Der FC Bayern entgeht kann der Blamage

6.8.2007, 00:00 Uhr

Das zuletzt viel gerühmte und für knapp 70 Millionen Euro runderneuerte Starensemble von Trainer Ottmar Hitzfeld konnte bei der Generalprobe für den Bundesliga-Auftakt am Samstag gegen Hansa Rostock spielerisch aber nur ansatzweise überzeugen. Zum bislang letzten Mal waren die Münchner vor genau 13 Jahren in der ersten Pokal-Runde gescheitert. Damals hatte es ein denkwürdiges 0:1 gegen den TSV Vestenbergsgreuth gegeben.

Der Regionalligist war in der 61. Minute durch Thomas Neubert überraschend in Führung gegangen. Den Ausgleich des FC Bayern, der in dieser Saison bereits den Ligapokal gewonnen hat, erzielte in der 79. Minute Nationalspieler Miroslav Klose. Nach der torlosen Verlängerung fiel die Entscheidung zugunsten der Bayern nach zuvor drei Fehlschüssen auf beiden Seiten durch eine Parade von Kahn gegen Thomas Bayer sowie Münchens vorherigen Treffer durch Christian Lell.

Die Münchner waren vor 11 582 Zuschauern im ausverkauften Wacker-Sportpark von Beginn an um Tempo in ihren Aktionen bemüht und in einem flotten Spiel gegen den Regionalligisten auch überlegen. Doch immer wieder scheiterte der Bundesligist schon in der ersten Hälfte am überragenden Wacker-Torhüter Ma-nuel Riemann. Der 18-Jährige parierte vor der Pause sowohl gegen Miroslav Klose (13./26./34.) wie auch gegen Hamit Altintop (17.), Mark van Bommel (18.), Franck Ribery (24.) und Bastian Schweinsteiger (44.) glänzend.

Nach dem Wechsel machten die Bayern weiter Druck, agierten oft aber zu planlos durch die Mitte, um die gut gestaffelte Wacker-Abwehr auszuhebeln. Möglichkeiten hatten die Gäste aber weiterhin genügend. Die mangelhafte Chancenverwertung sollte sich zunächst jedoch rächen, als Neubert nach Freistoß des eingewechselten David Solga per Kopf unhaltbar für Oliver Kahn zur Wacker-Führung traf. Die Bayern erhöhten anschließend noch einmal das Tempo, trafen zunächst durch Mark van Bommel und Schweinsteiger nur den Pfosten, bevor Klose den haushohen Favoriten vor dem K.o. in der regulären Spielzeit rettete.

In der Verlängerung hatte München weiterhin mehr Spielanteile und auch durchaus Chancen zur Entscheidung. Die beste Gelegenheit vergab jedoch der als Stürmer eingewechselte Abwehrspieler Daniel van Buyten (116.). Neun Minuten vor Spielende stand den Bayern allerdings auch das Glück bei einem Schuss von Roland Bonimeier zur Seite. Der von Trainer Ingo Anderbrügge gut eingestellte Zweitliga-Absteiger Burghausen versteckte sich allerdings nie und hatte sogar die erste Möglichkeit des Spiels, die aber Kahn vereitelte. Die Bayern mussten zwar weiterhin auf Weltmeister Luca Toni sowie die Langzeitverletzten Willy Sagnol, Valerien Ismael und Lukas Podolski verzichten.

Burghausen: Riemann - Lastovka, Palionis, Wolf, Mayer - Hertl (46. Bonimeier), Schmidt - Pupalovic (61. Solga), Schultz, Teinert (85. Martins) - Neubert.

München: Kahn - Lahm, Lucio, Demichelis, Jansen (82. Lell) - van Bommel, Ze Roberto (71. Sosa) - Altintop, Ribery, Schweinsteiger (112. van Buyten) - Klose.

Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen).

Zuschauer: 11 882

Tore: 1:0 Neubert (61.), 1:1 Klose (79.).

Elfmeterschießen: 0:1 Ribéry, Schultz verschießt, 0:2 van Bommel, 1:2 Neubert, Sosa scheitert an Riemann, Rodrigo Martins verschießt, Altintop verschießt, 2:2 Schmidt, 2:3 Lahm, 3:3 Riemann, Demichelis scheitert an Riemann, Palionis scheitert an Kahn, 3:4 Lell, Mayer scheitert an Kahn.