Der 1. FC Nürnberg hat weiterhin finanzielle Probleme

6.4.2016, 06:00 Uhr
Sieht Licht am Ende des Tunnels: Club-Vorstand Michael Meeske.

© Sportfoto Zink Sieht Licht am Ende des Tunnels: Club-Vorstand Michael Meeske.

Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2015 drückten den 1. FC Nürnberg etwa 3,2 Millionen Euro Schulden, auch für das laufende Geschäftsjahr rechnet Meeske mit einem negativen Ergebnis. Erst kürzlich musste er eine Strafe im sechsstelligen Bereich bezahlen, nachdem eine DFL-Auflage nicht eingehalten werden konnte.

Anstatt, wie in den Lizenzierungsunterlagen gefordert, die Verbindlichkeiten bis 31. Dezember um fünf Prozent abzubauen, wuchs der Schuldenberg sogar weiter an. Trotz des hektischen Verkaufs von Niklas Stark Ende August für angeblich drei Millionen Euro zu Hertha BSC. Angekommen in Nürnberg ist wie so oft deutlich weniger.

Sponsoren zeigen Interesse

Sollte die Fünf-Prozent-Hürde am Ende des Jahres zum zweiten Mal in Folge gerissen werden, droht sogar ein Punktabzug. Um dem entgegenzuwirken, hat der Club bereits im Januar den 6,5 Millionen Euro schweren Transfer von Alessandro Schöpf zum FC Schalke vollzogen, nur ist der FC Bayern mit 20 Prozent am Geschäft beteiligt. Der Aufsichtsratsvorsitzende klingt ernst, wenn er über die nächsten Monate reden soll. Selbst der lukrative Aufstieg würde nicht von heute auf morgen alle Probleme lösen. "Es wäre nicht so", sagt Grethlein, "dass wir mit einem Super-Etat in die Bundesliga gehen würden."

Zumindest der sportliche Höhenflug wirkt sich positiv aus. Der Zuschauerschnitt tendiert vor den letzten drei Heimspielen gegen Duisburg, Union und Pauli gen 30.000 und würde damit 2000 über der Kalkulation liegen. Auch Logen und andere Vip-Bereiche lassen sich wieder besser vermarkten, einige Sponsoren signalisieren Bereitschaft, beim FCN einzusteigen. "Wir merken", sagt Grethlein, "dass sich die Wirtschaft wieder mehr mit dem Club beschäftigt."

Meeske spricht von einem "positiven Trend" - erinnert aber daran, "dass wir in den letzten zwei Jahren auch ordentlich Federn lassen mussten". Etwa 30 bis 40 Fans haben sogar schon ihre vor sechs Jahren gezeichnete Anleihe gespendet, um zu helfen, insgesamt 15.000 bis 20.000 Euro. Ende März veröffentlichte der Verein auf seiner Internetseite hierfür eine Kontonummer. Man weiß ja nie.

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