Der erste Sieg soll her! Das wird in Bremen wichtig

15.9.2018, 05:48 Uhr
Der erste Sieg soll her! Das wird in Bremen wichtig

© Sportfoto Zink / DaMa

Sein letzter Eindruck in der Bundesliga dürfte dem Club bereits Mut genug für den Sonntagsausflug nach Bremen gemacht haben: Nicht nur, weil es Mikael Ishak war, der den Ball gegen Mainz mit gefühlt 180 km/h in die Maschen jagte. Der Mikael Ishak, der einen Samstag zuvor in Berlin mit seinem unplatzierten, zu laff geschossen Elfmeter noch einen Nürnberger Punktgewinn verschludert und nach 12 Liga-Treffern im Halbjahr davor 2018 noch nicht getroffen hatte. Der Club deutete gegen Mainz durch einen im Vorwärtsgang forschen, streckenweise wirklich erfrischenden Auftritt nach der Pause seine Bundesliga-Reife im Kollektiv an. Einzig der mangelnden Effektivität war es geschuldet, dass im Stadionachteck nur ein 1:1 von der Anzeigetafel blinkte. 

In der Länderspielpause hat der FCN an seiner Abschlussschwäche gerarbeitet - und mit den in beiden Testspielen eingesetzten Last-Minute-Neuzugängen Virgil Misidjan und Matheus Pereira anscheinend erheblich an Qualität auf den Außenbahnen hinzugewonnen. Club-Coach Michael Köllner zeigt sich mit dem Duo wie auch dem spielstarken, im Offensivbereich variabel einsetzbaren Yuya Kubo jedenfalls “superzufrieden“. Beim 17:1 gegen die TSG Roth und dem 4:0 gegen Dukla Prag machte zudem ein weiterer, wenngleich weitaus früher verpflichteter Neu-Nürnberger Spaß. Sturmtalent Törles Knöll, seit Donnerstag 21 Jahre alt, demonstrierte mit insgesamt sechs Treffern in diesen Tests erneut, dass er weiß, wie das mit dem Toreschießen funktioniert.

Der Club hat sich für das Wiedersehen mit Werder - vor rund vier Jahren hieß es an der Weser 3:3 - warmgeschossen. Entsprechend ambitioniert reist der Altmeister nach Norddeutschland. Mit Mikael Ishak, der sich nach Oberschenkelbeschwerden fit für die Partie gemeldet hat. Mit Törles Knöll als treffsicherem Ersatz. Mit knapp 2000 Fans, welche Frankens Vorzeigeklub begleiten werden. Und mit einer Defensive, die sich gegen wenngleich uninspirierte Berliner und Mainzer ziemlich sattelfest zeigte. 

Bilanz: Wenn sich der FCN und Bremen in Sachen Bundesliga-Fußball verabreden, sind ungeachtet der aktuellen Club-Abwehr, in der Ewerton weiterhin fehlen wird, Tore vorprogrammiert: 113 erzielten die Hausherren in bisher 62 Duellen in der Eliteklasse, 87 die Nürnberger. Beinahe zwangsläufig ergibt sich aus diesen Werten, dass Werder im Direktvergleich die Nase vorne hat (29 Siege/17 Unentschieden/16 Niederlagen). Positiv stimmen könnte den Club indes, dass er in den letzten vier Begegnungen an der Weser kein einziges Mal in eine Niederlage einwilligen musste. Zweimal beschloss der FCN seinen Bremen-Besuch dabei mit einem dreifachen Punktgewinn. Das letzte Mal im Februar 2012 dank Alex Esswein, der aus der Nahdistanz Nürnbergs 1:0-Siegtreffer in die Notizblöcke setzte. 

Sturm auf die grün-weiße Festung 

Prognose: Verloren hat Werder, das sich punkt- und torgleich mit dem FC Augsburg im Bundesliga-Ranking derzeit Platz sechs teilt, in der jungen Spielzeit bislang noch nicht. Dem souveränen 6:1 beim Pokalmatch in Worms ließen die Kohfeldt-Schützlinge ein 1:1 gegen Hannover folgen. Und dank Milot Rashicas passgenauem Freistoß in der Nachspielzeit ein 2:1 bei dezimierten Frankfurtern - gefällige Leistungen jeweils inklusive. Der SVW, in der Vorsaison Tabellenelfter, ist zudem seit 14 Heimspielen unbesiegt. Doch der Club hat das Potenzial, die grün-weiße Festung zu stürmen. Mit Mikael Ishak, seinen Neuzugängen und knapp 2000 Anhängern im Rücken.  

 

 

 

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