Der Club bei den Zebras: Teuchert soll's richten

16.9.2017, 05:57 Uhr
"Cedric weiß, wo das Tor steht": Also hoffen sie beim 1. FC Nürnberg darauf, dass der 20-Jährige auch in Duisburg trifft.

© Sportfoto Zink / DaMa "Cedric weiß, wo das Tor steht": Also hoffen sie beim 1. FC Nürnberg darauf, dass der 20-Jährige auch in Duisburg trifft.

Auf der Zielgeraden der vergangenen Saison schien Cedric Teuchert endlich die Kurve zu kriegen. Wegen einer Kreuzbandzerrung hatte der Stürmer diesmal gleich sieben Spiele seines 1. FC Nürnberg verpasst, nicht zum ersten Mal in seiner noch jungen Karriere stoppten ihn gesundheitliche Probleme.

Sein rund 30-minütiges Comeback damals gegen Erzgebirge Aue krönte er mit dem späten Siegtreffer, als er nach einer Balleroberung im Mittelfeld abdüste und wenig später mit links traf. "Wir wussten: Wenn Teuchert spielt mit seiner Geschwindigkeit, wird’s eklig, wird’s schwierig – und genau da haben sie uns erwischt", sagte Gäste-Trainer Domenico Tedesco, der mittlerweile für den FC Schalke zuständig ist.

Nach Krankheit wieder eine Option

Der Haken: Der pfeilschnelle und zudem technisch starke Teuchert spielte nur hin und wieder und erst zwei Wochen später gegen VfB Stuttgart zum ersten Mal überhaupt von Beginn an als Berufsfußballer; sein wunderbares Solo von Strafraum zu Strafraum samt präzisem, wuchtigem Abschluss ist noch in guter Erinnerung – weil es mal wieder offenbarte, was der 20-Jährige tatsächlich kann.

Dass Teuchert erst in seinem 22. Einsatz zum ersten Mal seit den U19-Zeiten über 90 Minuten mitspielen durfte, sagt viel über den bisherigen Karriereverlauf des ewigen Hoffnungsträgers. Auch jetzt, da es beim Club nicht mehr so recht klappen mag mit dem Toreschießen, fällt sein Name auffällig oft. "Wir müssen schauen", sagt sein Trainer Michael Köllner, "dass Cedric möglichst schnell wieder in die Spur kommt." Zu Beginn der über zweiwöchigen Pause Ende August, Anfang September hatte sich Teuchert einen Virus eingefangen und musste deshalb sogar vorzeitig von der deutschen U21-Auswahl abreisen, für die er gegen Ungarn oder den Kosovo wahrscheinlich debütiert hätte. Die physische Schwächung hing ihm auch am Montag gegen Sankt Pauli noch nach, so dass er angeblich bloß für knapp 20 Minuten Kraft hatte.

Schon in Duisburg (Anstoß 13 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) soll es wieder für mehr reichen. Auf dem Coburger ruhen nicht zum ersten Mal große Erwartungen. Nach seiner Erkrankung hatte er Schwierigkeiten, "wieder in seinen Rhythmus umzuschalten", wie Köllner auffiel, mittlerweile ist er aber wieder eine Option. Von seinen Fähigkeiten sind sie ohnehin überzeugt. "Cedi weiß, wo das Tor steht", sagt Köllner, "das hat er im Verein schon häufig bewiesen." Im Gegensatz zu Mikael Ishak, der immer noch auf seinen Premieren-Treffer für den 1. FC Nürnberg wartet, genauso wie Adam Zrelak. Wegen eines Mittelfußbruchs wird der Slowake auch noch etwas länger warten müssen.

Mit Möhwald nach Duisburg

Dass Kevin Möhwald, im bisherigen Rundenverlauf der mit Abstand torgefährlichste Nürnberger, am Donnerstag und Freitag trotz Blutergusses im linken Oberschenkel trainieren konnte und auch mit in den Flieger gen Düsseldorf stieg, muss noch nicht viel heißen. Sein Trainer wird ihn beim kleinsten Restrisiko aus dem Aufgebot streichen und schonen, schließlich geht es bereits am Donnerstag mit dem Heimspiel gegen den VfL Bochum (20.30 Uhr) weiter, drei Tage später wartet das Derby.

Also hoffen sie einfach, dass alle fit bleiben, natürlich auch Cedric Teuchert, der im Seniorenbereich von 39 möglichen Zweitligapartien bereits 13 aus unterschiedlichsten Gründen verpasst hat. Es wird also langsam Zeit, dass er die Kurve kriegt.

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