Club-Geflüster: Möhwald, "Untergang" und Vogelkunde

30.7.2015, 05:58 Uhr
Vogelwild! Referee Tobias Stieler löste die Verständigungsprobleme mit Dave Bulthuis mit der Roten Karte auf.

© Sportfoto Zink / DaMa Vogelwild! Referee Tobias Stieler löste die Verständigungsprobleme mit Dave Bulthuis mit der Roten Karte auf.

Wer wird vermisst?

Immer noch ein gelernter Rechtsverteidiger, nachdem sich Notnagel Kevin Möhwald, ein gelernter Mittelfeldspieler, in Freiburg bei seinen Abwehrversuchen bisweilen „kindergartenmäßig“ (Selbstzitat) angestellt hat. Gegen Heidenheim muss er trotzdem wieder hinten rechts herumkrabbeln.

Außerdem fehlt Linksverteidiger Dave Bulthuis, der nach seinem kurzen Exkurs in die Ornithologie an der Seitenlinie die Rote Karte gesehen hatte und vom DFB für ein Spiel gesperrt wurde. Nun muss eben der Rumäne Laszlo Sepsi sein Zweitliga-Debüt geben. Ob der potenzielle Pinola-Erbe nach seinem Muskelfaserriss wirklich schon hundertprozentig fit ist, bleibt abzuwarten.

"But I don't know what it means"

Spruch der Woche: „They say that I said Vogel. But I don't know what it means. Bird? Why should I say bird to him?“ (Dave Bulthuis beim Versuch, seinen Platzverweis nach einem kleinen Disput mit dem Schiedsrichterassistenten zu erklären)

Mitarbeiter der Woche: Kevin Möhwald. Beim Zweitliga-Debüt ein letztlich wertloses Traumtor erzielen, sich defensiv auf ungewohnter Position völlig überfordert zeigen und danach trotzdem offen und ehrlich den Journalisten in der Mixed Zone Rede und Antwort stehen – Hut ab vor einem 22-Jährigen mit Rückgrat.

Nervensäge der Woche: Freiburgs Hattrickheld Nils Petersen. Die gesamte Vorbereitung nichts treffen und dann gegen den Club binnen sechs Minuten gleich dreimal einlochen. War ja irgendwie klar.

Wenn das letzte Spiel ein Kinofilm gewesen wäre, hieße es:

„Der Untergang“

Lügt die Tabelle?

Natürlich. Nürnberg ist nach dem ersten Spieltag Schlusslicht der 2. Liga. Das kann ja bloß eine optische Täuschung sein. Andererseits: Willst du den Club ganz oben sehen, musst du nur die Tabelle drehen...

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Was soll besser werden?

Eigentlich alles. Nur die eigene Torquote würde man ganz gerne konservieren. Drei Tore zuhause könnten gegen den schier übermächtigen Angstgegner Heidenheim doch zumindest für ein Remis reichen.

Und sonst so?

Dass die Club-Profis nach dem 3:6-Desaster in Freiburg von einer einflussreichen Fangruppierung noch während der Heimreise auf eine Autobahnraststätte zum Rapport bestellt wurden und dieser freundlichen Einladung auf Geheiß von Sportvorstand Martin Bader auch nachkommen mussten, ist im deutschen Fußball wohl ein einzigartiger Vorgang. Fan-Nähe und Dialogbereitschaft in allen Ehren, aber nächtliche Parkplatzdebatten an der A5 dürften der Regeneration vier Tage vor dem nächsten Spiel kaum zuträglich sein.

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