Bayer wieder auf Achtelfinal-Kurs - Doppelschlag in fünf Minuten

22.10.2014, 22:54 Uhr
Kyriakis Papadopoulos (l) traf nur drei Minuten nach seiner Einwechslung zum vorentscheidenden 2:0.

© Federico Gambarini Kyriakis Papadopoulos (l) traf nur drei Minuten nach seiner Einwechslung zum vorentscheidenden 2:0.

Mit einem Doppelschlag innerhalb von fünf Minuten hat Bayer Leverkusen einen großen Schritt Richtung Achtelfinale in der Champions League gemacht. Nach Toren von Giulio Donati (58.) und Kyriakos Papadopoulos (63.) ist die Elf von Trainer Roger Schmidt beim 2:0 (0:0) im «Sechs-Punkte-Spiel» gegen Zenit St. Petersburg am Mittwoch zum zweiten Sieg im dritten Gruppenspiel der Königsklasse gekommen und auf den ersten Platz in Gruppe C gesprungen. Damit zeigten die Rheinländer nach der «gefühlten Niederlage in Stuttgart» (Rudi Völler) die erhoffte Reaktion und können nun ein wenig sorgenfreier zum Rückspiel nach St. Petersburg in drei Wochen reisen.

Bei einem Weiterkommen in der Champions League dürfen die Leverkusener auf weitere Millionen-Einnahmen hoffen. Geld, das Bayer gut gebrauchen kann, nachdem das Landgericht Köln am Mittwochmorgen den Club zur Rückzahlung von Sponsorengelder in Höhe von 16 Millionen Euro an die Gläubiger des insolvent gegangenen Billigstromanbieters Teldafax verurteilt hatte.

Vor 27 254 Zuschauern in der gut gefüllten BayArena landete Schmidt dabei zwei Glücksgriffe. Donati, der in der laufenden Saison bislang nicht über die Reservistenrolle hinauskam, war für Roberto Hilbert ins Team gerückt und zahlte das Vertrauen mit seinem so wichtigen Führungstreffer aus 18 Metern zurück. Und Papadopoulos traf nur drei Minuten nach seiner Einwechslung per Kopf zum vorentscheidenden 2:0. Bei beiden Toren leistete Hakan Calhanoglu die Vorarbeit. Die Schlussphase überstand Bayer in Unterzahl, nachdem der Brasilianer Wendell wegen Handspiels die Gelb-Rote Karte gesehen hatte (79.).

Zunächst wenige Torchancen

Damit gelang Bayer nach dem 3:1 gegen Benfica Lissabon der zweite Heimsieg. Danach hatte es in der ersten Halbzeit noch nicht ausgesehen. Zwar agierten die Leverkusener mit gewohnt frühem Pressing, wobei der nach einer Sehnenverletzung ins Team zurückgekehrte Nationalspieler Lars Bender den Rheinländer mehr Stabilität im defensiven Mittelfeld gab. In der Offensive fehlten aber gegen den gut gestaffelten Tabellenersten der russischen Premier Liga häufig die zwingenden Ideen, so dass nur selten zwingende Torchancen heraussprangen.

Zwei Kopfbälle von Emir Spahic (6.) und Calhanoglu (40.) in aussichtsreicher Position sowie ein Distanzschuss von Heung-Min Son (40.) waren noch die besten Möglichkeiten für die Gastgeber in der ersten Halbzeit. Richtig gefordert war Juri Lodygin im Tor der Russen aber nicht. Dafür ließ aber auch die zuletzt kritisierte Bayer-Defensive wenig zu, nachdem Bayer am vergangenen Samstag noch ein 3:0 in Stuttgart verspielt hatte.

Donatis Treffer bringt die Sicherheit zurück

Schmidt hatte Veränderungen auf beiden Außenbahnen vorgenommen. Neben der Donati-Hereinnahme war auch Wendell für Tin Jedvaj ins Team gekommen. Die Variante ging auf. So kam Zenit, das 2008 auf dem Weg zum UEFA-Cup-Sieg im Viertelfinale 4:1 in Leverkusen gewonnen hatte, in den ersten 45 Minuten nur zu zwei kleineren Chancen bei Schüssen von Danny (5.) und dem brasilianischen WM-Spieler Hulk (41.).

Im zweiten Durchgang agierten die Leverkusener zwingender. Mit dem Tor von Donati kam auch die Sicherheit zurück. Dabei wäre Zenit nach einem Missverständnis zwischen Ezequiel Garay und Lodygin (74.) fast noch ein Eigentor unterlaufen. Auf der Gegenseite hatte Hulk die große Chance zum Anschlusstreffer (76.).

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