5:2 in Berlin! Ice Tigers weiter auf der Überholspur

18.12.2018, 21:55 Uhr
Sauber! Das Team um Kapitän Patrick Reimer feiert in Berlin den dritten Sieg in Folge.

© Sportfoto Zink / ThHa Sauber! Das Team um Kapitän Patrick Reimer feiert in Berlin den dritten Sieg in Folge.

Lassen sich zwei Siege in Folge schon als Serie bezeichnen? Normalerweise nicht, nur was ist schon normal in dieser Spielzeit bei den Thomas Sabo Ice Tigers? Durch die Erfolge gegen Bremerhaven und Schwenningen erlebte die Mannschaft von Martin Jiranek das erste Sechs-Punkte-Wochenende überhaupt in dieser Saison. Und bereits am Dienstagabend hatte sie die Gelegenheit, in Berlin mit einem weiteren Sieg tatsächlich so etwas wie eine Serie zu etablieren. Gegen verunsicherte Eisbären gelingt das, weil die Ice Tigers ihren Gegner früh unter Druck setzen und sich am Ende mit einem 5:2 (3:2, 1:0, 1:0)-Erfolg belohnen.

Auf den Weg nach Berlin hatten sich die Ice Tigers mit einem besseren Gefühl, aber natürlich nicht ohne Sorgen gemacht. „Wir haben konstant sechs Verletzte“, stellte Jiranek vergangene Woche fest. Immer wenn einer seiner Spieler das rote Trikot abstreift, kommt ein anderer dazu, der sich zurückhalten muss oder erst gar nicht aufs Eis kann. Mit der Rückkehr von Brandon Buck verabschiedete sich Chris Brown, nach der zuweilen sehr ruppigen Partie in Schwenningen war auch der Einsatz von Oliver Mebus und Daniel Weiß fraglich.

Grünes Licht für Mebus und Weiß

Eine Stunde vor dem ersten Bully in der Arena am Berliner Ostbahnhof gaben die Ice Tigers Entwarnung: Mebus und Weiß, zwei Säulen des jüngsten Aufschwungs, konnten genauso wie der zuletzt angeschlagene Brett Festerling auflaufen. Der lange verletzte Milan Jurcina nahm als überzähliger Verteidiger immerhin auf der Tribüne Platz. Demnächst wird auch Martin Ness die Mannschaft verstärken – allerdings nur bei ihrem kurzen Ausflug nach Davos. Der Deutsch-Schweizer, der zwischen 2016 und 2018 für Krefeld in der DEL auflief, soll Nürnberg beim Spengler Cup mehr Tiefe verleihen.

Gegen den amtierenden Vizemeister, der in den vergangenen Wochen bis auf Platz acht abgerutscht ist, musste es das vorhandene Personal richten; eine Herausforderung, die es gerne annahm. Bereits nach 23 Sekunden lag der Puck dank Jason Bast zum ersten Mal im Berliner Tor.
In der Vorsaison waren sich beide Klubs noch auf höchstem Niveau im Playoff-Halbfinale begegnet, am Dienstag stellten sie eindrucksvoll unter Beweis, was Verunsicherung bewirken kann. Wobei die Gastgeber vor allem im ersten Drittel das deutlich verunsichertere Team stellten. Nach Heimniederlagen gegen die zwei schwächsten Mannschaften der Liga, ging es auch gegen die zuvor noch drittschwächste drunter und drüber am Berliner Ostbahnhof.

Jenike fördert Selbstvertrauen

Nach der frühen Nürnberger Führung glichen die Eisbären zwar bald aus – James Sheppard hatte einen Schuss von Andre Rankel ganz leicht aber entscheidend abgefälscht (3.) – dann wollten aber nur die Ice Tigers ihre aufsteigende Form vorführen. Nach nicht einmal acht Minuten zertrümmerte Berlins Torhüter Kevin Poulin seinen Schläger; ein sicheres Zeichen – nicht für Verunsicherung, sondern für tief sitzenden Frust. Zuvor hatten der derzeit so treffsichere Leo Pföderl das 2:1 (8.) und nur 30 Sekunden später Mike Mieszkowski das 3:1 für die Ice Tigers erzielt, dabei hatte der Berliner Daniel Richmond mit den Faustschlägen gegen Taylor Aronson ja eigentlich seine Mitspieler aufwecken wollen.
Noch im ersten Drittel hätten die Gäste auf vier- oder sogar fünfzueins erhöhen können, in die Kabine ging es aber nur mit einer 3:2-Führung für Nürnberg, weil die Ice Tigers freundlich Spalier standen, als Florian Busch sein 150. Tor in der DEL erzielte (15.).

Mit diesem Tempo, mit diesem Unterhaltungswert konnte es nicht weitergehen. Und ging es auch nicht. Im zweiten Abschnitt erhöhte Buck nach einem kapitalen Aufbaufehler der Eisbären auf 4:2 (33.), Busch hätte per Penalty auf 3:4 verkürzen können, verzog aber. In den letzten 20 Minuten durfte dann vor allem Andreas Jenike an seinem Selbstbewusstsein arbeiten. Die inoffizielle Nummer zwei im Nürnberger Tor entschärfte zahlreiche Schüsse und sorgte dafür, dass die Eisbären nicht mehr in diese Partie zurückfanden. Den Schlusspunkt durfte allerdings Will Acton mit seinem Schuss ins leere Berliner Tor setzen (59.).

Nürnberg: Jenike; Lalonde/Mebus, Gilbert/Bender, Aronson/Festerling, Grosse; Bast/Buck/Bassen, Pföderl/Weiß/Reimer, Fox/Dupuis/Segal, Mieszkowski/Acton/Weber. - Schiedsrichter: Hoppe/Schütz. - Zuschauer: 8229. - Tore: 0:1 Bast (0:23), 1:1 Sheppard (2:42), 1:2 Pföderl (7:24), 1:3 Mieszkowski (7:55), 2:3 Busch (14:56), 2:4 Buck (32:31), 2:5 Acton (58:58/EN). 

 

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