Club-Geflüster: Xavier Naidoo und Lizenzprobleme

Nürnberg - Geld her, Ruch Chorzow! Schließlich braucht das der Club. Abdelhamid Sabiri macht Spaß, Thorsten Kirschbaum hat (gerade) keinen. In Würzburg spielen sie noch immer Xavier Naidoo und am Samstag kommt der Spitzenreiter aus Stuttgart. Das und noch mehr gibt's im Club-Geflüster.

Wer wird vermisst: Mariusz Stepinski. Gut, der Angreifer eigentlich nicht. Dass Stepinski irgendwann einmal tatsächlich in der französichen Ligue 1 landen würde, war nicht abzusehen, als er noch in der deutschen Bundesliga angestellt war. Wie ein erstklassiger Stürmer sah Stepinski selten aus in seiner Zeit beim Club, weshalb niemand traurig war, als er sich wieder verabschiedete.

Kann hier jemand polnisch?

Dann aber machte Stepinski doch noch Karriere, wurde aus Polen nach Nantes verkauft – und hätte der FCN eigentlich an der Ablösesumme beteiligt werden sollen. Kam aber nie was an am Valznerweiher, weshalb sie nun die Uefa eingeschaltet haben, um ihre knapp 500.000 Euro zu bekommen. Vielleicht werden die von Ruch Chorzow ja mitleidig, wenn ihnen einer das Wort "Lizenzprobleme" ins Polnische übersetzt.

Mitarbeiter der Woche: Abdelhamid Sabiri. Der hat jetzt einen Profivertrag unterschreiben dürfen, trainiert nach seiner Verletzungspause wieder richtig mit der Mannschaft und weckt so Hoffnungen, dass irgendwann oder vielleicht sogar bald wieder alles besser wird mit und für den 1. FC Nürnberg.

Nervensäge der Woche: Gibt es das Wort Genervtensäge der Woche? Wenn nicht, ist es hiermit für Thorsten Kirschbaum erfunden. In seinem zweiten Jahr beim Club wurde Kirschbaum endlich zu dem Torwart, den sie sich vorgestellt hatten bei seiner Verpflichtung, der er aber im ersten Pannen-Jahr nicht war. Der kicker führt Kirschbaum als einen der besten Torhüter der Liga, dummerweise führt Michael Köllner Kirschbaum als Ersatztorwart. Darüber beschwerte sich Kirschbaum nach dem Spiel gegen Aue in der Bild-Zeitung - und musste kurz darauf wieder Raphael Schäfer dabei zusehen, wie der als Nummer eins in Würzburg auflief.

Wenn das letzte Spiel ein Kinofilm gewesen wäre, hieße es: "Deutschland. Ein Sommermärchen"? Zumindest haben sie in Würzburg tatsächlich Xavier Naidoo vor dem Spiel über die Stadionlautsprecher laufen lassen. Der Weg danach war aber wirklich kein leichter - und die Sonne hat auch nicht geschienen.

Margreitters Rad-, äh Ratschlag

Spruch der Woche: "Wir brauchen nicht das Rad neu erfinden." Georg Margreitter erinnert in Wochen, in denen jeder vom schönen Fußball träumt, daran, dass der 1. FC Nürnberg eben nur eine Zweitliga-Mannschaft ist – und sich auf Zweitliga-Fußball konzentrieren soll.

Lügt die Tabelle: Nein. Am Samstag kommt die beste Mannschaft der Liga ins Nürnberger Stadion. Der VfB Stuttgart spielt tatsächlich oft wie ein Tabellenführer und baldiger Aufsteiger. Eine schöne Prüfung.

Was soll besser werden: Finanzielle Situation. Gesundheit. Fußball. Ligenzugehörigkeit. Stadionname. Alles also. Wird auch. Oder?

Ernsthaft Urlaub? Wunderbar! 

Und sonst so: Sind alle froh, wenn es endlich vorbei ist. Sagt zumindest Kevin Möhwald. Vier Spiele sind es noch in dieser anstrengenden Saison, die wollen sie mit aller Ernsthaftigkeit angehen. Sagt auch Kevin Möhwald. Aber danach dürfen sie sich mit ihrem Urlaub beschäftigen - und gemeinsam mit den Fans davon träumen, dass das nächste Jahr ein ganz wundervolles wird.