Club: Vergeblicher Kampf gegen "die Maschine"

25.8.2013, 12:22 Uhr
Club: Vergeblicher Kampf gegen

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"Sie sind eine Maschine", sagt Club-Trainer Michael Wiesinger über den FC Bayern München. Eine Maschine, die gegen den 1. FC Nürnberg ins Stocken geriet, der etwas das Öl fehlte. Gekämpft hat der Club. Gemauert auch. Am Ende entschied dann aber doch die individuelle Klasse das bayerisch-fränkische Derby. In Persona die von Franck Ribery.

In der 69. Spielminute war es eben Ribery, der die 1:0-Führung für den Triple-Sieger erzielte. Per Kopf - eine Bundesliga-Premiere für den Franzosen, der immer noch Ambitionen auf den Titel "Europas Fußballer des Jahres" hat. "Das war komisch", sagt Ribery selbst. "Komisch, aber super!" Sein Trainer, Pep Guardiola, ist mit alledem: "Zufrieden." Mehr aber auch nicht

Gründe für die gebremste Euphorie bei Guardiola bot das Bayernderby genug. Der 1. FC Nürnberg hielt mindestens eine Halbzeit ordentlich dagegen, hatte in der 15. Spielminute durch Ginczeks Lattenknaller sogar die Chance in Führung zu gehen. Für Ginczek war es bereits der dritte Aluminiumtreffer in der noch jungen Saison. "Das kotzt mich langsam an", sagt der im Anschluss an die Partie leicht angesäuert.

Der Club begann ohne Kiyotake, dafür aber mit Chandler, Nilsson, Pogatetz, Pinola, Balitsch und Plattenhardt. Insgesamt also sechs Verteidiger, die zusammen mit Feulner und Stark gleich zwei Viererketten aufziehen sollten. Erneut eine defensive Angsthasentaktik in München. Die Grundordnung, mit der der 1. FC Nürnberg bereits in den vergangenen Jahren scheiterte.

Freilich überlies der Club damit den Bayern das komplette Spiel. Insgesamt 81 Prozent Ballbesitz für die Münchner sprechen eine klare Sprache. Und so war es doch eher eine Frage der Zeit, bis der erste Treffer fiel. Dass es mit Franck Ribery und Arjen Robben genau die Einzelkönner waren, die dem Club für wirklich Zählbares fehlten, spricht Bände.

"Irgendwann kommt dann der Punkt, an dem man müde wird und den letzten Schritt nicht mehr machen kann", sagt FCN-Kapitän Raphael Schäfer. "Das haben die Bayern eiskalt ausgenutzt." Zuvor hielt Schäfer, der nicht gerade als Strafstoß-Killer berühmt ist, einen unberechtigten Alaba-Elfmeter.

Sorgenfalten treibt Michael Wiesinger wohl die Sprunggelenksverletzung von Per Nilsson auf die Stirn. "Es sieht nicht so gut aus“, sagt Martin Bader im Anschluss an das Spiel. Nilsson selbst erklärt, er habe "ein Knacken gehört". Der Innenverteidiger konnte das Stadion nur auf Krücken verlassen.

Die 0:2-Niederlage ist ein Ergebnis, mit dem der Club leben kann. "Meine Mannschaft hat Leidenschaft gezeigt, darauf kann man aufbauen", sagt Michael Wiesinger und Schäfer fügt an: "Die nötigen Punkte müssen wir in anderen Spielen holen." Der Blick geht ganz klar nach vorne, der erste Saisonsieg fehlt aber auch weiterhin.

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