Der Handball-Club will auf keinen Fall absteigen

17.7.2014, 13:34 Uhr
Der Handball-Club will auf keinen Fall absteigen

© Sportfoto Zink / JüRa

Die letzte Saison? Längst verdrängt. „Das alles ist Vergangenheit“, sagt Susanne Knapp vor der Saison 2014/15 nur kurz und knapp, vielmehr freut sich die neue Vorsitzende des 1. FC Nürnberg Handball 09 auf das Sommerfest am Samstag, „denn das wollen und können wir relativ unbeschwert genießen“.

Ohne den Einsatz aller Mitglieder, die durch eine einmalige Umlage „die Altlasten aus der Welt geschafft und damit die finanzielle Situation entspannt haben“, wäre das allerdings kaum zu realisieren gewesen. So aber steht der Verein schuldenfrei da, kann zwar „keine großen Sprünge machen“ (Knapp), aber mit neuer Motivation für die Zukunft planen.

Ganz ohne Reibungsverluste ging der Führungswechsel zwar nicht vonstatten, denn neben einigen Jugendspielerinnen zogen auch Spieler der ersten Männermannschaft, wegen akuter Personalprobleme ohnehin bereits ab Januar vom Spielbetrieb in der Bezirksliga zurückgezogen, die Konsequenzen.

Dennoch wird weiterhin Männerhandball beim Club gespielt, von der bisherigen zweiten Mannschaft in der Bezirksklasse. „Ärgerlich, aber das können wir verschmerzen“, sagte Knapp, die Hintergründe ließ sie unkommentiert. Das Hauptaugenmerk liegt ohnehin auf dem Frauenhandball, schon deswegen, weil fehlende Hallenzeiten gezielte Aufbauarbeit im männlichen Jugendbereich gar nicht zulassen.

„In solidem Fahrwasser“ sieht Michael Fuchs den Verein inzwischen wieder — und weil das so ist, hat er als Trainer seine Arbeit mit der Bayernliga-Mannschaft fortgesetzt, die allen äußeren Einflüssen zum Trotz komplett zusammengeblieben ist. Schon seit Mitte Juni läuft die konzentrierte Vorbereitung auf die mit zwei Heimspielen gegen die HSG Mainfranken (13. September), wohl identisch mit dem TSV Etwashausen und die SV-DJK Taufkirchen (20. September) beginnende Spielzeit.

Drei Neuzugänge

Für Fuchs „sieht es insgesamt gut aus“, denn der Kader ist in der Breite besser besetzt und damit flexibler. Neben Natalie Richte und Nadine Kick, zwei Außenspielerinnen, die aus der eigenen A-Jugend an die Bayernliga-Anforderungen herangeführt werden sollen, gibt es (bisher) drei Zugänge: Torfrau Laura Porzelt als „ideale Ergänzung zu Lena Frank“ und Lisa Schilling, eine unbedingt notwendige Verstärkung für den Rückraum, die — so der Trainer — „mit ihren 176 Zentimetern Körpergröße auch mal über die Abwehr werfen kann“, sind arrivierte Bayernliga-Spielerinnen vom Lokalrivalen TSV Winkelhaid. Madeleine Danner, eine Linkshänderin, kommt wegen ihres Studiums in Nürnberg vom Süd-Landesligisten SG Wattenhofen/Kottern zu den Club-Handballerinnen.

„Sie sind talentiert wie alle anderen auch und haben noch eine Menge Entwicklungspotenzial“, ist Fuchs mit der Zwischenbilanz durchaus zufrieden. Wegen der besser besetzten Auswechselbank schwebt ihm noch mehr Tempospiel seiner laufstarken und technisch gut ausgebildeten Mannschaft vor, im Vorjahr aufgrund der personellen Zwangsjacke nur phasenweise möglich.

Dennoch hütet er sich vor allzu positiven Prognosen, will weiterhin „kleinere Brötchen backen“. Mit dem Abstieg wollen jedoch weder er noch die Spielerinnen diesmal etwas zu tun haben. „Dafür haben wir ausreichend Lehrgeld gezahlt und eine gehörige Portion Erfahrung gesammelt“, sagt er mit dem Blick zurück in die vergangene Saison.

Zuversichtlich stimmt ihn zudem der Trainingsfleiß und gute körperliche Verfassung, schon im Vorjahr mit dem Kampfgeist und dem guten Zusammenhalt der ausschlaggebende Faktor im erfolgreichen Endspurt gegen den Abstieg.

Turnier als Höhepunkt

Höhepunkt der Vorbereitung neben etlichen Testspielen ist das eigene Turnier am 9. August in der Geschwister-Scholl-Realschule. Nachdem so etwas wie ein Mittelfranken-Cup am fehlenden Interesse der Bayernliga-Rivalen TS Herzogenaurach, HG Zirndorf, TSV Winkelhaid und Fast-Aufsteiger HC Cadolzburg scheiterte, sind die Landesligisten HG Ingolstadt, SG Mintraching/Neutraubling und HC Sulzbach-Rosenberg die Gegner, um einen ersten Eindruck von der Spielstärke der Club-Handballerinen zu gewinnen.

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