Club-Geflüster: Bestien, Auer und Mecker-Fans

31.1.2018, 06:00 Uhr
Auswärts feiern Derbysieger-Coach Michael Köllner und seine Club-Jungs in schöner Regelmäßigkeit. Daheim indes hapert es beim gefühlten Erstligisten (noch).

© Sportfoto Zink / WoZi Auswärts feiern Derbysieger-Coach Michael Köllner und seine Club-Jungs in schöner Regelmäßigkeit. Daheim indes hapert es beim gefühlten Erstligisten (noch).

Wer wird vermisst: Cedric Teuchert natürlich. Also zumindest auf dem Platz und für den FC Schalke 04. Da tauchte Nürnbergs künftiger Wunderstürmer, der nicht Nürnbergs künftiger Wunderstürmer hatte werden wollen, bislang nämlich noch nicht auf. Noch nicht einmal auf die Bank schaffte es Teuchert bei seinem neuen Arbeitgeber, was er wiederum von seinem alten Arbeitgeber kannte.

Bevor es zu schadenfrohpeinlich wird: Tatsächlich wäre es schön, wenn Teuchert beim 1. FC Nürnberg zum Nationalspieler geworden wäre. Ähnlich verhält es sich mit Patrick Kammerbauer. Beide hatten darauf keine Lust - ob sie es hätten schaffen können, kann man nun nur noch aus der Fremde beobachten. Schade.

Spruch der Woche: Auswärts sind wir eine Bestie. Sagte Michael Köllner nach dem 1:0 bei Union Berlin. Dummerweise sehen das einige Fans mit Blick auf die Heimspiele ganz ähnlich. Da ist ihnen der Club zu oft eine Bestie, die schöne Heimspieltage mit einem Unentschieden zum Beispiel gegen Jahn Regensburg enden lässt. Das Ergebnis, es wird gepfiffen – und das in einer Saison, die doch durchgehend besungen werden sollte, so schön ist sie bislang.

Gute Laune, bitte!

Mitarbeiter der Woche: Die Fans des 1. FC Union Berlin. Meint auch wieder: Michael Köllner. Bei Union hätte nämlich alles mindestens so schön werden sollen, wie es derzeit beim Club ist. Dann kamen dummerweise viel zu viele Niederlagen, auswärts wie zuhause. Union schaut nur noch aus der Ferne auf das Aufstiegsrennen - und im Stadion an der Alten Försterei herrscht trotzdem beste Stimmung. Hat zumindest Michael Köllner am Freitagabend so erlebt, und rät allen Club-Fans, sich die Unioner fortan zum Vorbild zu nehmen. Also: Gute Laune - auch wenn es gegen Aue wieder nur so ein mickriges Remis geben sollte.

Nervensäge der Woche: Der Spielplan. In schöner Regelmäßigkeit müssen Köllner und sein Club im eigenen Stadion antreten. Eine Frechheit, weil es da ja doch nur maximal Unentschieden und meckernde Fans gibt. Auswärts ist es viel schöner. Also: Heimspiel abschaffen, bis auf weiteres zumindest.

Lügt die Tabelle? Kiel vor Sandhausen vor Duisburg vor Ingolstadt vor Regensburg vor Bielefeld. Nein, die Tabelle lügt nicht, das ist zwischen Platz vier und neun ganz eindeutig die 2. Bundesliga. Nur auf Platz eins und zwei da hat sich die erste Liga dazwischengeschummelt: Düsseldorf und Nürnberg verabschieden sich im Sommer vollkommen zurecht nach oben.

Begeisternde Siege, erkämpfte Siege und die AfD

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Was soll besser werden? Spielen könnten sie mal wieder. In der Hinrunde war das phasenweise begeisternd, wie sich der FCN im vorderen Tabellendrittel behauptet hat. Und jetzt: Haben sie sich erst ein Remis gegen Regensburg erkämpft, dann einen Sieg bei Union. Ist auch ganz nett, aber man hatte sich ans schöne Spiel gerade gewöhnt.

Und sonst so? Findet es Vorstand Michael Meeske ganz hervorragend, wie sich in Frankfurt Eintracht-Präsident Peter Fischer gegen die AfD positioniert hat, was man wiederum nur ganz hervorragend finden kann.

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