Brucker Handballer punkten auch im zweiten Stadtderby

ERLANGEN - Erst im letzten Spielviertel verdienten sich die Junioren des HC Erlangen den Punkt, den der beste Feldakteur des Tabellenzweiten, Anton Pelka, wenige Sekunden vor Spielende sicherstellte. Die Gäste aus Bruck verkauften sich beim 28:28 (15:16)-Unentschieden bravourös und ein Erfolg, wie im Hinspiel wäre nicht unverdient gewesen.

Nachdenkliche Gesichter bei den Verantwortlichen beider Teams nach dem Schlusspfiff. Das HC-Trainerduo Roland Wunder und Helmut Hofmann realisierte erst langsam, dass sein Team nach der tollen Serie von sieben Siegen in Folge nur knapp an einer Niederlage vorbei geschrammt war, so dass der Punkt auf Grund des Spielverlaufes doch eine gewisse Zufriedenheit auslöste. Brucks Abteilungsleiter Gerald Rothberger begann erst gar nicht mit dem späten Ausgleich zu hadern, sondern freute sich über den Ausgang der Partie. „Mit dem Punkt können wir leben“, äußerte er sich zufrieden und weiß, dass der Neuling gegen andere Teams zweifach für den Klassenerhalt punkten muss.

© Klaus-Dieter Schreiter

Was sich an der Statistik der Gegentore ablesen lässt, ist die Tatsache, dass die Abwehrarbeit der Gastgeber nicht so funktionierte wie gewohnt. Der HC setzte sich als Spitzenmannschaft der Liga unter Druck und die versuchte Revanche für die deftige Niederlage im Hinspiel lähmte die Wunder-Schützlinge zu Beginn der Begegnung. In einem typischen Derby nutzte Bruck die Rolle des Außenseiters glänzend und kam besser ins Spiel. Mit hoher Ballgeschwindigkeit und Dynamik überzeugten die Schützlinge von Trainer Ben Ljevar. Sie versuchten das Fehlen des gesperrten Rückraumspielers Chris Eichhorn mit Kreisspiel über den früheren HC-Bundesligaspieler Basti Krämer oder mit gefährlichen Unterhandwürfen zu kompensieren und Lücken in die HC-Deckung zu reißen. Beide Teams boten hohe Kampf- und Laufbereitschaft, wobei die Dynamik der Begegnung oft auch in Hektik umschlug.

Die 600 Zuschauer konnten viele Facetten eines Handballspiels erleben: Gelungene Kreisanspiele, spektakuläre Torwartparaden von René Selke (HC) und Berhard Zapf (Bruck), präzise Konterpässe und gelungene Einzelaktionen. Das Tor des Tages erzielte der Brucker Steffen Meyer, als er einen genauen Pass von Zapf im Fallen am heraus stürzenden René Selke vorbei zur 18:16-Führung ins Tor drehte. Bruck legte immer vor und der HC konnte zunächst den Anschluss halten. Die einzige Führung der Junioren resultierte aus der 14. Spielminute, als Marvin Wunder durch zwei Treffer in Folge einen 6:7-Rückstand in eine 8:7-Führung umwandeln konnte. In der 40. Minute schien die Partie vorentschieden, als die Gäste mit 23:17 in Führung lagen.

Trotz spielerischer Mängel an diesem Tag gaben die HC-Akteure nie auf und mit vorbildlicher Einstellung versuchten sie die Partie noch zu drehen. Das kurioseste Tor der Partie brachte den 22:23-Anschluss für den HC: Christopher Bissel scheiterte bei einem Konter an Berhard Zapf, der Ball prallte in die Höhe und hatte so viel Effet, dass er über den verdutzten Zapf ins Tor rollte. In der hektischen Schlussphase äußerte sich der Kräfteverschleiß beider Teams in überhasteten Würfen und auch Fehlpässen auf kürzeste Distanz. Beide hätten das Spiel entscheiden können aber die Fehlerhäufigkeit gegen Ende führte zum letztlich gerechten Ergebnis. Beim HC Erlangen überzeugten Anton Pelka und René Selke, bei Bruck Bernhard Zapf, Steffen Meyer, Sebastian Duscher und Philipp Hirning.

HC Erlangen: Selke, Haßferter; Schletterer (2), Walz (2) , Mangen, Pelka (7), Wunder (4), Hayn, Ohlig (4), Bayer (4), Wagner, Herbst (3/1), Bissel (2).

TV Bruck: Zapf, Rein; Faber, Meyer (7/1), Völcker (2), Scholten (1), Knerr (2), Kübler Schmautz, Krämer (3), Kohler (1), Ochs (3), Duscher (5), Hirning (4).

SR: Schweizer/Vornehm. 7 m: 1/1:4/1. Strafminuten: 12:4 Min. Zuschauer: 600.