Club will gegen Darmstadt seine Ergebniskrise beenden

18.3.2018, 05:54 Uhr
Club will gegen Darmstadt seine Ergebniskrise beenden

© Foto: Sportfoto Zink

Freitagmittag um 11.37 Uhr: In München wird Markus Söder zum neuen bayerischen Ministerpräsidenten gewählt - in Nürnberg ist Michael Köllner gedanklich ein Stück weit bei ihm. So groß sei der Unterschied zwischen Politik und Sport ja gar nicht, philosophiert der Club-Trainer bei der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 (Sonntag, 13.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) und zieht augenzwinkernd eine Parallele: "Ich habe 27 Spieler im Kader, spielen können nur elf. Ähnlich geht es auch Söder: Er muss jetzt seine Minister bestimmen. Da wird er auch harte Entscheidungen treffen und einigen wehtun müssen."

Und auch das gibt es hier wie dort: Krisensitzungen. Dass dieser Tage eine im Neuen Zabo stattgefunden haben soll angesichts der Tatsache, dass der 1. FC Nürnberg zuletzt dreimal sieglos geblieben ist und seit 289 Spielminuten auf ein Tor wartet, davon will Köllner aber partout nichts wissen. "Das wäre jammern auf ganz hohem Niveau", relativiert er den Anlass einer - darauf legt er Wert: von ihm initiierten - Mannschaftssitzung. "Ich wollte, wie das bei uns immer in regelmäßigen Abständen üblich ist, in die Mannschaft hineinhören und die aktuelle Entwicklung reflektieren", erläuterte der Chefcoach.

Er redet allenfalls von einer "Ergebniskrise": "Wir waren fast die gesamte Saison über erfolgreich und kommen auch wieder zurück. Wir brauchen nicht zu verkrampfen, dürfen die Lockerheit nicht verlieren. Noch immer haben wir alles selbst in der Hand und können eine erfolgreiche Saison krönen."

Spektakel in der Vorrunde stürzte die Lilien in die Krise

Ein Sieg über den SV Darmstadt 98, der in der zweiten Liga noch nie in Nürnberg gewonnen hat, wäre der optimale Schritt in diese Richtung. Es muss ja nicht gleich so ein Spektakel sein wie in der Vorrunde, als der Club am Böllenfalltor einen 4:3-Sieg gelandet hat.

Danach ging es mit den Hessen rapide bergab; es folgten acht weitere sieglose Partien. Statt wie erhofft um den sofortigen Wiederaufstieg mitzumischen, rutschten die Lilien in die Abstiegszone. Ende letzten Jahres holten sie Aufstiegscoach Dirk Schuster zurück. Zuletzt blieb der Vorletzte dreimal in Folge ungeschlagen und will die Serie in der Noris ausbauen. "Die Darmstädter versuchen derzeit, zu den Erfolgsfaktoren der Vergangenheit zurückzukehren, stehen defensiv kompakt, spielen gradlinig und schnörkellos", warnt Köllner.

Am Platz sollte es jedenfalls nicht liegen, sollte sich der Club erneut schwer tun im eigenen Stadion, wo er in dieser Saison nur sechs von 13 Spielen gewonnen hat: Dieser Tage wurde für rund 100.000 Euro ein neues Grün verlegt. Das alte war vier Jahre alt - so lange spielt der Club nunmehr in der zweiten Liga. Ob es am Rasen lag?

Stellt sich nur noch - wie bei Markus Söder - die Frage nach dem Personal. Neben den Langzeitverletzten Mikael Ishak (absolviert seit dieser Woche wieder Lauftraining), Sebastian Kerk und Dennis Lippert wird definitiv der gelb-gesperrte Eduard Löwen fehlen. Gut möglich, dass sich Köllner in der Abwehr mal wieder für eine Dreierkette entscheidet; Lukas Mühl könnte dorthin in die Startelf zurückkehren. Auch der zuletzt angeschlagene Kevin Möhwald steht wieder zur Verfügung.

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