Befördert! Köllner trainiert die Club-Profis weiter

12.5.2017, 11:38 Uhr
Gekommen, um zu bleiben: Gegen Bielefeld debütierte Michael Köllner als Trainer von Nürnbergs Zweitliga-Team an der Seitenauslinie. Inzwischen steht fest: Auch in der kommenden Saison wird der 47-Jährige den Altmeister anleiten.

© Sportfoto Zink / DaMa Gekommen, um zu bleiben: Gegen Bielefeld debütierte Michael Köllner als Trainer von Nürnbergs Zweitliga-Team an der Seitenauslinie. Inzwischen steht fest: Auch in der kommenden Saison wird der 47-Jährige den Altmeister anleiten.

Dass man mit Michael Köllner als Profi-Coach gerne weitermachen würde, wurde rund um den Neuen Zabo in der jüngeren Vergangenheit schon mehrfach formuliert. Laut, leise - und nun auch offiziell: Nachdem der Aufsichtsrat zu Wochenbeginn sein Placet zur Weiterbeschäftigung des gebürtigen Fuchsmühlers an vorderster FCN-Front gegeben hatte, machte der Verein seine Entscheidung jetzt öffentlich  - und durch die Unterschrift des 47-Jährigen unter einen entsprechenden Vertrag auch aktenkundig.

"Eine klare Handschrift"

"Michael hat die Mannschaft in einer schwierigen Situation stabilisiert und schon in seinen ersten Wochen eine klare Handschrift erkennen lassen“, begründet Sportvorstand Andreas Bornemann auf der vereinseigenen Website, warum der Club Köllner guten Gewissens auf der Kommandobrücke lässt.

"Die Zuversicht und Freude, die er bei seiner Arbeit ausstrahlt und die Akribie und Leidenschaft, mit denen er die Aufgaben angeht, haben für frischen Wind gesorgt und lassen uns positiv nach vorne blicken", fährt Nürnbergs oberster Personalplaner fort und schließt seinen Kommentar zur Beförderung des Interimstrainers als dauerhaften Chefanweiser der Profis damit, dass man am Valznerweiher der festen Überzeugung sei, den “richtigen Mann für die kommenden Herausforderungen gefunden“ zu haben.

Sicherlich: Zwei Siege im Saisonfinish würden dem FCN emotional, tabellarisch und damit auch monetär gut tun. Die kommenden Herausforderungen - zumindest seine unmittelbaren - kann der Köllner-Club dennoch relativ entspannt angehen. Der 1:0-Auswärtssieg in Sandhausen beseitigte unlängst die letzten Zweifel am Klassenerhalt. Zweifel, die beim Altmeister einige Wochen zuvor Alois Schwartz noch den Job gekostet hatten. Nach drei Niederlagen in Folge machte dieser in Nürnberg den Abflug und den Weg frei für eine interne Nachfolgelösung, die wie Sportvorstand Bornemann damals zur Kenntnis gab, “bis auf Weiteres" gelten sollte.

Der gewünschte Effekt beim zuvor saft- und kraftlos wirkenden FCN schien im Anschluss auch ziemlich schnell einzutreten. Ob im Training, in dem der Club in den Wochen zuvor ohne rechte Inspiration, aber auch ohne klare Ansagen den Wettkampf simuliert hatte, und nun ein engagierter Oberpfälzer mit seiner Taktiktafel Einzug hielt. Oder im Liga-Betrieb der 1. Mannschaft, in den Köllner seine Vorstellung vom Spiel fortan einpflegte. Eifrig, unbequem, getrieben vom Fußball. So hatte man Köllner, der früher als Trainer und Talentförderer bei Bayern Hof, der Kleeblatt-Jugend und beim DFB gearbeitet hatte, zuvor schon ein knappes Jahr am Valznerweiher erlebt. Den Mann, der dort bald schon nach seinem Engagement für den gesamten Jugend-Club und auch die in der Regionalliga startende U21 verantwortlich zeichnen sollte.

Köllner setzte den unter Alois Schwartz eingeschlagenen Jugend-Kurs beim FCN fort, ohne dabei dogmatisch zu werden. Etliche Talente aus dem eigenen Nachwuchs feierten nach seinem Amtsantritt ihr Profi-Debüt. Torwart-Routinier Raphael Schäfer behielt aufgrund seiner Formstärke und Wichtigkeit für die Mannschaft derweil seinen Platz im Club-Tor. Auch wenn die blanke Bilanz des Oberpfälzers - vier Siege, ein Unentschieden und vier Niederlagen recht ausgeglichen daherkommt - überwiegen in der Sicht der Verantwortlichen und vieler Beobachter seitdem die positiven Aspekte. Direkte Kontrahenten im Klassenkampf konnte der FCN - mit Ausnahme von St. Pauli - durch Heimsiege distanzieren. Gegen die Spitzenklubs der Liga, zu denen der Club bald auch wieder zählen will, machte das Köllner-Team über weite Strecken einen durchaus passablen Eindruck.

Grethlein zählt auf

“Dass er an den Jungen festhält, dass er sie stärkt, dass er das spielerische Element stärker betont. Dass er sehr motiviert und motivierend ist“, zeichne den Trainer aus, zählte Aufsichtsratsboss Thomas Grethlein im Interview mit den Nürnberger Nachrichten unlängst die Vorteile des Fußballlehrers auf, der eigentlich da schon als Chefcoach für die neue Saison feststand.

Der erste Auswärtssieg unter Köllners Regie – das 1:0 in Sandhausen – diente lediglich als Abschlussnotiz im Bewerbungsschreiben. Doch dabei möchte der nun fest im Sattel sitzende Cheftrainer – wie er selbst auf der Club-Homepage betont - nicht stehen bleiben. “Es ging in den rund zwei Monaten auch darum, zu sehen, ob man hier gemeinsam etwas entwickeln und bewegen kann. Dieses Gefühl haben alle Beteiligten, deshalb wollen wir künftig fortsetzen, was wir in den letzten Wochen angefangen haben."

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