Der Club sieht in Wolfsburg wie ein Absteiger aus

12.4.2014, 17:26 Uhr
Der Club sieht in Wolfsburg wie ein Absteiger aus

© Sportfoto Zink

Eine Idee, wie es doch noch klappen könnte mit dem Klassenverbleib, haben sie schon beim 1. FC Nürnberg. "Wir müssen Tore schießen", sagte Gertjan Verbeek vor der Partie beim VfL Wolfsburg. Dass das nicht einfach werden würde beim Champions-League-Anwärter, sagte Nürnbergs Trainer vorsichtshalber noch dazu.

Ein Tor ist ihnen – bei aller Schwierigkeit der Übung – in Wolfsburg dann tatsächlich gelungen, ein erstaunlich frühes noch dazu, weil Markus Feulner bereits in der 8. Minute traf. Nur gebracht hat ihnen das am Ende auch nichts, der VfL setzte sich vor 28.431 Zuschauern völlig verdient mit 4:1 (2:1) durch und vergrößert Nürnbergs Sorgen im Tabellenkeller.

Für den Club hatte der Tag immerhin mit einer schönen Nachricht begonnen: Javier Pinola war zum dritten Mal Vater geworden, durfte wieder zurück nach Nürnberg, fehlte so aber auch in einer Mannschaft, in der Niklas Stark und Emanuel Pogatetz nach ihren Sperren in die Innenverteidigung zurückkehrten.

So neu geordnet in der Defensive begann der Gast zunächst ein wenig arglos, hatte aber Glück, als Raphael Schäfer gegen Olic rettete. Mit dem ersten Schuss ging Nürnberg dann in Führung. Über Martin Angha und Hiroshi Kiyotake landete der Ball im Strafraum bei Markus Feulner, der drehte sich und zog mit links ab – 1:0 (8.)

Dass man in Wolfsburg von einer einigermaßen erfolgreichen Saison verwöhnt ist, bewies das Publikum in der Folge und pfiff nach einer Viertelstunde schon auf seine Mannschaft. Die nahm sich das vor allem in Person von Kevin de Bruyne zu Herzen. Der belgische Nationalspieler bediente erst Olic und dann Perisic – Wolfsburg hatte die Partie innerhalb von drei Minuten gedreht (19., 22.). Beiden Toren waren Nürnberger Ballverluste vorangegangen, beim ersten Treffer überraschte ein Kiyotake-Fehlpass eine ungeordnete Defensive, beim zweiten Treffer verlor Mike Frantz kurz vor dem eigenen Strafraum den Ball an Luiz Gustavo.

Frantz musste danach verletzt vom Feld, für ihn kam Jose Campana, der allerdings zunächst auch nichts daran ändern konnte, dass Wolfsburg nun das Spiel kontrollierte und Nürnberg so aussah wie in letzter Zeit leider häufiger: wie ein Absteiger.

Diesen Eindruck hatten offenbar auch die Wolfsburger gewonnen und ließen es nach der Pause etwas gemächlicher angehen. Nürnberg hatte nun etwas mehr vom Ball – und durch Feulner die große Chance zum Ausgleich, aber der Mittelfeldspieler verpasste in der 54. Minute äußerst knapp eine gelungene Hereingabe Plattenhardts.

Es war nur ein Aufflackern Nürnberger Gefährlichkeit. Wolfsburg besann sich bald wieder, zeigte sich aber äußerst großzügig im Umgang mit den eigenen Torchancen. So durfte sich der Gast immerhin bis zur 69. Minute Hoffnung auf eine Überraschung machen, dann aber entschied Junior Malanda mit seinem Linksschuss aus 18 Metern die Partie endgültig, Perisic´ zweiter Treffer war nur noch ärgerliches Beiwerk (82.).

Weil einige der Konkurrenten am Tabellenende punkteten, ist die Situation für den 1. FCN tatsächlich noch einmal bedrohlicher geworden an diesem Samstagnachmittag. Helfen können jetzt nur noch Tore, sehr viele Tore.

VfL Wolfsburg: Grün - Träsch, Naldo, Knoche, Rodriguez - Luiz Gustavo (84. Pollack), Malanda - de Bruyne, Arnold (73. Caligiuri), Perisic (86. Vieirinha) – Olic

1. FC Nürnberg: Schäfer - Angha (78. Pekhart), Stark, Pogatetz, Plattenhardt - Frantz (25. Campana) - Feulner, Balitsch, Kiyotake, Hlousek (64. Mak) - Drmic

Tore: 0:1 Feulner (8.); 1:1 Olic (19.); 2:1 Perisic (22.); 3:1 Malanda (69.); 4:1 Perisic (82.) | Gelbe Karten: Hlousek, Plattenhardt | Schiedsrichter: Dankert (Rostock) | Zuschauer: 28.431.

Verwandte Themen


80 Kommentare