Gjasula-Comeback: Der lange Weg zu alter Stärke

10.4.2017, 14:31 Uhr
Mit großem Einsatz zurück in die Startelf: Jurgen Gjasula (rechts) stand gegen den 1. FC Kaiserslautern wieder von Anfang an auf dem Rasen.

© Sportfoto Zink / WoZi Mit großem Einsatz zurück in die Startelf: Jurgen Gjasula (rechts) stand gegen den 1. FC Kaiserslautern wieder von Anfang an auf dem Rasen.

Die Ersatzbank ist kein Ort, an dem Jurgen Gjasula sich gerne aufhält. Trotzdem war er nicht zu traurig, als er zuletzt gegen den 1. FC Heidenheim und Eintracht Braunschweig darauf Platz nehmen musste. Auch eine Bank kann ganz angenehm sein, wenn man sich zuvor monatelang in der Reha quälen musste. Und die Spiele seines Teams bestenfalls von der Tribüne verfolgen konnte. Dass er beim 1. FC Kaiserslautern nicht mehr auf der Bank sitzen musste, stimmte Gjasula allerdings auch nicht besonders melancholisch. "Klar fühle ich mich wohler, wenn ich von Beginn an spiele", sagt der Mittelfeldspieler. Das durfte er zum ersten Mal seit September 2016 und seiner schweren Verletzung (Achillessehnenriss) wieder. Gegen Heidenheim und Braunschweig war er für eine knappe halbe Stunde eingewechselt worden.

Gegen seinen ehemaligen Verein Kaiserslautern profitierte Gjasula davon, dass Trainer Janos Radoki den flexiblen Adam Pinter aus dem defensiven Mittelfeld in die Innenverteidigung beorderte. Zudem war Patrick Sontheimer, der auch für die Position auf der "Sechs" infrage käme, nicht mit in die Pfalz gereist, weil er für das wichtige Spiel der U19-Junioren gegen Mainz 05 gebraucht wurde.

Knapp 70 Minuten durfte Gjasula durchspielen, bevor Radoki ihn für den offensiveren Daniel Steininger herunternahm. Dass er ein halbes Jahr gefehlt hat und noch nicht im Spielfluss ist, merkt man dem Mittelfeldspieler noch an. Ball- und Passsicherheit sind noch nicht wie früher. Dass er trotzdem von Anfang an randurfte, verdeutlicht auch die Bedeutung, die Gjasula im Kader hat. "Ich bin froh, dass ich 70 Minuten durchgespielt und das Spiel gut überstanden habe. Der Rest wird von Spiel zu Spiel besser werden", sagt Gjasula.

Jede Minute zählt

Das ist das Ziel: Jede Einsatzminute ist wichtig, auch schon in Hinblick auf die kommende Saison, wenn die Spielvereinigung wieder auf Gjasulas Spielmacherfähigkeiten angewiesen sein wird. "Diese Phase, in der sich Gjasula befindet, wird bis Saisonende andauern", sagt Janos Radoki: "Für ihn ist es Gottessegen, dass er so schnell wieder fit geworden ist. Alles was jetzt kommt, ist ein Bonus." Wettkampfhärte und -praxis muss sich der Deutsch-Albaner wieder aneignen, in den berühmten Spielrhythmus zurückfinden. Das geht nur über trainieren und spielen, trainieren und spielen, trainieren und spielen. Und es wird dauern, schließlich ist schon das Comeback früher erfolgt als gedacht.

Zur Rückkehr in die Startelf hätte sich Gjasula allerdings einen Sieg gewünscht. Doch dazu fehlte es Fürth auf dem Betzenberg an Bissigkeit und Durchschlagskraft. "Man kann nicht sagen, dass wir es nicht probiert haben. Wir haben aber heute nicht die Mittel gefunden", sagte Gjasula. Findet er zu alter Stärke zurück, wären zum Beispiel seine Pässe so ein Mittel. Nur die nötige Zeit müsse man ihm dafür geben, fordert Radoki: "Auf den alten Gjasula muss der Verein noch bis Sommer warten."

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