Borussia Dortmund verpasst Befreiungsschlag

17.12.2014, 22:58 Uhr
Borussia Dortmund verpasst Befreiungsschlag

© Jonas Güttler (dpa)

Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp musste sich mit einem 2:2 (1:1) gegen den VfL Wolfsburg in einem phasenweise hochklassigen Bundesligaspiel begnügen und steckt mit nur 15 Punkten auf Relegationsplatz 16 weiter im Tabellenkeller fest. Damit droht der BVB, der eine schlechtere Ausbeute nach 16 Spieltagen letztmals vor 27 Jahren verzeichnete, vor dem Duell bei Schlusslicht Werder Bremen auf einem Abstiegsplatz zu überwintern. Die Wolfsburger bestätigten indes ihren Ruf einer Spitzenmannschaft und bleiben mit 31 Zählern erste Bayern-Jäger.

«Wir haben es sehr ordentlich gemacht. Die Leistung war in vielen Bereichen positiv. Es ist aber kein unverdienter Punktgewinn für Wolfsburg. Wir hätten den Sieg gerne nach Hause gebracht, aber es ist kein Wunschkonzert. Am Ende ist es nicht das Ergebnis wie gewünscht», sagte Klopp und lobte insbesondere Torschütze Immobile. Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio sprach von einem «gefühlt gewonnenen Punkt». Mit nun 31 Zählern haben die Niedersachsen schon jetzt die beste Bundesliga-Hinrunde ihrer Clubgeschichte gespielt.

Vor 80.467 Zuschauern im ausverkauften Signal-Iduna-Park war der BVB zweimal durch Pierre-Emerick Aubameyang (8. Minute) und Ciro Immobile (76.) in Führung gegangen, doch Kevin De Bruyne (29.) und Naldo (85.) sicherten den Gästen mit ihren Toren noch einen Punkt (29.). Beim Freistoßtor des Belgiers De Bruyne machte ausgerechnet der Australier Mitch Langerak, der von Jürgen Klopp bis zum Ende der Hinrunde anstelle von Roman Weidenfeller zur Nummer eins befördert worden war, keine gute Figur.

«Ein Geschenk für die Fans», hatte Klopp vor der letzten Fußballwoche des Jahres gefordert. Und es begann für den Champions-League-Achtelfinalisten in einem temporeichen Bundesligaspiel auch vielversprechend. Bereits nach 42 Sekunden war Aubameyang zu einer gute Gelegenheit per Kopfball gekommen. Ging der Ball in dieser Szene noch drüber, durfte der Mann aus Gabun kurz darauf jubeln, als er nach Flanke von Immobile aus kurzer Entfernung sein fünftes Saisontor erzielte.

Klopp hatte im Vergleich zum schwachen Auftritt bei Hertha BSC (0:1) sein Team auf zwei Positionen verändert und Weltmeister Kevin Großkreutz von der Tribüne in die Startelf für den verletzten Henrich Mchitarjan beordert. Außerdem ersetzte Erik Durm den erkrankten Polen Lukasz Piszczek.

Nach der starken Anfangsphase der Gastgeber, denen Leidenschaft und Einsatzwille nicht abgesprochen werden konnte, zeigten die Wolfsburger aber zunehmend ihre Qualitäten. Angetrieben vom starken De Bruyne, der bereits in der vierten Minute zu einer Doppelchance kam, übernahm der VfL die Spielkontrolle. Bei einem abgeblockten Schuss von Ivan Perisic durften die Gastgeber noch aufatmen, ehe De Bruyne per Freistoß doch traf. Der Schuss in die Torwartecke schien aber alles andere als unhaltbar. Auf der Gegenseite hätte der in dieser Saison so glücklose Immobile bei einer weiteren Großchance für die erneute Führung sorgen können (37.).

Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, auch in der zweiten Halbzeit. Dabei standen zunächst die Torhüter im Mittelpunkt. Erst parierte Langerak bravourös gegen den Wolfsburger Vierinha (49.), dann machte auf der Gegenseite Diego Benaglio eine hochkarätige Möglichkeit von Immobile zunichte (56.). Der italienische Nationalspieler, der in der Vorsaison noch Torschützenkönig in der Serie A gewesen war, lieferte ein starkes Spiel ab, war im Abschluss aber häufig glücklos. So musste Immobile auch bei einem Schuss knapp über das VfL-Tor auf seinen dritten Saisontreffer warten (65.), ehe er doch noch zu seinem Erfolgserlebnis kam. Der Dortmunder Aufwand wurde aber nicht belohnt, ein Kopfball von Naldo sorgte noch für die Ernüchterung.

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