BVB bereit für die Bayern - Katzenjammer bei Berlin und 96

29.10.2014, 14:56 Uhr
Und es geht doch noch: Nach einer nationalen Sieglosserie von sechs Spielen konnte der BVB den FC St. Pauli aus dem Pokal werfen und freut sich nun auf das Gastspiel beim FC Bayern München.

© Daniel Bockwoldt Und es geht doch noch: Nach einer nationalen Sieglosserie von sechs Spielen konnte der BVB den FC St. Pauli aus dem Pokal werfen und freut sich nun auf das Gastspiel beim FC Bayern München.

Borussia Dortmund konnte einen gemütlichen Fernsehabend planen und das DFB-Pokalspiel von Bayern München beim Hamburger SV im TV wieder entspannter anschauen. Schließlich hatte der BVB vor dem Gipfeltreffen beim Rekordmeister mit einem 3:0 beim FC St. Pauli Hamburg nach sechs sieglosen Bundesligaspielen national endlich wieder einen Erfolg verbucht. "Wir fahren sicher nicht hin und sagen, dass wir nichts holen wollen", meinte Klopp nach dem Pokalspiel-Sieg beim Zweitligisten mit gewachsener Zuversicht.

Ob der zuletzt in die Krise gerutschte BVB am Samstag an der Isar auf Augenhöhe auftreten kann, ist nicht leicht zu prognostizieren. Denn auch auf dem St. Pauli-Kiez lief nicht alles rund. "In der ersten Halbzeit war es eine gute Leistung, in der zweiten weniger", kritisierte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc. Dem pflichtete auch BVB-Profi Kevin Großkreutz bei, setzt aber nach dem Einzug ins Pokal-Achtelfinale auf Rückenwind: "Wir fahren nach München, um am besten die Bayern zu ärgern."

Hannover-Boss Kind schimpft über mangelhafte Leistung

Ärger gab es schon in den Umkleidekabinen der beiden Erstligisten Hertha BSC und Hannover 96 nach ihren Zweitrunden-Blamagen. "Unsere Leistung ist nicht zu akzeptieren", schimpfte 96-Clubchef Martin Kind nach dem 0:2 beim VfR Aalen, dem Tabellenvorletzten der 2. Liga. Triumph und Tristesse liegen zuweilen dicht beieinander, wurden die Niedersachsen drei Tage zuvor doch nach dem 1:0 beim BVB noch gefeiert. "Wir haben uns die ganze Euphorie von Dortmund zunichtegemacht", klagte Hannovers Keeper Ron-Robert Ziegler.

Ähnliches erlebten auch die Berliner Profis. Nach dem 3:0 gegen den HSV in der Liga flogen sie nach einem 2:4 im Elfmeterschießen beim Drittligaverein Arminia Bielefeld aus dem Wettbewerb. Immerhin ist Hertha daran gewöhnt: Seit 2007 kam der Hauptstadtclub nur einmal über die zweite Runde hinaus. !Der Traum, auch mal im Pokal etwas weiter zu kommen, ist wieder nicht in Erfüllung gegangen!, meinte Hertha-Coach Jos Luhukay enttäuscht. Der hoch verschuldete Drittliga-Spitzenreiter Bielefeld freute sich dagegen nicht nur über den unerwarteten Pokal-Coup, sondern ebenso wie Aalen auch über die gute halbe Million Euro für den Sprung ins Achtelfinale.

Licht am Ende des Tunnels für Werder

Balsam für die strapazierten Fußballer-Seelen war das 2:0 für Werder Bremen beim Drittligisten Chemnitzer FC - dem ersten Saisonerfolg über 90 Minuten. "Sieg ist Sieg, nur leider war das kein Bundesligaspiel", meinte Bremens neuer Trainer Viktor Skripnik nach seinem Profi-Debüt ehrlich und erleichtert. Der Nachfolger des geschassten Robin Dutt weiß, dass er noch viel zu tun hat, um die Hanseaten nun auch in der Bundesliga auf Erfolgskurs zu bringen. "Wir wissen, was zu tun ist", sagte der Coach des Liga-Letzten. "Wir haben noch Zeit, es ist noch längst nicht alles vorbei."

Wenig berauschend trat auch der 1. FC Köln beim zwei Klassen tieferen MSV Duisburg auf. «Beschissen gespielt», bekannte FC-Kapitän Matthias Lehmann nach dem 4:1 im Elfmeterschießen. «Das Gute ist: Wir sind weiter.» Matchwinner war Torwart Timo Horn, der die ersten beiden Strafstöße der Duisburger abwehrte. «Es ist ein Stück weit Intuition», meinte Horn nach dem Zittersieg.

Zu den Gewinnern der zweiten Pokalrunde gehörte auch Ex-Bundesligist Kickers Offenbach. Der inzwischen in der Regionalliga spielende Club gewann mit 1:0 gegen den Zweitligisten Karlsruher SC. «Ich habe heute keinen Klassenunterschied gesehen, schon gar keinen Zwei-Klassen-Unterschied», sagte Offenbachs Mittelfeldakteur Christian Cappek stolz. Endstation war auch für zwei weitere Zweitligisten: Der VfL Bochum verlor bei Dynamo Dresden (1:2), und im Duell der Liga-Rivalen setzte sich der 1. FC Kaiserslautern gegen die SpVgg Greuther Fürth (2:0) durch.

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