"Bromance" beim Kleeblatt: Zulj und Gjasula verstehen sich blind

14.3.2016, 06:00 Uhr
Ziemlich beste Freunde: Jurgen Gjasula (zweiter von rechts) und Robert Zulj bilden derzeit das dynamische Duo beim Kleeblatt.

© Sportfoto Zink Ziemlich beste Freunde: Jurgen Gjasula (zweiter von rechts) und Robert Zulj bilden derzeit das dynamische Duo beim Kleeblatt.

Der Schatten der gespenstisch wirkenden Bauruine, die einmal die Haupttribüne war, passte so gar nicht zu der ausgelassenen Stimmung nach den 90 Minuten. Die Fans sangen, Domi Kumbela und Kleeblatt-Trainer Stefan Ruthenbeck klatschten ab und die Spieler scherzten in der Interviewzone mit den Journalisten. Doch am Freitag war ohnehin alles ein wenig anders als sonst.

Zulj: "Wir sind wie Brüder"

Denn normalerweise wurde in jüngster Zeit immer gefeiert, wenn Torjäger Sebastian Freis wieder zugeschlagen hatte. Doch diesmal kam die Torgefahr aus dem Mittelfeld: Zweimal Robert Zulj und einmal Marco Stiepermann trugen sich in die Torschützenliste ein. Das letzte und erste Mal, dass Zulj zweimal in einem Spiel für Fürth traf, war gegen Fortuna Düsseldorf in der Vorsaison. Damals hieß es am Ende 3:3, diesmal 3:0 gegen Eintracht Braunschweig. Nicht nur wegen der verhinderten Gegentore war es für den Österreicher diesmal der schönere Abend.

Das Kleeblatt hielt den Gegner einfach so weit vom eigenen Tor weg, dass er kaum gefährliche Schüsse auf den ohnehin überragenden Sebastian Mielitz abgab. Und vorne nickte eben zweimal dieser famose Zulj den Ball ins Tor. Dass die Freistoßflanke zweimal Jurgen Gjasula schlug, kommt ebenfalls nicht von ungefähr. Zwischen den beiden herrscht blindes Verständnis, auch außerhalb des Platzes. "Seit dem ersten Tag im vergangenen Sommer sind wir wie Brüder", beschreibt Zulj die Männerfreundschaft oder neudeutsch: "Bromance".

Am Freitagabend forderte er seinen Kumpel auf, "er soll den Ball scharf auf die Mitte des Fünfmeterraums bringen". Genau da flog der Ball hin und genau dort stand der Auftraggeber. Gemeinsam mit Marco Stiepermann, dem zweiten Torschützen des Abends, den wiederum Zulj mit einem Laufpass bediente, bilden die drei mittlerweile ein Gespann, das andere Zweitligisten gerne hätten. "Es macht Spaß, mit den beiden zu spielen. Wir sind uns ähnlich, weil wir alle technischen Fußball spielen wollen", fand Zulj, der Jüngste im Bunde.

Trainer Stefan Ruthenbeck stellte diesmal Gjasula auf die Position Sechs, Stiepermann auf die Acht und Zulj auf die Zehn, "um das Zentrum zu besetzen und mutig zu sein“. Was nicht heißt, dass Fürth Hurrafußball spielte. Ruthenbeck erkannte: "Braunschweig wollte tief gegen uns stehen, aber wir standen tiefer."Fernab von taktischen Finessen aber kam sein Team am Freitag einfach richtig in Fahrt, was dem Trainer imponierte: "Wie wir nach dem 2:0 Fußball gespielt haben, das war schon 'wow‘.“

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