Blum blüht im FCN-Finale mächtig auf

14.5.2015, 05:58 Uhr
Blum blüht im FCN-Finale mächtig auf

© Sportfoto Zink

Momente wie am Sonntag in der 80. Minute hat Danny Blum in dieser Saison noch nicht erlebt. Die Begründung ist relativ einfach. Danny Blum hat sich erst zweimal von Beginn an zeigen dürfen und konnte somit auch erst zweimal ausgewechselt werden. Beim ersten Mal, in Kaiserslautern, humpelte er nach 20 Minuten mit einem Muskelfaserriss vom Platz. Beifall bekam er dafür nicht.

Als der vierte Schiedsrichter im Heimspiel gegen Braunschweig mit seiner Leuchttafel Nürnbergs Nummer sieben bedeutete, das Feld zu verlassen, erhoben sich selbst auf der Haupttribüne viele Besucher, um stehend zu applaudieren. Bei seinem Startelf-Debüt im Frankenstadion stürmte er als einzige Spitze sogleich in die Herzen vieler Fans.

Seine ausgezeichnete Leistung krönte Danny Blum in der 52. Minute mit einem wunderbaren Treffer, seinem dritten für den Club. Neun kurze Kontakte brauchte er, um die Kugel mit seinem linken Fuß von der Mittellinie bis zum rechten Strafraumeck zu treiben. Der zehnte wird nicht nur ihm noch länger in Erinnerung bleiben. Schüsse wie diesen können hierzulande nicht viele, Arjen Robben, klar, Ibrahima Traoré aus Mönchengladbach. Die Kunst besteht darin, den Ball so zu treffen, dass er im Flug eine extreme Kurve beschreibt - und im hinteren Toreck wieder herunterfällt. Gegen den KSC hatte er aus ähnlicher Position die Latte getroffen.

Weiler spricht vom "Wahnsinnshebel"

„Wenn er von der Seite mit seinem starken Fuß nach innen zieht, hat er schon einen Wahnsinnshebel“, erklärt René Weiler, der Danny Blum nach seinem Knorpelschaden behutsam aufgebaut hat für wichtige Aufgaben. Mittlerweile ist der 24-Jährige „sehr gut in Schuss“, wie der Trainer findet, besonders seine Dynamik imponiert. Häufig genügt ihm ein kurzer Antritt, um sich vom Gegner zu lösen, auch seine Sprungkraft ist außergewöhnlich. Bei seinem Kopfballtor in Ingolstadt in der vergangenen Woche stand Danny Blum fast einen Meter über dem Boden.

Nur rund 90 Minuten benötigte er bislang im Schnitt für ein Tor, das ist eine Top-Quote — die ihm guttun wird. „Ich hatte viel Pech in dieser Saison“, sagt Danny Blum und ist deshalb „froh über jede Zeit, die ich auf dem Platz stehen kann“. Am 15. Februar erst gab er sein Debüt für den neuen Verein und wird seitdem immer besser. Schon in seiner aktuellen Form ist er ein Versprechen für die Zukunft, die ja wieder mehr Spaß machen soll, ihm und natürlich dem ganzen Club. „Man merkt, dass wir als Team zusammengefunden haben“, sagt Danny Blum, „diesen positiven Schwung, diesen Zusammenhalt gilt es, mit in die neue Saison zu nehmen.“

Mit 10.000 Fans im Rücken

Das wollen die Nürnberger auch am Sonntag ab 15.30 Uhr in der berühmten Arena in München-Fröttmaning. Gastgeber 1860 steht auf einem Abstiegsplatz und das Wasser somit bis zum Hals; sage und schreibe 60.000 Zuschauer werden erwartet, darunter etwa 10.000 Club-Anhänger.

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