Starkes letztes Viertel: Brose Baskets siegen in München

25.5.2016, 23:00 Uhr
Bayerns Basketballer (hier Paul Zipser, li., gegen Bambergs Darius Miller) konnten nur drei Viertel lang mit den Brose Baskets mithalten.

© dpa/Tobias Hase Bayerns Basketballer (hier Paul Zipser, li., gegen Bambergs Darius Miller) konnten nur drei Viertel lang mit den Brose Baskets mithalten.

Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg steht vor dem erneut Einzug in das Finale der Basketball-Bundesliga. Die Oberfranken gewannen am Mittwochabend das zweite Playoff-Halbfinalspiel beim FC Bayern München mit 90:76 und führen damit in der Best-of-five-Serie mit 2:0.

Vor den Augen des scheidenden Bayern-Trainers Pep Guardiola und Uli Hoeneß war vor allem Bradley Wanamaker (28 Punkte) der Garant für den Auswärtssieg des Meisters. Auf Seiten der Bayern punktete Anton Gavel mit 16 Punkten am erfolgreichsten.

Die Brose Baskets hatten von Beginn an große Probleme gegen eine intensive und aggressive Bayern-Defense. Allen voran Maxi Kleber - Bayerns einzig verbliebener Power Forward - schien dem Meister mit sensationellen sechs Blocks im ersten Durchgang den Schneid abzukaufen. Anton Gavel stellte vor der Pausensirene gegen sein ehemaliges Team mit zwei Dreiern den 43:34-Halbzeitstand her. Nach dem Seitenwechsel erwischten erneut die Oberbayern den etwas besseren Start und schraubten ihren Vorsprung nach drei verwandelten Gavel-Freiwürfen erstmals in den zweistelligen Bereich (54:44, 25. Min.).

Kaum noch Ballverluste und viele Offensivrebounds

Im dritten Viertel, als der Ligaprimus seine Aufholjagd startete, agierte Bamberg aber weitaus konzentrierter und blieb ohne einen einzigen Ballverlust. Zudem konnte der Meister seine durchwachsene Trefferquote aus den ersten drei Vierteln mit zahlreichen Offensivrebounds ausgleichen. Durch insgesamt 15 zweite Wurfchancen am offensiven Brett (Bayern hatte lediglich vier) erarbeiteten sich Wanamaker & Co. elf Wurfversuche mehr als die Münchner.

Der zweite positive Faktor für Bamberg waren die Freiwürfe. Insgesamt standen die Oberfranken 34 Mal an der Linie und sammelten dadurch 32 Punkte, das Topscorer-Trio Wanamaker, Zisis und Theis netzte zusammen 26 von 28 Versuche ein.

Angeführt vom überragenden Spielmacher Wanamaker und Routinier Nikos Zisis (22 Zähler) spielten die Gäste im Schlussviertel ihre ganze Erfahrung aus. Der anfängliche Wille und die Entschlossenheit der Münchner, die erneut auf die verletzten Deon Thompson und Dusko Savanovic verzichten mussten, fehlten in der entscheidenden Phase. Im vierten Abschnitt spielte Bamberg seine ganze Klasse aus, die zuvor ebenbürtigen Bayern hatten plötzlich nichts mehr entgegenzusetzen.

Wanamaker überragt erneut

Die Spielkontrolle lag nun vollends auf Seiten der Oberfranken, die sich ihrerseits erstmals deutlicher absetzen konnten und damit dem Sieg entgegen steuerten. Allein im Schlussviertel erzielten die Brose Baskets 30 Punkte und holten sich dadurch am Ende sogar noch einen deutlichen 90:76-Sieg, da den Mannen von Headcoach Svetislav Pesic sichtbar die Luft ausging und sich - nicht nur beim Bayern-Coach - Frustration breit machte.

"Wir kamen raus und haben gekämpft", so die kurze, aber sehr treffende Analyse von Brose-Baskets-Kapitän Wanamaker nach dem Schlusspfiff im zweiten Playoff-Halbfinale.

Spiel drei findet am Sonntag (19.30 Uhr) wieder in Bamberg statt. Wenn Bayern den 0:2-Rückstand noch drehen möchte, muss das Team von Trainer Svetislav Pesic nun zweimal beim Meister gewinnen. In der laufenden Bundesliga-Saison sind die Brose Baskets vor eigenem Publikum allerdings unbesiegt und haben 19 der 20 Heimpartien mit zweistelligem Vorsprung für sich entschieden.

In der zweiten Halbfinalserie führt Überraschungsteam ratiopharm Ulm mit 2:0 gegen die Frankfurt Skyliners. Bereits am Samstag (15.00 Uhr) kann die Mannschaft um Nationalspieler Per Günther mit einem weiteren Auswärtssieg in Frankfurt den Finaleinzug perfekt machen.

Bayern München – Brose Baskets Bamberg 76:90 (18:14,25:20,19:26,14:30)

Punkte Bayern München: Gavel 16, Taylor 14, Zipser 14, Cobbs 9, Renfroe 8, Chikoko 5, Kleber 5, Bryant 3, Djedovic 2

Brose Baskets Bamberg: Wanamaker 28, Zisis 22, Theis 15, Miller 7, Melli 4, Staiger 4, Heckmann 3, Strelnieks 3, Harris 2, Radosevic 2 Zuschauer: 6359

 

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