Bulthuis: Der personifizierte Findungsprozess des FCN

4.11.2015, 22:02 Uhr
Das kann der Dave! Nürnbergs Bulthuis überzeugt momentan mit konsequenter Abwehrarbeit.

© Sportfoto Zink / WoZi Das kann der Dave! Nürnbergs Bulthuis überzeugt momentan mit konsequenter Abwehrarbeit.

Aller Anfang ist schwer. Nicht nur Club-Coach René Weiler verzweifelte einst an Bulthuis, der nach dem Bundesligaabstieg als Linksverteidiger aus Utrecht nach Nürnberg gewechselt war. Als Linksverteidiger hatten sie in Nürnberg dann aber doch keine Verwendung für Bulthuis - und sonst fand sich eigentlich auch kein Platz für den Niederländer, der zwischendurch auch mal nicht mehr mit den Profis trainieren durfte. Zweimal haben sie Bulthuis seitdem loswerden wollen, zweimal fand sich kein Abnehmer. Jetzt ist er Stammspieler.

Elf Spiele hat der 25-Jährige in dieser Zweitligasaison schon absolviert, neun davon von Beginn an - und das, obwohl er beim ersten Auftritt in Freiburg den Schiedsrichter angeblich einen Vogel genannt hat und Rot sah. Dabei, sagte Bulthuis damals noch auf Englisch, wisse er doch eigentlich gar nicht, was das deutsche Wort Vogel bedeutet. Egal, sein Ausfall wegen der folgenden Sperre schien damals allen Beteiligten als zu verkraftende Angelegenheit.

Weiler: "Ich kann das nur positiv bewerten"

Inzwischen gibt Bulthuis Interviews in einwandfreiem Deutsch. Inzwischen würden sie beim Club einen Ausfall auch als Problem sehen. "Er hat sich seinen Stammplatz erkämpft und das immerhin auf Even Hovlands Kosten", sagt Weiler, "ich kann nur positiv bewerten, wie er sich präsentiert. Was er einbringen kann, bringt er zu hundert Prozent ein."

Was Bulthuis einbringt, ist vor allem Kampfgeist und Robustheit. Schnelligkeit und ein ideenreicher Spielaufbau sind bei ihm eher nicht zu erwarten, was aber derzeit auch keinen so wirklich stört, weil es auf Schnelligkeit zuletzt glücklicherweise nicht immer ankam und die Spieleröffnung neuerdings Innenverteidigerkollege Georg Margreitter übernimmt. Dass er sich neuerdings als Innenverteidiger in einer stabiler gewordenen Defensive einbringen kann, freut auch Bulthuis. "Eine schöne Entwicklung", sagt er, sei es, dass ihnen jetzt mitunter auch einmal Zu-null-Spiele gelingen, nachdem der Start ins Fußballjahr noch von viel zu vielen Gegentoren geprägt war. "Das ist eine gute Entwicklung", blickt Bulthuis auf einen ebenfalls schwierigen Anfang zurück und fokussiert die Gegenwart.

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