Comeback beim Club! Valentini ist der Fixpunkt beim FCN

8.1.2019, 10:55 Uhr
Comeback beim Club! Valentini ist der Fixpunkt beim FCN

© Sportfoto Zink/ DaMa

Am Sonntagabend hat Andreas Bornemann den ersten Neuzugang mitgebracht ins Trainingslager. Fabian Adelmann fühlt sich im Mittelfeld am wohlsten und hat beim FC Ottensoos eine ordentliche Ausbildung genossen, ist aber leider nicht mehr aktiv. Stattdessen verstärkt er auch in Benahavis Michael Köllners Assistententeam.

Richtige Verstärkungen sind aktuell eher nicht in Sicht, wie der Sportvorstand gestern versicherte, er verwies aber umgehend auf die vielen Kandidaten im Aufgebot des 1. FC Nürnberg, die in den nächsten Wochen zu richtigen Verstärkungen werden sollen. In der Hinserie seien ja etliche unter ihren Möglichkeiten geblieben - oder lange verletzt gewesen.

Aus der Stammelf der vergangenen Saison stand Eduard Löwen über zehn Wochen nicht zur Verfügung, Ewerton und Enrico Valentini jeweils ungefähr acht, Hanno Behrens immerhin fünf und Mikael Ishak deren sogar sechs. Ausfälle, die letztlich nicht zu kompensieren waren, auch in der Kabine, wo sie ihre Führungskräfte besonders schmerzlich vermissten.

"Ich bin halt, wie ich bin"

Dass der Deutsch-Italiener Valentini auch abseits des Fußballplatzes von enormer Bedeutung ist für seinen Club, merkten die meisten erst, als er plötzlich nicht mehr dabei war. Im Abschlusstraining vor dem Heimspiel gegen Frankfurt Ende Oktober lag er plötzlich am Boden, wie sich sein Trainer erinnert, "ich dachte mir: Das kann doch nicht wahr sein".

Die Diagnose sorgte für allgemeines Entsetzen: Sehnenanriss im Oberschenkel, an Fußball brauchte er bis Jahresende nicht mehr zu denken. Dass er in den acht Einsätzen vor seiner Verletzung einen soliden Rechtsverteidiger abgegeben hatte, mit Ausschlägen nach oben und unten, war letztlich nur die halbe Wahrheit. Der Trainer vermisste fortan auch, "was er der Mannschaft mit seiner Persönlichkeit gibt". Valentini ist längst ein Fixpunkt. Einer, den die anderen suchen. "Ich bin halt, wie ich bin", sagte er nach dem Test gegen den niederländischen Erstligisten PEC Zwolle, "eher der lautere, ich rede viel, versuche, jedem zu helfen. Und immer das Positive zu sehen und zu erkennen."

Also erkannte er auch im insgesamt schwachen Fußballspiel einige positive Aspekte. Zum Beispiel, dass sein 30-minütiges Comeback wie gewünscht verlief und auch Hanno Behrens wieder dabei ist; für Eduard Löwen und Christian Mathenia, die beiden anderen Rekonvaleszenten, kam der gestrige Wettkampf allerdings noch zu früh.

Törles Knöll hatte den Bundesligisten per Abstauber in Führung gebracht (26.), Zian Fleeming glich in der 52. Minute aus. Ansonsten passierte in den Strafräumen nicht viel; per Seitfallzieher vergab Stanley Elbers noch eine gute Möglichkeit für Zwolle, Virgil Misidjan kurz vor Schluss eine für den Club. Letztlich begnügten sich beide Vertretungen damit, defensiv ordentlich zu stehen, wobei besonders die zweite Halbzeit aus Nürnberger Sicht trotz Mittelfeldraute und zwei Stürmern eher Rück- als Fortschritt war.

"Wir müssen den jungen Herrn immer ein bisschen bremsen" 

Mit einer Ausnahme. "Die Seite war defensiv zu, nach vorn fehlt noch ein bisschen was, aber ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder richtig reinkomme", umschrieb Valentini seinen Auftritt, dessen Kürze so abgesprochen gewesen sei. Sie wollen kein Risiko eingehen beim Club, erst recht, da Robert Bauer bereits in der ersten Minute vermutlich einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel erlitt und einige Zeit pausieren muss. Somit ist nur noch ein rechter Verteidiger übrig, der in zwölf Tagen zum Rückrundenauftakt gegen Hertha BSC bereits unverzichtbar ist. "Es war immer unser Ziel, dass Valentini zum Saisonstart fit ist", sagt sein Trainer, "wir müssen den jungen Herrn immer ein bisschen bremsen." Der bald 30-Jährige spürt keine Schmerzen mehr und hat auch "keine Angst, Abbremsbewegungen zu machen", es läuft also nach Plan. Für ihn und vielleicht auch bald wieder für seinen 1. FC Nürnberg.

"Ich denke, wir sind alle schlau genug, um zu erkennen, dass unser Job ein Privileg ist", sagt Enrico Valentini, erst recht die Bundesliga. Die sie nur äußerst ungern wieder verlassen würden. 

 

 

 

 

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