Ciao Cacau! Nürnberg, Stuttgart und jetzt Schluss

11.10.2016, 15:07 Uhr
Nix war's! Cacau traf gegen den Club 2007 im Pokalfinale, Cup-Sieger wurde jedoch der Ex-Verein.

© Peer Grimm Nix war's! Cacau traf gegen den Club 2007 im Pokalfinale, Cup-Sieger wurde jedoch der Ex-Verein.

Dies bestätigte der Cacau, der sich an seinem dritten Geburtstag selbst "Cacaudemir" nannte und fortan aufgrund dieser kakaomäßigen Unüberlegtheit nur noch Cacau genannt wird,  in mehreren Interviews. Der zuletzt vereinslose Angreifer erzielte in 23 Länderspielen für Deutschland sechs Tore. Zu den Höhepunkten des gebürtigen Brasilianers zählte die WM-Teilnahme 2010 in Südafrika.

"Alle meine Träume haben sich erfüllt", sagte Cacau im Interview der Stuttgarter Zeitung und der Stuttgarter Nachrichten. Er sei nun 15 Jahre lang Profi gewesen. "Es war ein längerer Prozess, in dem die Entscheidung gereift ist", begründete er in der Bild seinen Schritt. Zudem seien die letzten Anfragen aus unteren Ligen oder dem Ausland nicht interessant gewesen. Er wolle mit seiner Familie in Korb wohnen bleiben.

Christ und Christkind: Cacau 2001 im freundschaftlichen Fachgespräch mit Nürnbergs Frontfrau.

Christ und Christkind: Cacau 2001 im freundschaftlichen Fachgespräch mit Nürnbergs Frontfrau. © Karlheinz Daut

Im Dezember 2001 war der Club-Stern des von Türk Gücü München in die Noris gewechselten Angreifers im Rheinland aufgegangen. Bei der 2:4-Niederlage in Leverkusen betätigte sich der Mann, der anstelle von Paulo Rink erstmals für den FCN von Beginn an stürmte, als Doppeltorschütze. Wenig später traf Cacau erneut doppelt - in Stuttgart und machte die Schwaben-Spitzel so auf sich aufmerksam. Das Ende beim FCN - von Klaus Augenthaler nicht mehr wohlgelitten - war nicht mehr so schön, immerhin aber standen für den spielgewandten Schützen acht Tore in Deutschlands höchster Spielklasse zu Buche.

2003 ging's also zum VfB Stuttgart. Bei den Schwaben schoss er in 263 Bundesligaeinsätzen 80 Tore. Der deutsche Meistertitel 2007 zählte zu seinen größten Erfolgen mit dem Traditionsverein. Das Double misslang, auch weil Cacau - obwohl Torschütze gegen den Club - im Pokalendspiel gegen seinen Ex-Verein Rot sah.

Nach einem Gastspiel beim japanischen Erstligisten Cerezo Osaka (2014 bis 2015) kehrte der gläubige Christ im Frühjahr zum VfB zurück. Er absolvierte neun Partien beim Drittligateam, konnte den Abstieg aber nicht verhindern. In dieser Woche beginnt Cacau ein Sportmanagement-Fernstudium in Nürnberg. Für die Zukunft traue er sich "eine verantwortungsvolle Aufgabe in der Bundesliga zu", versicherte er.

"Nicht das Deutschland, das ich kenne" 

Zurzeit fungiert er als Integrationsbotschafter des Deutschen Fußball-Bundes. In einem am Dienstag veröffentlichten DFB-Interview verurteilte er rechtsextreme Straftaten gegen Flüchtlinge: "Das ist nicht das Deutschland, das ich kenne. Aber man darf sich auch nicht zu sehr ängstigen lassen. Das ist nicht die Mehrheit, es sind nur einzelne Wirrköpfe oder radikale Gruppen, die wir trotzdem ernst nehmen sollten."

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