Der FCN knackt die "Knacknuss" nicht

2.12.2014, 11:58 Uhr
Auch der aufgerückte Even Hovland (rechts) konnte Nürnbergs Auswärtspleite in Braunschweig nicht abwenden.

© Sportfoto Zink / DaMa Auch der aufgerückte Even Hovland (rechts) konnte Nürnbergs Auswärtspleite in Braunschweig nicht abwenden.

“Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt.“ Entsprechend kühl benannte René Weiler nach dem Spielende im eisigen Braunschweig das entscheidende Manko seines Teams: Die Unzulänglichkeit, die für Nürnbergs Niederlage in Niedersachsen ursächlich war. Für die bereits sechste Auswärtspleite des FCN in dieser Saison - die erste unter dem neuen Club-Trainer, der sich mit alten Problemen herumplagen muss.

Auch Alessandro Schöpf bemängelte die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive. “Wir müssen nach vorne mehr Chancen kreieren, uns besser durchsetzen. Wir haben vorne die Lücke einfach nicht gefunden“, ergänzte der junge Österreicher im Anschluss an seinen Coach selbstkritisch. Seine Spielstärke hatte der technisch Hochbegabte bei sich bietenden Räumen angedeutet. In einer Anfangsphase, in welcher der FCN durchaus mutig den Vorwärtsgang einlegte, durch einen abgeblockten Candeias-Versuch sowie Robert Kochs darauffolgenden Distanzschuss sogar die erste gefährliche Aktion verbuchte (12.).

Was der Club in Braunschweig im Gegensatz zu den saftigen Auswärtsschlappen in Fürth, Karlsruhe, Heidenheim – noch unter der Verantwortung von Valerien Ismael - respektabel machte: Er verteidigte aufmerksam und diszipliniert, kampfstark und gut sortiert. Er gestattete dem BTSV wenig Freiräume. Als er die niedersächsische Offensivabteilung doch einmal flott kombinieren ließ, hieß es 0:1. Daniel Candeias verhinderte an der linken Strafraumkante ebenso wenig Hedenstads Pass auf Hendrick Zuck wie Ondrej Celustka das maßgenaue Zuspiel auf Goalgetter Havard Nielsen. Braunschweig hatte im hauseigenen, blau-gelben Gefrierschrank zugeschlagen (38.), der FCN war im Hintertreffen und nun gefragt.

Doch im Spiel nach vorne zeigte der Club trotz kontinuierlicher Bemühungen zu wenig. Zu wenig, um die Partie gegen ebenfalls konzentriert verteidigende Braunschweiger zu drehen und die Hoffnungen zu erfüllen, nach dem erfolgreichen Weiler-Einstand gegen Ingolstadt (2:1) erstmals in der Saison einem Sieg einen weiteren Dreier folgen zu lassen. Aus dem Spiel heraus mangelte es dem FCN auf dem Weg nach vorne allerdings nicht nur an Wucht. Das, was ein doch recht harm- und einfallsloser Club an Ideen und Präzision im vielbeschworenen letzten Drittel anbot, reichte nicht, um die Niederlage abzuwenden. Die beste Gelegenheit dazu hatte der FCN folglich nach einem ruhenden Ball: Niclas Füllkrugs Freistoß senkte sich in der 51. Minute aufs Tordach.

Viel mehr war es nicht. Auch weil Solospitze Jakub Sylvestr mangels geeigneter Zulieferung meist auf verlorenem Posten stand und sich – wenn einmal am Ball – nicht behauptete. Dass durch die langfristigen Ausfälle von Danny Blum oder Peniel Mlapa Alternativen im Angriff rar bis nicht vorhanden sind, war schon vor der Partie bekannt. Abseits davon braucht Nürnberg in der Vorwärtsbewegung insgesamt mehr Zug und Kreativität, um die anstehenden Gegner vor der Winterpause zu knacken.

Das Video wird präsentiert von Franken Fernsehen:

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