Der Club plant seine Zukunft ohne Areva

14.12.2011, 07:15 Uhr
Der Club plant seine Zukunft ohne Areva

© Sportfoto Zink

Der Ausstieg des Energieunternehmens gilt bereits seit geraumer Zeit als beschlossene Sache. Bei der Jahreshauptversammlung des 1.FC Nürnberg am 9. Oktober ließ Club-Finanzvorstand Ralf Woy anklingen, dass er angesichts der Energiewende ein Engagement von Areva als Trikotsponsor über den 30. Juni 2012 hinaus für unwahrscheinlich halte. „An dieser Situation hat sich nichts geändert“, erklärte Woy gestern gegenüber der NZ. „Das letzte Wort ist zwar noch nicht gesprochen, aber die Signale, die wir bisher empfangen haben, sind eindeutig.“

Vor dem Hintergrund geplanter Stellenstreichungen wäre es von Areva zweifellos nicht vermittelbar, die Zusammenarbeit mit dem 1.FCN zu verlängern. „Der Konzern hat im Moment ganz andere Probleme“, sagt Woy, der insgeheim allerdings hofft, dass Areva dem Verein als Partner erhalten bleibt und auf anderer Ebene zu einer Zusammenarbeit bereit ist. Als Hauptsponsor ließ sich Areva den Firmenschriftzug auf der Brust der Club-Spieler dem Vernehmen nach rund 3,5 Millionen Euro pro Jahr kosten. Über die genaue Summe bewahrten beide Seiten Stillschweigen.
 

Die Entwicklung bei Areva und die Auswirkungen des Sparkurses vor allem auf die 3800 Beschäftigten in Erlangen gibt dieser Tage auch Woy zu denken. „Es ist immer traurig, wenn ein Unternehmen zu solch harten Maßnahmen greifen muss. Jetzt so kurz vor Weihnachten ist das besonders schlimm, aber für so etwas gibt es keinen guten Zeitpunkt“, weiß Woy.

Vielen kritischen Fans ist die Kooperation des 1.FCN mit dem Atomkonzern, der in der Vergangenheit mehrfach negativ in die Schlagzeilen geraten ist, schon lange ein Dorn im Auge. Woy lässt indes nichts auf den Vertragspartner kommen: „Ich kann nur immer wieder betonen: Areva hat keine strafbaren Handlungen begangen.

Die Zusammenarbeit mit unserem Hauptsponsor sehe ich sehr positiv. Areva hat uns gerade in der schweren Zeit nach dem Abstieg 2008 großartig unterstützt.“ Hinter den Kulissen läuft die Suche nach einem neuen Trikotsponsor längst auf Hochtouren. Federführend ist Vermarkter Sportfive.

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