Brose Baskets lösen TOP4-Ticket in Oldenburg

5.2.2014, 21:23 Uhr
Brose Baskets lösen TOP4-Ticket in Oldenburg

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Angeführt von D´Or Fischer (19 Zähler) und Maik Zirbes (13) lag Bamberg von Beginn an in Führung und landete so einen Start-Ziel-Sieg. Von der vermeintlichen Oldenburger Schwachstelle unter dem Korb war nicht allzu viel zu merken, da ausgerechnet Philipp Neumann gegen sein Ex-Team groß aufspielte und sich mit 21 Punkten gegen die Niederlage stemmte.

Zu Beginn dieses Pokal-Qualifikationskrachers setzte Coach Chris Fleming, der an diesem Mittwochabend John Goldsberry anstelle von Jamar Smith ins Aufgebot berief, auf seine Start-Fünf aus dem Ankara-Spiel. Zack Wright, Elias Harris, Casey Jacobsen, Anton Gavel und Maik Zirbes stellten sich der Oldenburger Formation um Chris Kramer, Dru Joyce, Rickey Paulding, Jannik Freese und Nemanja Aleksandrov entgegen.

Vom Sprungball weg versuchten die Oberfranken die Oldenburger Schwachstelle unter dem Korb zu attackieren. Nahezu jeder Angriff ging in erster Linie in den Frontcourt zu Maik Zirbes und Elias Harris. Insbesondere Bambergs Nationalcenter erwischte dieses Mal einen guten Auftakt ins Spiel und markierte die ersten sechs Zähler seiner Mannschaft zur 6:4-Führung des Deutschen Meisters (3. Min.). Nach Zirbes übernahm Elias Harris die Scoring-Aufgabe und trug seinerseits vier Punkte bei. Die Hausherren versuchten ihrerseits zwar mit allen Mitteln dagegenzuhalten, doch als mit Zack Wright auch noch Bambergs Guard seinen Wurfrhythmus fand, wuchs der Vorsprung Punkt um Punkt an.

Über 12:6 (einmal Mehr Maik Zirbes) setzten sich die Domstädter unaufhaltsam ab und schnupperten bereits knapp drei Minuten vor der ersten Viertelpause an der Zehn-Punkte-Marke (18:10). Der eingewechselte D´Or Fischer versuchte alles, um diese Grenze noch im ersten Spielabschnitt zu durchbrechen, doch auf Seiten der Gastgeber stemmte sich ausgerechnet Philipp Neumann, der auf Leihbasis von der Regnitz an die Hunte wechselte, dagegen und hielt seine Donnervögel weiter in Schlagdistanz. Mit neun Punkten verkürzte Neumann im Alleingang bis zum Viertelende wieder auf 17:24.

Über D´Or Fischer und Rakim Sanders baute Bamberg sein Punktepolster in den ersten 68 Sekunden wieder auf neun Zähler (27:19, für Oldenburg war Julius Jenkins erfolgreich) aus. Nach einer kurzen Durststrecke traf Rickey Paulding für Oldenburg zwar den ersten Dreier, doch die Mannen von Cheftrainer Chris Fleming fanden umgehend die passende Antwort. Erneut brachten Fischer und zweimal Sanders den Ball im EWE-Korb unter und knackten in der 15. Spielminute erstmals die zweistellige Punktemarke (34:24). Die Huntestädter fanden in dieser Phase zu selten einen erfolgreichen Abschluss, was Trainer Sebastian Machowski nach einem weiteren Sanders-Treffer zum 36:24 noch in der selben Spielminute mit einer Auszeit quittierte.

Bamberger funktionieren als Einheit

Ausgestattet mit neuen taktischen Anweisungen fanden die Hausherren gegen Bambergs gut funktionierende Defense wieder Mittel und Wege, um zu erfolgreichen Abschlüssen zu kommen (Kramer, Jenkins), doch auch Chris Fleming gab neue Taktiken aus. Über Maik Zirbes, John Goldsberry (Dreier) und Anton Gavel (Freiwurf) setzte der Meister sofort den Gegenzug konsequent um und hielt seine Zehn-Punkte-Führung (43:33, 19. Min.) weiter konstant. In der Schlussphase der ersten Halbzeit änderte sich das Bild auch nicht mehr gravierend. Die Bamberger setzten in Person von "Tono" Gavel einen weiteren Freiwurftreffer in den Oldenburger Korb und nahmen eine verdiente 44:35-Pausenführung mit in die Kabine - den Schlusspunkt setzte dabei der bislang auffälligste Donnervogel: Philipp Neumann.

Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern in der EWE Arena weiterhin das gleiche Bild: Allen voran Oldenburgs Teamkapitän Rickey Paulding war nun darum bemüht, den Rückstand zu reduzieren und setzte in der Offensive die Akzente. Auf der Gegenseite funktionierte Bamberg weiter als Einheit und hielt den Vizemeister dank der Zähler von Jacobsen, Zirbes und Wright auf Distanz. Bis in die 23. Spielminute hinein konnte Bamberg sein Neun-Punkte-Polster aus der Halbzeit verteidigen (50:41), ehe sich erneut der Ex-Bamberger im EWE-Dress, Philipp Neumann, anschickte, den Abstand zwischen beiden Teams zu verkleinern - Neumann verkürzte mit vier Punkten auf 45:50 (24. Min.).

Fischer dreht auf

Um ein weiteres Aufbäumen der Norddeutschen zu verhindern, unterbrach Chris Fleming die Begegnung via Auszeit und stellte den Fokus seines Personals neu ein. Anton Gavel, D´Or Fischer und Elias Harris hatten die Vorgaben ihres Coaches bestens verstanden und setzten diese prompt in die Tat um - der Brose-Vorsprung wuchs wieder bis auf 56:47 (27. Min.) an. Obwohl Rakim Sanders den Vorsprung seiner Farben kurzzeitig noch einmal in den zweistelligen Bereich hob (59:49, 28. Min.) gehörte die Schlussphase des dritten Quarters dem Gastgeber. Nach Paulding und Neumann waren es jetzt Julius Jenkins, Dru Joyce und der wiedergenesene Robin Smeulders, die die offensive Produktion ankurbelten und dafür Sorge trugen, dass nach 30 absolvierten Minuten bei einem Zwischenstand von 57:63 aus Sicht des amtierenden Vizemeisters noch alles möglich war.

Der Auftakt in die finalen zehn Minuten dürfte bei allen Oldenburg-Sympathisanten dunkle Erinnerungen hervorgerufen haben. Ähnlich dem Hinrundenspiel schien sich nun erneut D´Or Fischer zum EWE Baskets-Schreck zu entwickeln. Der nachverpflichtete US-Center in Reihen der Oberfranken verbuchte in den ersten 2:20 Minuten des Schlussviertels alleine neun Zähler und schraubte den Vorsprung des viermaligen Pokalsiegers auf 13 Punkte (72:59, bei Oldenburg konnte bislang nur Paulding zwei Freiwürfe verwandeln). Mit wütenden Angriffen versuchte der Tabellenvierte schnell in die Partie zurück zu kommen, doch Spieler und Fans der Blau-Gelben mussten fast drei Minuten warten, ehe Chris Kramer die Punkte drei und vier in diesem Viertel markieren konnte und auf 61:72 verkürzte.

Jacobsen stoppt EWE-Aufholjagd

Dieser Treffer schien beim Vizemeister letzte Kräfte mobilisieren, denn der bärenstarke Philipp Neumann und Kramer selbst reduzierten die Differenz noch bis auf 64:72, ehe Brose Baskets-Kapitän Casey Jacobsen der Oldenburger Aufholjagd von "downtown" ein jähes Ende setzte (75:64, 36. Min.). Der zweite ehemalige Bamberger in Oldenburger Diensten, Julius Jenkins, egalisierte Jacobsens Distanztreffer und von da an versuchten die Schützlinge von Sebastian Machowski mit Fouls die Uhr anzuhalten und die Bamberger an die Freiwurflinie zu schicken. Dort behielt der Meister in Person von Anton Gavel kühlen Kopf, was wieder einen Elf-Punkte-Vorsprung (78:67, 38. Min.) zur Folge hatte.

Dennoch steckte allen voran Philipp Neumann noch längst nicht auf. Der Nachwuchscenter war gegen seinen bisherigen Arbeitgeber bis in die Haarspitzen motiviert und lieferte sich mit Fischer und Zirbes ein hochklassiges Duell unter den Körben. Trotz der exzellenten Vorstellung Neumanns holten sich die Brose Baskets am Ende verdient diesen Sieg (90:83) und ziehen nach Gastgeber Ratiopharm Ulm als zweites Team ins Beko BBL-TOP4 ein.

EWE Baskets Oldenburg: Neumann (21 Punkte), Paulding (18/2 Dreier), Jenkins (13/3), Smeulders (13/1), Kramer (8), Joyce (8/1), Freese (2), Aleksandrov, Bahiense de Mello

Brose Baskets: Fischer (19), Zirbes (13), Gavel (12), Wright (12), Sanders (12/2), Harris (10), Jacobsen (9/1), Goldsberry (3/1), Tadda, Velickovic

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