Bis zu 9000 Fans: Club will Festung Sandhausen einnehmen

5.5.2018, 05:17 Uhr
Bis zu 9000 Fans: Club will Festung Sandhausen einnehmen

© Sportfoto Zink

Täglich werden es mehr. Die neueste Geschichte ist zwar schon ein paar Monate alt, dafür aber außergewöhnlich. Bereits in der Winterpause, so sickerte jetzt durch, hatten sich besonders optimistische Fans des 1. FC Nürnberg eine Rückrundendauerkarte gekauft. Spektakulär ist das ja für sich genommen nicht, das machen viele. Allerdings kaufen sich Fans des 1. FC Nürnberg eher selten eine Rückrundendauerkarte für Heimspiele des SV Sandhausen.

Wieviele es sind, lässt sich nicht präzisieren. Ihr Beweggrund schon: Sie wollen beim letzten Auswärtsspiel ihres Lieblingsvereins unbedingt live dabei sein. Beim möglicherweise letzten Auswärtsspiel in der Zweiten Liga auf unbestimmte Zeit. Von 7000 Club-Anhängern, die am Sonntag um 15.30 Uhr (Live-Ticker auf Nordbayern.de) im Hardtwaldstadion wohl vor allem stehen werden, war erst die Rede, mittlerweile gehen die Schätzungen eher in Richtung 8000 bis 9000. 15.000 passen rein.

Am Freitag stoppte der SV Sandhausen vorsorglich den freien Verkauf, obwohl die Arena noch gar nicht ausverkauft ist. "Aus Sicherheitsgründen", wie auf der Internetseite des Zweitligisten steht. "Tageskassen werden nicht geöffnet und von einer Anreise ohne Ticket wird dringend abgeraten", heißt es weiter. Lediglich Mitglieder des SV Sandhausen und Dauerkartenbesitzer könnten noch zuschlagen – und somit wohl auch Inhaber einer Rückrundendauerkarte.

Egal ob 8000 oder 9000 Nürnberger, es wird atmosphärisch ein Heimspiel für den Tabellenzweiten, der mit einem Sieg aufgesteigen würde, auch ein Unentschieden oder eine Niederlage der Kieler zeitgleich in Düsseldorf würde reichen. Darauf wollen sie es aber nicht ankommen lassen; Michael Köllner, so hat er nach der Pressekonferenz am Freitagnachmittag wissen lassen, ist das Parallelspiel sogar ziemlich wurscht.

Fragezeichen um Ewerton

Sie wollen nur auf sich schauen, es selbst regeln. So hat sich die Mannschaft in den vergangenen Wochen und Monaten zu einem Aufstiegskandidaten entwickelt, so möchte die Mannschaft auch den letzten Schritt gehen. Aus eigener Kraft und nicht mit fremder Hilfe.

Gedanken an eine mögliche Sause danach verschwendet derzeit niemand. "Die Mannschaft macht einen hochkonzentrierten Eindruck", sagt Köllner, der am Sonntag wieder mit Ewerton planen kann. Ob der zuletzt in Kiel und gegen Braunschweig wegen einer Wadenverletzung pausierende Brasilianer zur Startformation zählen wird, ist hingegen noch offen. Köllner hat personell die Qual der Wahl.

Und auch auf dem Trainingsplatz werden es bald noch mehr. Nächste Woche soll Sebastian Kerk, der mit seinem Achillessehnenriss über acht Monate aussetzen musste, zumindest Teile der Einheiten absolvieren. Kann aber auch sein, dass man ihn bereits am Sonntag in Sandhausen sieht. Irgendwo, im Hardtwaldstadion.

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