Bier, Portwein, Whiskey: Breno trank regelmäßig

3.7.2012, 14:01 Uhr
Bier, Portwein, Whiskey: Breno trank regelmäßig

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Dies berichtete Saß am Dienstag vor der 12. Strafkammer des Landgerichts München I. Seit Mitte Juni muss sich der frühere Bayern-Profi Breno wegen schwerer Brandstiftung vor Gericht verantworten.

Laut Anklage soll er im September vergangenen Jahres seine gemietete Villa im Münchner Nobel-Vorort Grünwald vorsätzlich in Brand gesteckt haben. Bereits Brenos ehemaliger Manager hatte vor acht Tagen vor dem Landgericht ausgesagt, der Profi habe am Brandtag Bier, Portwein und Whiskey getrunken.

Schwere Verletzung wirft Breno aus der Bahn

Breno hatte als Leihspieler in Nürnberg eine schwere Verletzung erlitten und musste auch nach seiner Rückkehr nach München immer neue Rückschläge hinnehmen. Immer, wenn er niedergeschlagen gewesen sei, habe er das Bedürfnis gehabt, zu trinken, habe ihm Breno bei Gesprächen im Oktober 2011 in der JVA und in einer psychiatrischen Klinik gesagt, erklärte der Psychiater am siebten Verhandlungstag weiter. Der Fußball-Profi habe angegeben, dann bis zu zehn Bier oder eine Flasche Whiskey getrunken zu haben.

Breno schließt auch nicht aus, dass er in der Brandnacht unter dem Einfluss von Schlafmitteln gestanden haben könnte. Der 22 Jahre alte Brasilianer ließ am Dienstag vor dem Landgericht München über seinen Anwalt erklären, er habe er in der Zeit vor dem Brand häufig Schlafmittel eingenommen. Das Präparat habe er in der medizinischen Abteilung des FC Bayern „einfach mitgenommen“. „Der Medizinschrank war tagsüber offen und ich war wegen meiner Verletzung immer wieder in medizinischer Behandlung.“

"Beim FC Bayern gibt es keine Schlafmittel“

Schon vor gut einer Woche hatte Brenos früherer Manager vor Gericht zu Protokoll gegeben, der Abwehrspieler habe beim FC Bayern wiederholt Medikamente wie Schlafmittel erhalten. Dies hatte der Verein zurückgewiesen. „Diese Aussagen entbehren jeglicher Grundlage. Grundsätzlich gibt es beim FC Bayern keine Schlafmittel“, erklärte am vergangenen Montag der damalige Sportdirektor Christian Nerlinger.

Es könne gut sein, dass er „in der Nacht zwei Tabletten“ genommen habe, hieß es in Brenos Erklärung weiter. Wenn er schlecht schlafen konnte, habe er immer wieder auf das Medikament zurückgegriffen. An dem Abend, an dem das Feuer ausbrach, sei er wegen einer bevorstehenden medizinischen Untersuchung am nächsten Tag sehr nervös gewesen.

Der Münchner Prozess bewegt sich auf die Zielgerade zu. Richterin Rosi Datzmann hatte Staatsanwaltschaft und Verteidigung bereits in der vergangenen Woche aufgerufen, sich auf ihre Plädoyers vorzubereiten.

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