Der Abstiegsthriller: Braunschweig braucht ein Wunder

17.4.2014, 15:59 Uhr
Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht hofft am Samstag auf müde Münchener.

© Peter Steffen (dpa) Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht hofft am Samstag auf müde Münchener.

Für das vom Abstieg bedrohte Bundesliga-Quartett aus Stuttgart, Hamburg, Nürnberg und Braunschweig könnten die Aufgaben am 31. Spieltag kaum kniffliger sein. Die letzten Vier der Tabelle spielen gegen vier der aktuellen fünf Topclubs des Fußball-Oberhauses. Ein Vorteil der Kellerkinder, die jeweils nur einen Punkt auseinanderliegen: Alle haben Heimspiele. Spannend bleibt auch der Kampf um den vierten Champions-League-Platz, bei dem Leverkusen (51 Punkte) vor Wolfsburg (50) und Gladbach (49) nur knapp die Nase vorn hat.

Eine schier unlösbare Aufgabe erwartet den Tabellen-18. Eintracht Braunschweig, der den deutschen Meister Bayern München drei Tage nach dessen Einzug ins DFB-Pokalfinale empfängt. Die Hoffnung der schon vor der Rückrunde abgeschriebenen Niedersachsen auf den Klassenverbleib und eine Überraschung gegen Franck Ribéry und Co. ist aber unvermindert vorhanden. „Wir haben noch alle Möglichkeiten, das Wunder zu erreichen“, sagte Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht. Für seinen Abwehrroutinier Deniz Dogan wäre ein Sieg gegen die Bayern eine Sensation, „aber wir glauben daran, dass es machbar ist“. Immerhin sind die Braunschweiger seit fünf Spielen im eigenen Stadion unbesiegt. „Wir müssen einfach auf unsere Heimstärke bauen und bissig und unangenehm spielen“, meinte Stürmer Orhan Ademi. „Dann denke ich, dass wir mit unserem Publikum im Rücken gegen Bayern eine Chance haben.“

Allerdings kommen die zuletzt in der Liga schwächelnden Münchner nach dem 5:1-Pokalsieg gegen Kaiserslautern mit dem Willen ins Eintracht-Stadion, die Bundesliga als Härtetest für das erste Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid zu nutzen. „Wir haben nach der Meisterschaft genug Spielraum gegeben, um etwas durchzuatmen“, sagte Sport-Vorstand Matthias Sammer. „Wenn wir es schaffen, so zu spielen wie vor der Meisterschaft, dann sind wir zu allem in der Lage.“

 

 

Slomka hat Calhanoglu wieder an Bord

50 Jahre und 237 Tage wird der Hamburger SV am Samstag in der Bundesliga sein, wenn er gegen den ebenfalls auf die Champions League spekulierenden VfL Wolfsburg um die Liga-Existenz kämpft. „Wir haben weiterhin Platz 15 als Ziel. Warum auch nicht? Uns trennt nur ein einziger Punkt“, meinte HSV-Trainer Mirko Slomka vor dem Nordderby. „Und ich bin überzeugt davon, dass wir den längeren Atem haben und am Ende drei Teams hinter uns lassen werden.“ Bauen kann er nicht nur auf Durchhalteparolen, sondern auch auf Mittelfeldspieler Hakan Calhanoglu, der in den vergangenen acht Spielen fünf Tore erzielte und eine Halsentzündung auskuriert hat.

Der Tabellen-15. VfB Stuttgart steht vor einer doppelt brisanten Aufgabe gegen den Liga-Dritten FC Schalke 04, trifft doch Trainer Huub Stevens erstmals nach dem Amtsantritt bei den Schwaben auf seinen Ex-Club. „Jedes Spiel ist ein Endspiel, deshalb habe ich aktuell keine Zeit für Gefühle“, sagte der Niederländer dem „Kicker“. Eine Aussage über die Chance auf den Klassenverbleib verweigerte er unwirsch. „Ich rechne nicht. Es stehen noch vier Partien an, die erste am Sonntag gegen Schalke.“ Doch die letzten beiden Spiele gegen Wolfsburg und in München trüben die Aussichten auf ein gutes Ende.

Borussia Mönchengladbach ist so gut wie sicher in der Europa League und könnte mit einem Sieg beim SC Freiburg weiter von der Champions League träumen. Nur zwei Punkte liegt der Club vom Niederrhein vom Vierten aus Leverkusen entfernt. „Die haben ihre Mannschaft gefunden. Es gibt sicher leichtere Gegner für uns als Freiburg“, meinte Borussia-Trainer Lucien Favre. Schließlich könnten die Gastgeber mit einem Sieg alle Zweifel am Klassenverbleib beseitigen.

Verwandte Themen


Keine Kommentare