Blowout zum Auftakt: Bamberg begeistert gegen Bayern

21.5.2017, 17:16 Uhr
Nix zu holen für Booker und Co.: Brose Bamberg dominiert gegen die Bayern und sichern sich Spiel eins in der Halbfinal-Serie.

© Sportfoto Zink / HMI Nix zu holen für Booker und Co.: Brose Bamberg dominiert gegen die Bayern und sichern sich Spiel eins in der Halbfinal-Serie.

Gleich von Beginn an waren die Oberfranken voll da: Mit einem beeindruckenden 12:0-Run begann der deutsche Meister das erste Halbfinalspiel und nahm den Bayern offensiv auch in der Folge die Luft zum atmen. Nach rund fünf Minuten erzielten die Bayern ihren ersten Punkt per Freiwurf, es dauerte fast acht Minuten, bis die Münchner erstmals einen Korb aus dem Spiel heraus machten - zu diesem Zeitpunkt führte Bamberg aber bereits mit 19:4. Auch wenn die Bayern gegen Ende des ersten Viertels etwas konstanter warfen, nahm das Trinchieri-Team eine außerordentlich gute 13-Punkte-Führung mit in den nächsten Spielabschnitt.

Auch dort konnte der FCBB seine starken Big Men kaum in Szene setzen, Brose Bamberg behielt in den Zweikämpfen unter dem Korb häufig die Oberhand. Allen voran Youngster Leon Radosevic überzeugte im Duell mit dem ehemaligen Bamberger Maik Zirbes. So schafften es die Bayern auch im zweiten Viertel nicht, den Vorsprung zu verkürzen. Im Gegenteil, die Oberfranken führten die Münchner weiter vor, wie ein Raubtier, das mit seiner Beute spielt - sehr zum Vergnügen der 6150 Zuschauer in der ausverkauften Brose Arena. Es war auch keine Überraschung, dass Bamberg den Schlusspunkt in der ersten Hälfte setzte: Mit einem wilden Dreier von Downtown traf Janis Strelnieks zum 45:23-Pausenstand.

Defensiv giftig, offensiv konsequent

"Sie kriegen keine leichten Würfe, wir müssen noch ein paar mehr Rebounds einsammeln und einfach schnell spielen", betonte Bambergs Big Man Daniel Theis in der Halbzeitpause. Wohlwissend, dass sein Team das Spiel bereits so gut wie in der Tasche hatte. In gewohnter Trinchieri-Manier blieb der Pokalsieger in der Defensive giftig und in der Offensive konsequent. Bamberg spielte zunehmend die 24 Sekunden aus und nahm so clever das Tempo aus dem Spiel. Nach drei gespielten Abschnitten hielt Bamberg den Mitfavoriten bei nur 37 Zählern.

In der Folge nahmen die Domstädter den Fuß sichtlich vom Gas, ließen auch defensiv mehr zu und verwalteten die Führung. So erlaubte Bamberg den Bayern zwar mehr einfache Korbleger und bessere Penetration der Zone, von der Dreier-Linie gab es für das Team von Trainer Aleksandar Djordjevic weiterhin keine freien Würfe. Lediglich zwei ihrer 16 Versuche von Downtown trafen die Bayern - passend zu der miserablen Quote, die der FCBB, in der Hauptrunde treffsicherstes Team aus der Distanz, in den Playoffs bislang hinlegt.

"München wird reagieren"

Lediglich im letzten Viertel scorte München besser als Bamberg, die Oberfranken trafen aber weiterhin fast 50 Prozent ihrer Dreier-Würfe - satte 36 Zähler erzielten die Brose-Boys aus der Distanz. Am Ende verwaltete der Meister die Führung und beendete die Partie mit einem komfortablen 23-Punkte-Polster. Doch direkt mit der Schlusssirene ging es schon um Spiel zwei am Donnerstag: "Ob wir mit einem Punkt oder mit 20 Punkten Vorsprung gewinnen, es steht trotzdem nur 1:0 in der Serie", stellte Fabien Causeur, Topscorer der Partie mit 16 Zählern, trocken fest. Und gab auch gleich die Marschroute für Spiel zwei vor: "Genau so gut verteidigen, denn München wird reagieren und daheim sein bestes geben".

Auf Münchner Seite war die Enttäuschung zunächst groß. FCBB-Topstar Devin Booker resümierte nach der Partie: "Wir haben zu viel Turnover verursacht, so einfach ist das. Sie waren bereit für das Spiel und wir nicht". Ganz so einfach war es aber natürlich nicht, denn auch als Bamberg die Intensität in der Verteidigung verringerte, gelang den Bayern kein Run, der die Führung der Oberfranken auch nur im Geringsten gefährdete. Auch am Donnerstag wird es für die Bamberger wichtig sein, früh am Drücker zu sein und den Bayern die Lust am Spiel zu nehmen. Ganz so einfach wie in Spiel eins wird das aller Voraussicht nach aber nicht werden - gegen Alba Berlin gewann der Hauptrunden-Dritte seine Heimspiele mit im Schnitt 20 Punkten Vorsprung.

Brose Bamberg: Causeur (16 Punkte), Lô (13), Zisis (12), Miller (11), Strelnieks (8), Theis (7), Radosevic (6), Staiger (5), Melli (3), Harris (1), Heckmann, Kratzer.

FC Bayern Basketball: Booker (15), Barthel (8), Kleber (8), Taylor (8), Djedovic (7), Lucic (6), Redding (5), Zirbes (2), Gavel, Joyce, Johnson, King.

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