Burgstaller geht von Club-Verbleib bis Saisonende aus

13.12.2016, 06:00 Uhr
Burgstaller geht von Club-Verbleib bis Saisonende aus

© Sportfoto Zink / DaMa

Geschichten wie diese hat der 1. FC Nürnberg nicht viele zu bieten. Sie ist aber auch zu schön. Titel: Vom Ausgemusterten zum Top-Torjäger. Weil Guido Burgstaller, dieser Prachtkerl aus Kärnten, in seinen sechs Monaten bei Cardiff City nicht glücklich geworden ist, kam ihm das Angebot aus Nürnberg in der Winterpause gerade recht. Und er dem gewohnt klammen Club bis Saisonende sogar finanziell entgegen.

Burgstaller wollte einfach nur so schnell wie möglich weg aus Wales und wieder regelmäßig Fußball spielen. Weil er seit Februar 2015 häufig aufsehenerregende Leistungen zeigte, spricht mittlerweile selbst Friedhelm Funkel über ihn. Angeblich wollte der Trainer der Düsseldorfer Fortuna bereits vor der Heimniederlage am Freitag aus gut unterrichteten Kreisen erfahren haben, dass Burgstaller nicht zu halten sein wird und den Club bereits im Januar verlässt. Woher Funkel wohl seine Informationen hat, wurde Burgstaller später in einem Fernsehinterview gefragt. "Das würde mich auch interessieren", antwortete er gewohnt trocken. "Es gibt keine Angebote."

Was nicht ist, kann noch werden, die nächste Wechselperiode beginnt erst Anfang Januar. Genug Zeit also für potenzielle Interessenten, vorstellig zu werden bei Burgstallers Berater Mario Weger und Eckdaten eines imaginären Transfers zu hinterlegen.

Vertrag läuft im Juni aus

Allerdings hat sich auch am Montag, wie Nürnbergs Sportvorstand Andreas Bornemann den Nürnberger Nachrichten bestätigt, niemand gemeldet, ebenso Sonntag und vor vier oder sechs Wochen. "Es ist nichts dabei, womit wir uns beschäftigen müssten", sagt Bornemann, die meisten Schlagzeilen zu Burgstallers beruflicher Zukunft basierten bislang somit auf Spekulationen und Gerüchten. Richtig konkret ist lediglich die mögliche Verhandlungsbasis. Burgstallers Vertragsbindung endet im Juni. Somit könnte sein Arbeitgeber nur noch in der nahen Winterpause etwas Ablöse kassieren. Geld, das aktuell aber gar nicht eingeplant ist. "Wenn ich aus anderen Abteilungen keine Signale empfange, ihn verkaufen zu müssen", sagt Bornemann, "dann werden wir es auch nicht forcieren."

Im Sommer hatte der SC Freiburg nur etwa eine Million geboten für den Österreicher, der 1. FC Nürnberg lehnte dankend ab. Deshalb ist es auch nur schwer vorstellbar, dass demnächst ähnlich oder gar höher dotierte Offerten eingehen. Außer, es würden sich zwei oder mehrere Bieter gegenseitig hochschaukeln, um sich Burgstallers Dienste schon jetzt mittel- bis langfristig zu sichern. Laut Bornemann sei es aber "am wahrscheinlichsten, dass sein Vertrag im Sommer ausläuft".

Burgstaller fühlt sich in Nürnberg wohl

Dass beinahe täglich etwas über ihn und seine angeblichen Pläne in irgendeiner Zeitung steht, scheint Burgstaller vor allem zu amüsieren. "Ich lese das", sagte er in Düsseldorf, "kann aber nichts dazu sagen." Was auch – außer, dass er für seinen Club bis zum letzten Tag alles geben wird. Wann auch immer das sein könnte. "Ich fühle mich wohl hier, es macht mir noch richtig Spaß", sagt Burgstaller, "das sieht man, glaube ich, auf dem Platz."

Das sieht man, in der Tat. In den vergangenen elf Partien erzielte Burgstaller elf Tore, 13 hat er insgesamt, sein Schnitt pro Begegnung liegt, seitdem er das Club-Trikot trägt, bei knapp 0,52. 20 seiner bislang 32 Treffer bedeuteten den Ausgleich oder die Führung für seine Mannschaft.

"Es ist nicht verwunderlich", findet auch Bornemann, dass Burgstaller und seine Geschichte "die Menschen bewegt". Der Hauptdarsteller schiebt sämtliche Mutmaßungen weit von sich – und schaut lieber auf das Heimspiel gegen Kaiserslautern am Montag. Dass es zugleich sein Abschiedsspiel werden könnte, ist auch am Montag nicht wahrscheinlicher geworden.

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