Club-Personal: Bornemann plagt sich mit den Beratern

19.7.2017, 05:52 Uhr
Hallo, hier ist Bornemann: Der für die Kaderplanung zuständige Club-Vorstand sollte aktuell lieber nicht auf seine Telefonrechnung schauen.

© Sportfoto Zink / DaMa Hallo, hier ist Bornemann: Der für die Kaderplanung zuständige Club-Vorstand sollte aktuell lieber nicht auf seine Telefonrechnung schauen.

Nach zwei Tagen Trainingspause startet der FCN am Mittwoch in die heiße Phase der Vorbereitung. Bereits am übernächsten Sonntag wird es mit dem Heimspiel gegen dem 1. FC Kaiserslautern wieder ernst, bis dahin kann noch viel passieren. Auf und neben dem Platz. Vieles kann, wenig muss. So läuft das im modernen Fußball. Vertragslaufzeiten geben mitunter nur noch den Ablöserahmen bei einem Wechsel vor, auch mündliche Absprachen haben häufig kaum etwas zu bedeuten. Solange es woanders mehr zu holen gibt für einen Profifußballer. Und seinen Berater.

Die Unterschrift fehlt

Dass sich der 1. FC Nürnberg um den brasilianischen Innenverteidiger Erwerton bemüht, ist von Vereinsseite nie offiziell bestätigt worden. Andreas Bornemann, der Sportvorstand, kennt den 28-Jährigen natürlich aus dessen Zeit beim 1. FC Kaiserslautern und schätzt ihn auch, sehr sogar, er wäre wohl eine Verstärkung für den Club. Was allerdings noch fehlt, ist Ewertons Unterschrift auf den eventuell schon vorbereiteten Papieren.

Nach Informationen der Nürnberger Nachrichen könnte es noch in dieser Woche soweit sein. Wenn, ja wenn es sich Ewerton oder sein Berater Jürgen Bühler in den nächsten Stunden nicht noch anders überlegen. Wovon nicht auszugehen ist. Die Entscheidung, für welchen Verein der Brasilianer künftig verteidigt, ist, wie man hört, bereits gefallen. Wo sich Ewerton nach einem längeren Aufenthalt in seiner Heimat gerade befindet, ob vielleicht schon in Deutschland, wird sich allerdings erst in den nächsten Tagen zeigen.

Sollte er tatsächlich dem 1. FC Nürnberg zugesagt haben, wird Ewerton, so viel steht fest, nicht auf Anhieb eine große Hilfe sein. Eine Sommergrippe soll ihn zuletzt geplagt haben, vom Trainingslager seines Noch-Arbeitgebers Sporting Lissabon in der Schweiz hat er bestimmt auch gehört, da war er nicht. Und dass Brasilianer in ihrem Sommerurlaub fünfmal am Tag Intervallläufe und Krafttraining absolvieren, ist auch eher ein Gerücht.

No News from Norwich

Sein Berater Jürgen Bühler hält sich ebenfalls bedeckt, möchte die Spekulationen nicht kommentieren. Kollegen von ihm verhalten sich weniger seriös, suchen die Nähe von Medienvertretern förmlich, um sich zu positionieren. So berichtet die Bild, dass sich der englische Zweitligist Norwich City für Hanno Behrens interessiert. Beziehungsweise ist Hanno Behrens von seinem Berater darüber informiert worden.

Andreas Bornemann, der Sportvorstand, beim Club unter anderem zuständig für den An- und Verkauf von Personal, hat allerdings nichts von Norwich City gehört, geschweige denn ein Angebot für seinen Führungsspieler auf dem Schreibtisch liegen. Vielmehr soll Hanno Behrens langfristig gebunden werden. "Unser Wunsch ist, ihn zu halten", sagt Andreas Bornemann, "wir haben nicht die Idee, Spieler abzugeben, die wir als wichtige Bausteine für die Zukunft erachten." Dass Geschichten wie die von Norwich City und Hanno Behrens hin und wieder auch gerne mal von Beratern lanciert werden, um den Gehaltsvorstellungen eines Klienten in anstehenden Diskussionsrunden etwas mehr Nachdruck zu verleihen, ist längst Teil des Geschäfts.

Dutzendfache Erfolgsaussichten 

Hanno Behrens’ Vertrag mit dem 1. FC Nürnberg läuft im nächsten Sommer aus, wie auch die Verträge von fast einem Dutzend Club-Gefährten auslaufen. Einige möchte Andreas Bornemann unbedingt halten. "Die Erfolgswahrscheinlichkeit wächst, wenn die Gruppe über einen längeren Zeitraum zusammenbleibt", weiß er aus Erfahrung. Und sinnvoll verstärkt wird. Vielleicht mit Ewerton, wer weiß.

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