Club siegt und muss trotzdem in die Relegation

8.5.2016, 17:21 Uhr
Füllkrugs Treffer reichte dem Club gegen den FC St. Pauli zum Dreier.

© Sportfoto Zink / DaMa Füllkrugs Treffer reichte dem Club gegen den FC St. Pauli zum Dreier.

Die fantastische Atmosphäre im Frankenstadion hatte schon etwas von Bundesliga. 50.000 Zuschauer, darunter über 4000 Anhänger des FC St. Pauli, wollten das vorletzte Spiel ihrer Mannschaften in der aktuellen Zweitliga-Runde sehen.

Für den 1. FC Nürnberg geht es auch nach dem 15. Mai noch weiter; der Traum vom direkten Aufstieg ist ausgeträumt, weil RB Leipzig mit 2:0 gegen den Karlsruher SC gewann. Nun will es der Club über die zweiteilige Relegation am 19. und 23. Mai schaffen.

Die möglichen Gegner heißen: Eintracht Frankfurt, Werder Bremen oder VfB Stuttgart. Die Wahrscheinlichkeit, den Freiburgern und Leipzigern noch ins Oberhaus zu folgen, ist objektiv betrachtet nicht übermäßig groß. Aber möglich ist alles, erst recht mit diesen Fans im Rücken. Auch den letztlich unbedeutenden 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den FC St. Pauli feierten die Zuschauer noch Minuten nach dem Schlusspfiff. Niclas Füllkrug erzielte das Tor des Tages (22.). Trainer Rene Weiler wechselte wie erwartet kräftig durch. Im Vergleich zum 1:3 in Braunschweig tauchten Dave Bulthuis, Danny Blum, Kevin Möhwald und Zoltan Stieber neu auf in der Startelf, Even Hovland (formschwach), Rurik Gislason (angeschlagen), Sebastian Kerk (verletzt) und Laszlo Sepsi (gesperrt) mussten ihre Plätze räumen.

Dass die Personallage ziemlich angespannt ist, verdeutlichte ein Blick auf die Ersatzbank. Dort saßen unter anderem ein 18-Jähriger (Ersatztorwart Ramon Castellucci), zwei 19-Jährige (Cedric Teuchert, Lukas Mühl) und ein 20-Jähriger (Philipp Hercher).

Auf dem Platz merkte man den Nürnbergern zunächst nicht an, dass wichtige Leute fehlten. Vor allem die ersten 30 Minuten gehörten zu den ansehnlichsten der bisherigen Saison; die Gäste kamen praktisch nicht aus ihrer Platzhälfte heraus, Angriff auf Angriff rollte auf das Tor der Hamburger.

5:0 Ecken nach einer Viertelstunde konnten nicht annähernd ausdrücken, wie dominant der Tabellendritte auftrat. Es ging nur in eine Richtung – lediglich das 1:0 ließ auf sich warten. In der 22. Minute belohnte sich der Club für den geleisteten Aufwand. Niclas Füllkrug drückte den Ball aus wenigen Metern und im Fallen über die Linie, es war sein 14. Saisontreffer.

Danach fand der FC St. Pauli etwas besser ins Spiel, riskierte auch mehr, blieb aber ungefährlich. Glück hatte Georg Margreitter, dass Schiedsrichter Marco Fritz über eine Notbremse des Österreichers hinwegsah, weil der Ex-Nürnberger Joel Keller angeblich im Abseits stand.

Eine Fehlentscheidung, wie sich herausstellen sollte. Auch Patrick Rakovsky durfte sich vor der Pause noch auszeichnen (bei einem Kopfball von Sören Gonther aus vier Metern, 38.), ansonsten hatten die spielfreudigen Nürnberger auch in veränderter Aufstellung alles unter Kontrolle.

Dass der Rückstand auf Platz zwei kurz nach der Pause wieder auf fünf Punkte anwuchs, lag ausschließlich am 2:0 des Fernrivalen RB Leipzig gegen den KSC. Der Club ließ sich davon nicht entmutigen; Blum versuchte es mit einem sehenswerten Schrägschuss (60.), Margreitter per Kopf (65.), Füllkrug mit links (80.); die für die Gesamtsituation aber wohl wichtigste Aktion glückte Behrens, der sich mit einem taktischen Foul gerade noch rechtzeitig seine fünfte Gelbe Karte abholte – und damit unbelastet in die Relegation gehen kann.

Am 19. und 23. Mai wird es schließlich nochmal richtig ernst - für den 1. FC Nürnberg. Gegen Frankfurt, Bremen oder Stuttgart.

>>> Hier geht es zum Live-Ticker <<<

1. FC Nürnberg: Rakovsky - Brecko, Margreitter, Bulthuis, Leibold - Behrens, Möhwald (75. Teuchert) - Stieber (60. Gislason), D. Blum (64. Petrak) - Füllkrug, Burgstaller

FC St. Pauli: Himmelmann - Ziereis, L. Sobiech, Gonther (57. Sobota), Buballa - Hornschuh, Nehrig - Buchtmann, Keller, Maier - Picault

Tore: Füllkrug (22.) | Gelbe Karten:  Behrens (73.), Burgstaller (77.) - Nehrig (64.) | Schiedsrichter: Fritz (Korb) | Zuschauer:  50.000 (ausverkauft).

53 Kommentare