlich unter seinen Möglichkeiten und musste demnach eine Münchner Machtdemonstration über sich ergehen lassen - und das obwohl den Bayern eine anstrengende Fünf-Spiele-Serie gegen Frankfurt in den Knochen steckte und sie ohne Vladimir Lucic (Schulter) und Stefan Jovic (muskuläre Probleme) auskommen mussten. Hinter der Einsatzfähigkeit der beiden Serben steht zwar aktuell noch ein Fragezeichen, es ist aber durchaus wahrscheinlich, dass zumindest Jovic in Bamberg wieder ins Spielgeschehen eingreifen kann.

Dass der amtierende Pokalsieger aber auch ohne den verlängerten Arm von Trainer Radonjic auskommt, wurde am Sonntag mehr als eindrucksvoll bewiesen. Unter der Regie des ehemaligen Nürnbergers Braydon Hobbs, der seit dem überraschenden Trainerwechsel deutlich weniger Spielanteile erhalten hatte, am Sonntag aber mit sechs Assists glänzte, schulterten Jared Cunnigham und Nihad Djedovic die Bayern-Offensive. Vor allem der athletische US-Guard Cunnigham brillierte auf ganzer Linie, traf fünf von fünf Dreiern und kam am Ende auf 26 Punkte. Selbst Bambergs Top-Verteidiger Daniel Hackett konnte Münchens Überflieger nicht kontrollieren.

Bamberg muss sterben, um zu gewinnen

Hackett (25 Punkte) gehörte auf der anderen Seite neben Dorell Wright (17) und Augustine Rubit (15) zwar zu Bambergs Aktivposten, bekam aber zu wenig Unterstützung. Zudem hatte der Meister vor allem mit seinen Würfen aus der Dreierdistanz enorme Schwierigkeiten. Erst Mitte des zweiten Viertels fiel Bambergs erster Dreier, insgesamt kam man nur auf eine Trefferquote von 28,6 Prozent von "Downtown". Zusätzlich leistete sich der Meister in München 18 Ballverluste.

Somit hat Coach Luca Banchi für Mittwoch genug Punkte, an denen er für Verbesserungen ansetzen kann. Brose muss vor eigenem Publikum sein Basketballherz aufs Parkett werfen, um Freak City ein zweites Heimspiel zu bescheren. "Wir müssen sterben: in der Verteidigung, in der Offensive, in jeder einzelnen Spielsituation. Es darf nicht sein, dass wir uns wie in München nochmals in dieser Serie präsentieren. Wir werden alles dafür tun, um auszugleichen", gibt Luca Banchi auf martialische Art und Weise die Marschroute für Spiel zwei vor.

Unabhängig vom Ausgang des zweiten Halbfinals findet am kommenden Samstag Spiel drei im Münchner Audi Dome statt. Sprungball ist um 18 Uhr.

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