Der FCN nach St. Pauli: Gute Karte(n) für Behrens

9.5.2016, 11:09 Uhr
Glück mit den Karten: Während Hanno Behrens (links) die Sperre für das Spiel in Paderborn wohl verschmerzen kann, kam sein Kollege Georg Margreitter um einen Platzverweis gerade noch herum.

© Sportfoto Zink / DaMa Glück mit den Karten: Während Hanno Behrens (links) die Sperre für das Spiel in Paderborn wohl verschmerzen kann, kam sein Kollege Georg Margreitter um einen Platzverweis gerade noch herum.

Nein, zum Kartenspielen haben sich am Sonntag der FCN und St. Pauli nicht verabredet. Für die Kiez-Kicker ging es vor 4000 mitgereisten Fans zwar um nicht viel mehr als sich mit einem guten Gefühl aus der Saison zu verabschieden, und auch der Club schielte nur noch verstohlen auf den gleichzeitig von Leipzig unter Dach und Fach gebrachten Platz 2. Vor ausverkauftem Haus stand dann doch ein Fußballfest im Vordergrund, das am Ende die Gewissheit brachte, dass sich Nürnberg zum dritten Mal seit Wiedereinführung der Relegation (nach 2009 und 2010) auf Ausscheidungsspiele zur Bundesliga freuen darf.

Um Karten ging es am Sonntag dann doch irgendwie: Hanno Behrens, unermüdliches und gleichsam unverzichtbares Bindeglied zwischen Defensive und Offensive ging mit dem Damoklesschwert von vier Gelben Karten in die Partie. Eine Sperre in der Relegation stand im Raum. Doch der Blondschopf wusste, was zu tun war, nämlich sich eine Sperre für das unbedeutende Spiel in Paderborn einzuhandeln. In der 73. Minute war dieses Unterfangen erfolgreich. Klar, zugegeben hat das in dieser Offenheit keiner, ganz ungelegen kommt Behrens diese Sperre aber wohl nicht.

Ansonsten hielt sich der 26-Jährige vornehm zurück beim körperbetonten Spiel: Nur fünf erfolgreiche Zweikämpfe führte der Sechser, sein Paulianer Pendant Marc Hornschuh kam mit deren 14 auf fast dreimal so viele.

Eine Sperre, diesmal eine von unfreiwilliger Natur, hätte sich Georg Margreitter beinahe in der 28. Minute eingehandelt: Den durchgebrochenen Joel Keller riss der österreichische Innenverteidiger zu Boden, alles wartete auf den Roten Karton, doch Schiedsrichter Marco Fritz zeigte fälschlicherweise Abseits an. Eine Notbremse außerhalb des Strafraums und die Tatsache, dass Margreitter nach seinem Platzverweis in der Hinrunde in Leipzig als Wiederholungstäter geführt worden wäre, hätte für den 27-Jährigen zumindest das Aus für das Relegationshinspiel bedeutet.

Kleiner Trost: Mit 14 gewonnen Zweikämpfen und den meisten angekommenen Pässen (45) gewann Margreitter zwei teaminterne Kategorien, bei den Torschüssen (insgesamt wurden drei notiert) reichte es gemeinsam mit Danny Blum immerhin zum zweiten Rang hinter Matchwinner Niclas Füllkrug.

Apropos Torschüsse: Mit 20:7 trotzte der FCN dem mancherorts kursierenden Vorurteil, gegen St. Pauli würde es auf ein sommerliches Ballgeschiebe hinauslaufen. Tatsächlich aber wollte die Elf von Rene Weiler dem ausverkauften Grundig-Stadion mehr als nur ein 1:0 servieren.

Konkrete Ergebnisse werden am 19. und 23. Mai schlagartig an Bedeutung gewinnen. Hanno Behrens wird dann wieder frei von jeglichen Damoklesschwertern die Defensive stärken und in der Offensive mit seiner Torgefahr dem Gegner Schweißperlen auf die Stirn treiben. Denn auch wenn der Gegner noch nicht feststeht, ist eines schon klar: Auch die beiden Ausscheidungsspiele zur Bundesliga werden alles, nur kein launiges Treffen zum Kartenspielen.

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