Der Club-Kern bleibt: Bornemann baut auf die Aufsteiger

9.5.2018, 08:52 Uhr
Andreas Bornemann und sein Club gehen die kommende Erstliga-Saison entschlossen, aber auch planvoll an.

© Sportfoto Zink / DaMa Andreas Bornemann und sein Club gehen die kommende Erstliga-Saison entschlossen, aber auch planvoll an.

Während sich die Profis des 1. FC Nürnberg in den vergangenen zwei Tagen von den Strapazen der ausschweifenden Aufstiegsfeierlichkeiten etwas erholen durften, blieb Andreas Bornemann kaum Zeit zum Durchschnaufen. Nachdem nun feststeht, in welcher Liga der Club in der kommenden Saison antritt, kann der Sportvorstand mit der konkreten Personalplanung beginnen. Und weil doch einige Spieler den Verein verlassen werden, muss Bornemann den künftigen Bundesliga-Kader nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ kräftig aufrüsten.

Vier Millionen für Neuzugänge 

Freilich sind die finanziellen Möglichkeiten am Valznerweiher nach wie vor extrem limitiert: Nur vergleichsweise bescheidene vier Millionen Euro kann und will der Club investieren, um sich "punktuell zu verstärken", wie es Bornemann formulierte. Zugleich müsse aber auch "der Teamgedanke erhalten bleiben, damit die Mannschaft keinen Schaden nimmt". Richten soll es im Oberhaus also vor allem jene Elf, die den Club zum Rekordaufsteiger gemacht hat, ihren "stabilen Kern" will man auf jeden Fall erhalten. Dazu zählen sicherlich die verlässliche Abwehrkette mit Enrico Valentini, Georg Margreitter, Ewerton und Tim Leibold, der ebenso kampfstarke wie torgefährliche Mittelfeldmotor Hanno Behrens, Allrounder Eduard Löwen und Sturmtank Mikael Ishak.

Aus dem Kreis der Stammkräfte ziehen lassen muss der Club hingegen Kevin Möhwald. "Er hat einen super Job gemacht. Wir gönnen ihm den nächsten Schritt", sagte Bornemann über den 24-jährigen Thüringer, dessen Wechsel - vermutlich zu Werder Bremen - in den nächsten Tagen offiziell verkündet werden dürfte. Ebenfalls verabschieden werden sich nach Ablauf ihrer halbjährigen Leihe die im Winter geholten Ulisses Garcia (Werder Bremen) und Marvin Stefaniak (VfL Wolfsburg), beide hinterließen keinen bleibenden Eindruck. Auch der vom Verletzungspech geplagte Lucas Hufnagel wartete in seinem zweiten Jahr in Nürnberg vergeblich auf den Durchbruch, die Freiburger Leihgabe wird wohl vorerst zum Sportclub zurückkehren.

Keine Perspektive haben zudem die Edelreservisten Miso Brecko und Enis Alushi, deren Verträge auslaufen. Der lange geschmähte Laszlo Sepsi hat sich hingegen zuletzt als recht brauchbare Alternative für die linke Abwehrseite präsentiert und darf vielleicht sogar auf einen neuen Kontrakt hoffen. "Wir werden uns in den nächsten Tagen sicher mal zusammensetzen", sagte Bornemann. Allerdings müsste der Rumäne wohl finanzielle Abstriche in Kauf nehmen. Gehalten werden sollen Tobias Werner und Ondrej Petrak. Im Falle des ausgeliehenen Werner hat der VfB Stuttgart bereits signalisiert, dem Club hinsichtlich der Ablösemodalitäten erheblich entgegenzukommen, auch der 32-jährige Offensivmann selbst würde gerne bleiben. Gleiches gilt für Petrak ("Nürnberg ist für mich schon wie ein Zuhause"), der Vertrag des dienstältesten Club-Profis kann vom Verein per Option um ein weiteres Jahr verlängert werden. 

Noch offen scheint die Zukunft von Torhüter Thorsten Kirschbaum. Der 31-Jährige hat seinen Platz in dieser Saison zwar an den jüngeren Fabian Bredlow verloren, kann sich aber dennoch vorstellen, ein neues Arbeitspapier zu unterzeichnen. Hingegen dürfte der Österreicher Lukas Jäger, im vergangenen Sommer aus Altach gekommen und bislang als einziger Profi ohne Zweitliga-Einsatz, angesichts seiner persönlichen Bilanz doch ins Grübeln kommen.

Knöll und zwei interessante Bayern-Bubis 

Als erster Neuzugang präsentiert wurde bereits Ende Februar Törles Knöll, der 20-jährige Torjäger kommt von der Reserve des Hamburger SV. Zudem werden zwei Talente des FC Bayern München als Kandidaten gehandelt: Ein Interesse am gebürtigen Nürnberger Timothy Tillman (19), der in der Jugend für die SpVgg Greuther Fürth spielte und nun bei den Amateuren des Rekordmeisters den Takt vorgibt, hat Bornemann bereits bestätigt. Auch der aus Lichtenfels stammende Niklas Dorsch (20) will seinen Vertrag in München mangels Perspektive nicht verlängern. Richtig Fahrt aufnehmen dürfte das Transferkarussell nach Bornemanns Einschätzung allerdings erst nach der WM. 

 

 

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