Das Reimer-Duell geht an Jochen: Ice Tigers verlieren

27.1.2019, 19:18 Uhr
Gegen Ingolstadt und deren Keeper Jochen Reimer zogen die Ice Tigers am Sonntagabend den Kürzeren.

© Sportfoto Zink / ThHa Gegen Ingolstadt und deren Keeper Jochen Reimer zogen die Ice Tigers am Sonntagabend den Kürzeren.

Das Minimalziel vorerst erreicht - und jetzt? Am Freitag waren die Thomas Sabo Ice Tigers durch den 6:4-Erfolg und eine erstaunliche Energieleistung gegen die Eisbären Berlin auf Tabellenplatz neun und damit einen Playoff-Platz geklettert. Erstmals seit dem siebten Spieltag. "Verrückt" nannte Kapitän Patrick Reimer vor dem 42. Auftritt mit seiner Mannschaft diese Zahl. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange her ist", sagte er bei Mangentasport.

Natürlich war Reimer bemüht, sofort zu betonen, dass Nürnbergs beste Eishockeyspieler damit noch lange nicht zufrieden sein könnten. Gegen den ERC Ingolstadt waren ihnen das am Sonntag zumindest im ersten Drittel anzumerken. Die Ice Tigers machten einfach da weiter, wo ihr Kapitän gegen Berlin aufgehört hatte. Mit einem Hattrick hatte Reimer die Partie im letzten Drittel gegen Berlin erst ausgeglichen, dann Nürnberg in Führung gebracht und schließlich den Endstand hergestellt.

Ingolstadt hat "mächtig Spaß hier"

Zwei Tage später war es Patricks Bruder Jochen Reimer, der zunächst Bekanntschaft mit dem wiedergewonnenen Nürnberger Selbstvertrauen machte. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf den Ingolstädter Torhüter zu, hinter sich greifen musste er aber nicht. Stattdessen schlug die Scheibe in der 12. Minute hinter Andreas Jenike im Nürnberger Tor ein. Die erste ordentliche Befreiungskation nutzten die Gäste sofort zur Führung. Tyler Kelleher verwerte eiskalt einen Abpraller. "Wir haben mächtig Spaß hier", sagte der Torschütze in der ersten Drittelpause - für die Ice Tigers hieß das natürlich nichts gutes.

Am Freitag hatte Nürnberg Krefeld und Berlin hinter sich gelassen, am Sonntag konnte zumindest Krefeld nicht kontern (2:4 in Mannheim, Berlin besiegte mit 5:4 in Bremerhaven). Aber natürlich wollten die Ice Tigers vor allem selbst weiter Punkte sammeln. Dass dies in diesem Derby schwierig werden könnte, zeichnete sich im zweiten Drittel trotz des Ausgleichs durch Daniel Weiß (33.) ab. Nach einem scharfen Pass von Shawn Lalonde musste Weiß nur noch den Schläger hinhalten, ansonsten war aber deutlich zu erkennen, dass seine Kollegen und er bei der Aufholjagd in den vergangenen Wochen viel Kraft gelassen hatten. Immer wieder trudelte der Puck ins Icing – auch die Gäste wirkten müde. Nürnberg musste zudem auf den erkrankten Philippe Dupuis verzichten und auf Chris Brown, der sich gegen die Eisbären am Knie verletzte und sechs Wochen fehlen wird.

Elsner nutzt Unaufmerksamkeit

Aufregend war die Partie im zweiten Abschnitt eigentlich nur, weil beide Mannschaften die fehlende Energie durch Härte ausglichen. Brandon Segal streckte Benedikt Kohl mit einem Check gegen den Kopf nieder, auf der anderen Seite war es Ryan Garbutt, der Leo Pföderl unfair aufs Eis schickte. Strafen gab es für beide Aktionen nicht.

Die holten die Schiedsrichter dann im letzten Drittel nach. Gleich mehrmals gab es sogar doppelte Überzahl für eine der beiden Mannschaften, nutzen wollte diese schönen Gelegenheiten aber niemand für ein Tor, die erneute Führung für Ingolstadt fiel bei Gleichzahl auf dem Eis. David Elsner nutzte eine Unaufmerksamkeit, für einen weiteren Konter fehlte den Ice Tigers dann trotz Überzahl kurz vor Schluss die Kraft. Auch das letzte Duell Reimer gegen Reimer konnte der Angestellte des ERC Ingolstadt für sich entscheiden.

Auf einem Playoff-Platz stehen sie aber trotzdem. Es ist aktuell Platz zehn. In Anbetracht dieser so schwierigen Saison, in der die Finalrunde zuweilen unerreichbar schien, ist das ja auch ein bisschen verrückt.

Nürnberg: Jenike; Lalonde/Aronson, Gilbert/Festerling, Jurcina/Mebus, Bender - Pföderl/Acton/Reimer, Bast/Buck/Segal, Fox/Bassen/Kislinger, Mieszkowski/Weiß/Weber. - Schiedsrichter: Nikolic / Schütz. - Tore: 0:1 Kelleher (11:37), 1:1 Weiß (32:52), 1:2 Elsner (47:20). - Zuschauer: 6140. - Strafen: 14 + 10 / 12. 

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