Da platzt die Hose: Peps magische Nacht trotz Jubelfaserriss

22.4.2015, 10:55 Uhr
Da platzt die Hose: Peps magische Nacht trotz Jubelfaserriss

© Reuters

Die berauschten Bayern-Stars feierten vor ihrer Fan-Kurve schon wie Champions. Thomas Müller kletterte nach dem zauberhaften Fußball-Abend auf den Zaun, heizte Teamkollegen und Anhängern in ein Megafon brüllend ein. Zu „Humba, Humba, Täterä“ tanzten die Münchner nach dem 6:1 (5:0) im Viertelfinal-Rückspiel über den FC Porto so losgelöst auf dem Rasen wie normalerweise nur nach einem Titelgewinn.

Zum neunten Mal bei der 18. Königsklassen-Teilnahme und zum vierten Mal in Serie steht der zweimalige Titelgewinner (2001, 2013) im Halbfinale. Und wie! Erst zum fünften Mal gelangen einem Team in der Champions League fünf Tore in einer Spielhälfte, zum dritten Mal war es der FC Bayern.

Doch von perfektem Fußball wollte der niemals zufriedene Pep Guardiola trotz der Gala am Dienstagabend nichts wissen. „Nein. Wir können besser spielen“, erklärte der spanische Starcoach, der allen voran den herausragenden Thiago herzte. „Nach der Niederlage waren die Spieler meine Helden, jetzt ist es einfach, sie zu lieben“, erklärte Guardiola nach seinem 100. Pflichtspiel mit den Bayern.

An persönlichem Einsatz ließ es der ständig in Bewegung agierende Trainer an der Seitenlinie nicht missen: Seine graue Anzughose platzte an der Außennaht. Egal, befand Guardiola eine gute Stunde nach dem Schlusspfiff. „Ich war heiß.“

 

Begeistert war natürlich auch das Führungsteam der Bayern. „Es war eine magische Nacht. Ich habe noch nicht viele solcher Nächte erlebt, obwohl ich schon lange dabei bin“, staunte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge eine Woche nach der bedrohlichen 1:3-Niederlage in Portugal.

„2012 im Finale, 2010 im Finale, 2013 gewonnen, letztes Jahr im Halbfinale. Wenn man dann im Viertelfinale ausgeschieden wäre, dann wäre eine Enttäuschung dagewesen. Umso schöner, dass wir es geschafft haben“, schilderte Rummenigge.

Der Weg soll nun natürlich bis ins Finale am 6. Juni in Berlin führen. Den Gegner auf dem Weg ins Olympiastadion bekommen die Münchner am Freitag in Nyon zugelost. Bislang steht Guardiolas ehemaliger Club FC Barcelona als möglicher Gegner fest. „Wir werden sehen, was bei der Auslosung herauskommt“, erklärte der Barça-Architekt von einst.

Nach der Auslosung des Gegners stehen für Guardiola zunächst zwei andere Ziele oben auf der Agenda: Am Wochenende wollen die Bayern die Meisterschaft feiern, am kommenden Dienstag dann durch einen Sieg über Borussia Dortmund im Halbfinale des DFB-Pokals das erste Endspiel in der deutschen Hauptstadt am 30. Mai erreichen.

Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Europäische Fußball-Union UEFA ein Ermittlungsverfahren gegen Guardiola eingeleitet hat, weil er bei der Pressekonferenz vor dem Spiel ein schwarzes Shirt mit dem weißen Aufdruck "#JusticiaParaTopo" trug.

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