Der FCN kämpft weiter gegen seine Torschusspanik

7.4.2015, 07:09 Uhr
Wieder nichts: Jakub Sylvestr bleibt mit seinem Schuss an Leipzigs Joshua Kimmich hängen.

© Sportfoto Zink Wieder nichts: Jakub Sylvestr bleibt mit seinem Schuss an Leipzigs Joshua Kimmich hängen.

In seiner Spielanalyse nach der 1:2-Niederlage bei den Sachsen machte der Schweizer schon mit seinem ersten Satz klar, dass er für die bereits vierte Pleite in Serie nur schwerlich eine vernünftige Erklärung finden würde: "Ich bin ein Stück weit sprachlos. Es ist ja auch nicht das erste Mal, dass wir so auftreten und am Ende aber keine Punkte haben. Es ist einfach der Wahnsinn." Aber er sagt auch: "Die Entwicklung auf dem Feld ist offensichtlich." Und meint damit, dass es spielerisch teilweise echt gut aussah.
 
Der Club hatte die Partie in der Tat von der ersten Minute an dominiert und sich erst mit dem Pausenpfiff ernsthaft bremsen lassen. Die Ausbeute war jedoch mehr als mau. Lediglich Guido Burgstaller hatte mit einem Kopfball nach einer Freistoßflanke von Sebastian Kerk den Ball im Tor der Leipziger unterbringen können (29. Minute).

Der Österreicher nutzte dabei selbst erst seine dritte Möglichkeit. Zuvor hatte bereits Niklas Stark, der für Jürgen Mössmer in die Startelf gerutscht war, in der dritten Minute frei vor dem überragenden RB-Keeper Fabio Coltorti nicht die Nerven behalten und später auch mit einem Flachschuss von der Strafraumkante neben das Tor zielte.

"Eine dieser beiden Chancen muss ich natürlich machen", sagte der U21-Nationalspieler. Erklären konnte er sich das Endergebnis aber ebenso wenig wie seine Club-Kollegen: "Ich weiß nicht, wie viele Chancen wir hatten. Die hatten zwei und machen zwei Tore..."
 
Für Stark diente aber vor allem die erste Halbzeit als Mutmacher auf dem Weg zur Weiterentwicklung: "Wir können trotzdem auf das Spiel aufbauen. Es war ein Schritt, den wir gehen müssen." Nürnbergs Offensivspieler Burgstaller gewann dem Auftreten der gesamten Mannschaft in den vergangenen Spielen ebenfalls viel Positives ab, selbst wenn die enttäuschenden Ergebnisse eine andere Sprache sprechen: "Wenn wir die letzten Spiele sehen, waren wir nie die schlechtere Mannschaft. Wir haben nur die Chancen nicht genutzt. Allerdings bist du dann eben auch meistens der Verlierer. Das ist ja das Traurige."

Trösten konnte ihn immerhin die Tatsache, dass sich der Club überhaupt eine Reihe von Möglichkeiten erspielt hatte: "Gott sei Dank kommen wir überhaupt in solche Situationen. Aber wir müssen sie halt endlich auch wieder nutzen."
 
Der gerade erst wieder zur Nummer eins beförderte Raphael Schäfer musste in der Halbzeitpause mit einer Ellenbogenverletzung in der Kabine bleiben (eine Diagnose steht noch aus). Für den Routinier übernahm Patrick Rakovsky den Part zwischen den Pfosten. Bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff musste er den Ausgleich zum 1:1 verdauen. Beim Treffer von Yordy Reyna war Rakovsky noch schuldlos. Größer schien sein Anteil hingegen beim 2:1-Siegtreffer der Sachsen gewesen zu sein: Der fulminante Weitschuss aus 25 Metern von Dominik Kaiser schlug nur relativ knapp neben ihm ein.

Trainer Weiler wollte die Situation noch nicht kommentieren, ehe er sich die TV-Bilder angesehen hatte. Was für Rakovsky im Besonderen gilt, gilt für den Club aktuell im Allgemeinen: "Wir sind momentan sicherlich nicht vom Glück verfolgt", bilanzierte Weiler.

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