Koch-Transfer zum FCN ist perfekt

21.7.2014, 13:54 Uhr
Angekommen: Robert Koch trainiert bereits in FCN-Montur und schreibt Autogramme für die Kiebitze.

© jabs Angekommen: Robert Koch trainiert bereits in FCN-Montur und schreibt Autogramme für die Kiebitze.

Am Samstag probte Dynamo Dresden so etwas ähnliches wie den Ernstfall. Auch beim sehr unglücklich aus der Zweiten Bundesliga abgestiegenen Traditionsverein ist jeder Fußballer ersetzbar, irgendwie. Nur Robert Koch nicht. Zumindest nicht gleichwertig.

Im Test gegen Celtic Glasgow (1:1) zeigten die Schwarz-Gelben trotzdem eine ordentliche Leistung, und das bereits ohne ihren Ex-Kapitän. Wie Dynamos Internetseite zu entnehmen ist, hatte Trainer Stefan Böger „aus disziplinarischen Gründen“ auf ihn verzichtet; der 28-Jährige war am Freitagabend verspätet zum Abschlusstraining erschienen und musste deshalb am Samstagvormittag ein sogenanntes „Spielersatztraining“ wahrnehmen. Es war eine seiner letzten Einheiten in Dresden.

Koch wird Dresden mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge verlassen, er hat Dynamo sehr viel zu verdanken. Dass es, wie beim 1:1 gegen Celtic, auch ohne ihn geht, wird besonders Koch sehr gefreut haben.

Abschluss des Transfers am Montag

Da über Nacht weder Bayern München oder Real Madrid in den Poker um die zuverlässige Führungskraft eingestiegen wird, steht Koch nun auf der Gehaltsliste des 1. FC Nürnberg. „Mit dem Spieler ist alles klar“, sagte Martin Bader noch am Sonntag, nur mit Dynamos Sportdirektor Ralf Minge musste er sich noch ein weiteres Mal unterhalten, um die wenigen noch offenen Fragen final zu klären. „Wir haben ein Angebot vom 1. FC Nürnberg und Robert hat uns seinen Wunsch über den Wechsel geäußert“, sagte Minge der Bild-Zeitung, den Rest mussten die Vereine regeln.

Mittlerweile ist ihnen das gelungen, der Transfer wurde am Montag auf der FCN-Homepage offiziell verkündet. Am Vormittag trainierte der 28-Jährige bereits mit seinen neuen Teamkollegen.

Nürnbergs Abteilungsleiter Wolfgang Wolf nennt Koch einen „Dampfmacher“, er soll auch dafür sorgen, dass niemand die bevorstehenden Aufgaben unterschätzt. „Robert weiß, was es heißt, am 1. Dezember in Aue zu spielen“, sagt Bader, „das muss man erlebt haben, und das hat er.“ Auch die Besonderheiten der meisten anderen Zweitliga-Standorte sind ihm bekannt. Koch ist, wenn man so will, sportlich daheim im deutschen Unterhaus, da kennt er sich bestens aus. Genau so einen haben sie beim Club noch gesucht. Und gefunden.

Schon nach dem ersten Anruf bei Koch hatte Bader ein richtig gutes Gefühl; die Kombination aus sportlicher Qualität, Erfahrung und Führungsanspruch „macht es aus“, sagt Bader, außerdem ist Koch im Mittelfeld und im Angriff fast überall einsetzbar. Unabhängig von seiner Position ging er in Dresden auch in schweren Zeiten oft voran, versuchte die anderen mitzureißen. Das soll er auch in Nürnberg schaffen. An Kochs Motivation dürfte es nicht scheitern: "Ich freue mich wahnsinnig auf die Aufgabe hier in Nürnberg", gab der Neuzugang auf der Homepage seines neuen Vereins zu Protokoll. Auch Bader bestätigt auf der FCN-Webpräsenz den Eindruck: "Man hat in den Gesprächen sofort gespürt, dass er heiß auf diese Aufgabe ist."

"Tut uns gut"

„So ein Spieler tut uns gut“, sagt Bader, „Robert hat einen einwandfreien Charakter.“ Auch Peniel Mlapa von Borussia Mönchengladbach soll ein sehr netter Kerl sein; ob er demnächst an den Club verliehen wird, ist aber noch offen. „Es gibt noch keine finale Einigung“, sagt Bader, der sich gerne eine Kaufoption sichern würde für den früheren U 21-Nationalspieler. So weit wie bei Koch sind sie in dieser Angelegenheit aber noch lange nicht.

 

Dieser Artikel wurde am 21. Juli mehrmals aktualisiert

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