Kellerkinder in Athen: Bamberg möchte erwachsen werden

19.10.2017, 07:26 Uhr
Eine Woche hatten Spieler und Trainer von Brose Bamberg nun Zeit, um die 71:88-Auftaktniederlage gegen Tel Aviv zu verarbeiten.

© Sportfoto Zink / HMI Eine Woche hatten Spieler und Trainer von Brose Bamberg nun Zeit, um die 71:88-Auftaktniederlage gegen Tel Aviv zu verarbeiten.

Genauso wie Bamberg, aktuell Vorletzter im Ranking, startete "PAO" mit einer Niederlage in die internationale Spielzeit. Die Griechen kamen beim FC Barcelona mit 71:98 unter die Räder und finden sich aktuell auf dem letzten Platz wieder. Dabei verlief das Spiel ähnlich dem der Bamberger, die gegen Tel Aviv nach Ansicht von Coach Andrea Trinchieri "33 Minuten lang einen guten Job" machten, ehe der "totale Zusammenbruch" (Maodo Lô) erfolgte.

Die Mannschaft von Headcoach Xavi Pascual zeigte in Barcelona ebenfalls eine gute Leistung, ehe man im Schlussviertel kollabierte und mit 17:33 unterging. Schon allein deshalb dürfte es den "Greens" in ihrem ersten Heimspiel nicht an Motivation fehlen, die durch klare Worte von Pascual zusätzlich angestachelt wurde: "Was in den letzten zehn Minuten passierte, ist nicht zu akzeptieren!"

Ausgeglichen und "sehr athletisch"

In der Basket League (Griechenlands erste Liga) läuft es für den Rekordmeister aus dem Mittelmeeranrainerstaat aktuell deutlich besser, denn aus zwei Spielen wurden zwei Siege geholt - darunter auch der knappe 71:68-Erfolg im großen Duell zum Saisonstart bei Olympiakos Piräus. In ihren bisherigen drei Partien zeigten sich die Athener als äußert unberechenbar. Während sich in Barcelona Nikos Pappas mit 20 Zählern am heftigsten wehrte, avancierten in der heimischen Liga einmal Starting Point Guard Nick Calathes (14 Punkte und sieben Rebounds gegen Piräus) und zuletzt US-Scharfschütze Marcus Denmon mit 17 Punkten gegen Thessaloniki zum Topscorer.

Diese Ausgeglichenheit sieht Brose-Neuzugang Daniel Hackett als großen Vorteil dieser "sehr athletischen Mannschaft". Der Guard, der seit seinem Wechsel von Piräus nach Bamberg erstmals nach Griechenland zurückkehrt, weiß, dass sein Team einen guten Plan brauche. "Vor allem Zuhause spielen sie sehr schnell, sehr temporeich. Mit Calathes, Rivers und Pappas haben sie zudem drei Spieler, die nicht nur exzellent passen, sondern auch selbst abschließen können", nennt der Italo-Amerikaner die Stärken des Gegners.

Einen Schritt nach vorne gehen

Bambergs Übungsleiter Andrea Trinchieri baut in der Nikos Galis Olympic Indoor Hall neben der Routine des bislang sehr effektiven Nikos Zisis, der gegen Tel Aviv 16 Punkte, vier Rebounds und fünf Assists auflegte, vor allem auf zwei Schlüsselwörter: Weiterentwicklung und Konkurrenzfähigkeit. "Es ist immer eine großartige Möglichkeit, um sich zu verbessern, wenn du gegen eine der besten Organisationen, Mannschaften, Spieler und Trainer Europas spielst. Wir müssen einen Schritt nach vorne gehen. Das bedeutet in erster Linie: wir müssen uns weiter kennenlernen", so der Italiener im Vorfeld des zweiten Euroleague-Spieltages, an dem Bamberg weiterhin auf Elias Harris verzichten muss. Die wiederaufgebrochene Knieverletzung des Centers wird in den nächsten Wochen konventionell behandelt. Der Verlauf der Reha wird zeigen, ob eine erneute Operation nötig sein wird.

In bislang acht Aufeinandertreffen konnte Brose lediglich einen Sieg landen. Am 17. November 2011 hatte Panathinaikos, damals schon mit Nick Calathes und Ian Vougioukas im Kader, in Bamberg mit 79:76 das Nachsehen. In Athen gelang den Oberfranken bei vier Versuchen noch kein einziger Erfolg!

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