Bayreuth vs. Bamberg: Pokal-Quali der besonderen Art

22.1.2017, 12:14 Uhr
Am Sonntag heißt es wieder einmal Oberfrankenderby: Medi Bayreuth empfängt die Brose Baskets aus Bamberg.

© Nicolas Armer (dpa) Am Sonntag heißt es wieder einmal Oberfrankenderby: Medi Bayreuth empfängt die Brose Baskets aus Bamberg.

Wenn der Tip-Off zur Partie erfolgt, ist es gerade einmal 27 Tage her, dass sich beide Mannschaften an gleicher Stelle gegenüber standen. Am 26. Dezember 2016 fand im Rahmen der BBL-Hauptrunde das Hinspiel zwischen dem deutschen Meister und der aktuellen Überraschungsmannschaft der Liga statt. Dabei verlangten die "Heroes of Tomorrow" aus Bayreuth dem Titelverteidiger alles ab - am Ende setzte sich Bamberg knapp mit 92:88 nach Verlängerung durch.

Dabei hätte die Truppe von Headcoach Raoul Korner das Starensemble von Bambergs Coach Andrea Trinchieri fast zu Fall gebracht. Ein Wahnsinns-Dreier von Janis Strelnieks aus der rechten Ecke zum 83:82 ließ Bamberg 0,7 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit bereits wie den Sieger aussehen, ehe die Unparteiischen Nikos Zisis in der letzten Einwurfsituation für Bayreuth ein unsportliches Foul anlasteten. Medi-Kapitän Bastian Doreth konnte jedoch nur einen Freiwurf verwandeln, was zur Verlängerung führte. Dort bewahrte der Champion kühlen Kopf und sicherte sich den 15. Derbysieg in Folge (digitale Aufzeichnung seit 1998).

Lange Derbytradition mit unendlich vielen Dramen

Diese Begegnung war dabei nur das bislang letzte Kapitel einer langen, spannenden und emotionalen Derby-Historie, die in der Saison 1976/1977 auf Bundesliganiveau ihren Ursprung nahm. Seitdem gab es unendlich viele Basketball-Dramen, bei denen beide Seiten Licht und Schatten erlebten. Erst als Bayreuths Bundesliga-Ära 1998/1999 nach über 20 Jahren vorübergehend zu Ende ging, legte auch das Oberfrankenderby eine Pause ein. Wiederbelebt wurde dieses in der Spielzeit 2010/2011 mit der Bundesliga-Rückkehr der Wagnerstädter. Seitdem warten die Bayreuther auf einen Derbysieg, Bambergs letzte Niederlage datiert vom 8. März 1996 als Steiner Bayreuth den TTL uniVersa Bamberg mit 90:82 nach Verlängerung besiegte.

Zurück in die Gegenwart: Die Voraussetzungen vor dem Aufeinandertreffen der oberfränkischen Rivalen sind ähnlich zu denen im Dezember. Während Bamberg unter der Woche international in Moskau aktiv war, hatte Bayreuth sein letztes Spiel vor 14 Tagen in Braunschweig und somit ausreichend Zeit, um sich auf das erneute Duell mit dem Nachbarn vorzubereiten. Die Trainingseinheiten werden Raoul Korner und sein Team auch genutzt haben, um Neuzugang David Gonzalvez (kam aus Ludwigsburg) noch besser ins Mannschaftsgefüge zu integrieren.

Die Hauptstadt ist das Ziel

Das TOP FOUR-Turnier findet in diesem Jahr am Wochenende des 18./19. Februar statt. Austragungsort ist die Mercedes Benz-Arena am Ostbahnhof in Berlin. Während Gastgeber Alba Berlin als eine der vier Halbfinalisten gesetzt ist, werden die drei noch freien Plätze in den Qualifikationsspielen ausgespielt. Neben Bamberg und Bayreuth ermitteln noch der FC Bayern München Basketball und die Telekom Baskets Bonn sowie die MHP Riesen Ludwigsburg und Ratiopharm Ulm je einen Teilnehmer. Die Auslosung der Halbfinalduelle findet am Sonntag in der Halbzeitpause der Partie Alba Berlin gegen Basketball Löwen Braunschweig statt.

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