Club: Balitschs Plädoyer für Chandler

5.3.2013, 20:37 Uhr
Club: Balitschs Plädoyer für Chandler

© Sportfoto Zink

Die vier Unentschieden in den letzten Spielen in Folge beurteilt der 32-jährige Routinier zwiespältig. Er sieht sie einerseits als Zeichen von Stärke an, aber erkennt auch das Manko: „Wenn wir zweimal gewonnen und auch zweimal verloren hätten, wären zwei Punkte mehr auf dem Konto.“

Dass der FC Augsburg mit einem Sieg den Abstand auf vier Punkte verkürzen könnte, jagt ihm keinen Schrecken ein und ist für ihn auch kein großes Thema. Die Statistik, die für den 1.FCN spricht – er hat noch kein Pflichtspiel gegen den FCA verloren – interessiert ihn nicht. „Ich bin kein Statistiker“, wehrt er Zahlenspielerei ab. Balitsch misst den Gastgeber nicht an der Vergangenheit, sondern an der in der Rückrunde gestarteten Aufwärtsentwicklung. Bei ihm greife nach der verkorksten Hinrunde jetzt durch Transfers und einen neuen Sportdirektor ein Rädchen ins andere.

Auch wenn endlich der Bann der Remis mit einem Sieg gebrochen werden soll, wäre ein Unentschieden für den defensiven Mittelfeldspieler, der ein A-Länderspiel absolviert hat, auf gar keinen Fall ein Beinbruch: „Wir würden damit die Distanz zum FCA wahren.“

Wie sieht er die spielerischen Mängel des Clubs, die beim Publikum Unwillen auslösen? Er befindet sich bei diesem brisanten Thema in einem Zwiespalt. Das Geständnis „Es sieht spielerisch manchmal ein bisschen arm aus“ fällt deutlich kürzer aus als das Plädoyer für die taktische Ausrichtung. „Wie viele Mannschaften sind wir zunächst darauf bedacht, hinten gut zu stehen“, sagt er und bemüht doch eine Statistik: „Wir haben in der Bundesliga die viertstärkste Abwehr, wie die Gegentore beweisen.“



Darunter leide natürlich, dieses Manko räumt er ein, das Spiel nach vorne. Mehr Risiko in dieser Hinsicht berge zwangsläufig die Gefahr, ausgekontert zu werden und Gegentore einstecken zu müssen. „Wir wollen schon in der Offensive variabler spielen“, geht er mit Trainer Michael Wiesingers Wünschen völlig konform. Es gehe darum, die richtige Balance zwischen Abwehr und Angriff zu finden.

Kann sich Hanno Balitsch mit der Position des rechten Außenverteidigers, die er beim 1:1 gegen Freiburg bekleidete, anfreunden? „Wenn ich dort gebraucht werde“, betont er, „dann mache ich dies selbstverständlich.“ Ein Dauerzustand aber würde ihm nicht behagen. Er sieht seine Position im defensiven Mittelfeld und hält ein Plädoyer für den bisherigen Stammverteidiger Timothy Chandler: „Wir sind in der Verteidigung sehr gut besetzt, wenn er seine Form abruft.“

Balitsch freut sich mächtig auf die 90 Minuten in Augsburg und weiß genau, was den Club dort erwartet: Ein Kampfspiel, bei dem die Gastgeber bestimmt eine offensive Marschrichtung an den Tag legen werden. Und dies käme der Truppe von Michael Wiesinger natürlich entgegen.

Am Dienstag verordnete der FCN-Coach seinem verletzten Innenverteidiger Per Nilsson noch eine Pause zur Pflege seines lädierten Sprunggelenks, doch am Mittwoch wird dieser wieder voll ins Mannschaftstraining eingreifen. Einem Einsatz in Augsburg sollte nichts im Wege stehen.

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