Club verpasste den Befreiungsschlag

7.4.2012, 19:38 Uhr
Club verpasste den Befreiungsschlag

© Zink

Trainer Dieter Hecking hatte seine Elf im Vergleich zum 0:1 gegen den FC Bayern auf zwei Positionen verändert. Per Nilsson vertrat in der Abwehr erwartungsgemäß den gelb-gesperrten Philipp Wollscheid, auf der linken Außenbahn durfte sich nach dem Ausfall von Adam Hlousek Robert Mak versuchen.

Mit Hilfe kostenlos verteilter Plastikklatschen schufen die SC-Fans im mit 24 000 Zuschauern ausverkauften MageSolar-Stadion eine imposante Lärmkulisse, auf dem Platz gaben allerdings zunächst die Gäste den Ton an – und durften bereits in der achten Minute die Führung bejubeln. Daniel Didavi nutzte einen kapitalen Blackout von Freiburgs Innenverteidiger Fallou Diagne, der Nürnbergs Mittelfeldspieler mit einem missglückten Querpass perfekt bedient hatte, und überwand Keeper Oliver Baumann mit einem gefühlvollen Fernschuss aus 25 Metern.

Der zuletzt so erfolgreiche Sportclub antwortete mit wütenden Angriffen, ging dabei aber viel zu ungestüm zu Werke. Der Club lauerte clever auf Konter und bekam durchaus Möglichkeiten zum 2:0, ließ aber bei seinen Vorstößen die letzte Konsequenz vermissen. Zwei Kopfbälle von Hanno Balitsch blieben ungefährlich (27., 32.), der flinke Mak legte sich bei einem Solo den Ball zu weit vor (31.), Timothy Chandlers ungenaue Hereingabe fing Baumann ab (37.). Allerdings hatten die Gäste auch Glück, dass Daniel Caligiuri nach einem Luftloch des unsicheren Rückkehrers Nilsson den Ball knapp am linken Pfosten vorbeispitzelte. Sekunden vor der Pause schien dann doch der Boden für einen Auswärtssieg bereitet: Nach einer Ecke von Markus Feulner reagierte Tomas Pekhart im Gewühl am schnellsten und bugsierte den Ball aus fünf Metern zum 2:0 über die Linie (45.+1).

So positiv die erste Halbzeit ausklang, so ungünstig sollte der zweite Durchgang beginnen. Weil Nilsson Caligiuri im Strafraum unglücklich in die Hacken lief, zeigte Schiedsrichter Torsten Kinhöfer zum Entsetzen der Gäste auf den Punkt.Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte aus elf Metern sicher zum 1:2 (52.). Dieses völlig unnötige Gegentor löste beim Club prompt kollektive Verunsicherung aus. Freiburg drückte nun vehement aufs Tempo und stürzte Nürnbergs überforderte Defensive von einer Verlegenheit in die nächste, ohne sich allerdings die ganz großen Einschussmöglichkeiten zu erspielen. Bei einem Versuch des eingewechselten Stefan Reisinger war Schäfer auf dem Posten (62.). Es dauerte bis zur 76. Minute, ehe der Club endlich wieder zu einem Entlastungsangriff kam, doch lenkte Baumann Javier Pinolas Distanzschuss über die Latte (76.).

Drei Minuten später wurden dann aber die aufopferungsvoll kämpfenden Freiburger doch noch belohnt. Nach einer von Pinola zunächst geklärten Ecke zog Cedrick Makiadi am Sechzehner einfach mal ab und hatte Glück, dass Nilsson seinen Schuss unhaltbar ins Netz abfälschte.

Am Ende stand somit ein Remis, das zumindest Nürnbergs Negativserie von vier Niederlagen in Folge beendete und den Club in der Tabelle weiterhin vor den punktgleichen Breisgauern auf Platz zwölf notiert sieht. Eine Momentaufnahme, mit der Trainer Dieter Hecking, dessen Team bereits am Mittwochabend den FC Schalke 04 empfängt, trotz des verpassten Befreiungsschlages ganz gut leben konnte. Ob dieser Partie im Abstiegskampf noch historische Bedeutung zukommen kann, werden erst die letzten fünf Spieltage zeigen.
 

Freiburg: Baumann – Mujzda, Diagne, Ginter, Sorg – Schuster (24. Flum), Makiadi – Schmid, Caligiuri (79. Santini) – Guede (46. Reisinger), Freis/ Nürnberg: Schäfer – Feulner, Nilsson, Maroh, Pinola – Simons, Balitsch – Chandler, Didavi (69. Cohen), Mak (85. Bunjaku) – Pekhart (80. Hegeler) / SR: Kinhöfer (Herne) / Tore: 0:1 Didavi (8.), 0:2 Pekhart (45.+1), 1:2 Caligiuri (52., Foulelfmeter), 2:2 Makiadi (79.) / Zuschauer: 24 000 (ausverkauft) / Gelbe Karten: Makiadi (5), Flum (6), Sorg (2) – Feulner (10), Nilsson, Maroh (3).

 

 

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